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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_14-DezemberBudget-Teil2.pdf

- S.17

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Es ist schon mehrmals gesagt worden, dass
alte und ältere Menschen so lange wie möglich zu Hause, in ihrer gewohnten Umgebung, bleiben wollen. Dazu braucht es den
nachträglichen Lifteinbau und das barrierefreie Bad. Zum Glück wird beides schon seit
einigen Jahren von der Stadt Innsbruck gefördert und unterstützt.
Wenn die Menschen nicht mehr alleine zu
Hause bleiben können, dann sind die ambulanten Dienste, eine SeniorInnenwohnung
oder ein Zimmer in einem SeniorInnenwohnheim notwendig. Das sind dann sozusagen die nächsten Schritte. Hier können
sich die Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD), als auch die
privaten Anbieterinnen bzw. Anbieter in der
Stadt Innsbruck, mit ihrem Angebot durchaus sehen lassen. Wir können durchaus auf
dieses Angebot stolz sein, wiewohl ich
weiß, dass es immer Verbesserungsmöglichkeiten gibt und auch die Möglichkeit,
neue Dinge auszuprobieren und anzubieten.
Ich möchte nicht bei diesem Bereich verbleiben. Er wurde heute doch schon recht
häufig genannt, aber es gibt drei Aspekte
beziehungsweise Bereiche, bei denen ich
denke, dass wir in der Stadt Innsbruck noch
neue Angebote schaffen müssen.
Das ist einmal das Angebot von Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz.
Wir hatten vor circa einem Jahr eine Delegation aus der Stadt Wels hier, die Erfahrung mit solchen Wohngemeinschaften hatte. Da ging es um kleinere Wohneinheiten
mit zehn bis zwölf Personen, die in diesen
Wohngemeinschaften leben. Es ging auch
darum, die Familien sehr stark einzubinden.
Das geschieht in der Stadt Wels nicht nur
bei der Auswahl, beim Besiedeln und Einrichten des Wohnplatzes, sondern fortlaufend. Für Menschen mit Demenz ist es sehr
wichtig, dass sie in ihrer Normalität, die sie
bisher hatten, soweit wie möglich, weiterleben können.
Damit kann eine Demenzerkrankung zwar
nicht geheilt werden, aber man kann beobachten, dass der Fortschritt der Krankheit
damit verlangsamt werden kann. Deshalb
glauben wir, dass es diese Wohngemeinschaften dringend braucht. Sie können entweder in einer neuen Siedlung mitgedacht
und -begründet werden oder in einem Seni-

orInnenheim. Dort kann zum Beispiel, ein
eigenes Stockwerk oder wie auch immer,
installiert werden. Das ist sicher ein Angebot, das in unserer Stadt Innsbruck noch
fehlt.
Der zweite Punkt betrifft die Palliativmedizin
in den SeniorInnenheimen, die dort verstärkt Einzug halten muss. In den letzten
Lebenswochen geht es oft nur noch darum,
Schmerzen zu lindern und den sterbenden
Menschen liebevoll zu begleiten. Es geht
dann nicht mehr darum, einen alten Menschen in die Klinik oder ein Sanatorium zu
schicken, um lebensverlängernde Maßnahmen zu setzen. Es geht wirklich nur
noch darum, wie kann er oder sie sich, mit
möglichst wenig Schmerzen und liebevoll
begleitet, in Ruhe aus unserer Welt verabschieden. Das ist natürlich ein schwieriges
Thema, da es ja auch immer eine gewisse
Gratwanderung ist. Trotzdem denke ich,
dass dieses Knowhow in unseren städtischen Heimen noch zu erarbeiten ist.
Vor allem die Zusammenarbeit mit der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft muss verstärkt
werden. Aus eigener Erfahrung weiß ich,
dass sie ein sehr großes Wissen in diesem
Bereich hat. Sie hat mobile Teams, mobile
BegleiterInnen und BeraterInnen, die zur
Unterstützung dieses Weges der Verabschiedung, in den letzten Lebenswochen
miteinbezogen werden können. Dadurch
kann das pflegende Personal in den Heimen entlastet werden, das sich oft gezwungen sieht, alle medizinischen Maßnahmen
zu setzen, um sich auch vor dem Vorwurf
der Angehörigen, nicht alles getan zu haben, zu schützen. Der Einsatz der Palliativmedizin, das Heranziehen von mobilen
Teams der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft,
gemeinsam mit den Angehörigen, ist etwas
sehr wichtiges. Den Betroffenen wird damit
ein ruhiges und friedvolles Eingehen in ihre
weitere Lebensphase ermöglicht - das sage
ich so, weil wir ja nicht wissen, was danach
passiert.
Dieser zweite Punkt ist in jedem Fall etwas
sehr wichtiges, auf das wir in den nächsten
Jahren verstärkt Augenmerk legen müssen.
Dann gibt es noch einen Punkt und zwar die
Personalsituation.
Wir sind der Meinung, dass es uns gelingen
muss, mehr Männer für die Pflegearbeit zu
begeistern. Dafür gibt es einen einfachen

GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2012 (Fortsetzung der am 13.12.2012 vertagten Sitzung)