Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_07-Juli.pdf

- S.8

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- 608 -

später erfolgte schon die Ernennung zum
ordentlichen Universitätsprofessor und die
Bestellung zum Vorstand des Institutes für
Zivilgerichtliches Verfahren an der
hiesigen Universität Innsbruck.
Sowohl als Jurist und wissenschaftlicher
Experte des Europarates, wie vor allem
auch in seiner akademischen wissenschaftlichen Laufbahn, zunächst als
Senator und Dekan der Rechts- und
Staatswissenschaftlichen und später
Rechtswissenschaftlichen Fakultät und vor
allem als Rektor der Leopold-FranzensUniversität Innsbruck hat sich Magnifizenz
Altrektor em. o. Univ. Prof. Dr. Sprung
außerordentliche Verdienste erworben.
Die Geschicke der Universität Innsbruck
hat er mit einem hohen Maß an Sozialkompetenz und einem Bekenntnis zur
Universitätsautonomie und -demokratie
geführt.
Er war einer der Pioniere für die Öffnung
der Universität Innsbruck zur Stadt, es
kam zu gemeinsamen Senats-Sitzungen
(des Akademischen Senats und des
Stadtsenats, ich habe sie noch bestens in
Erinnerung) und zur Einsetzung eines
eigenen Kontaktausschusses zwischen
Universität und Stadt Innsbruck.
Dazu gehört auch ein gemeinsamer
Besuch der Partnerstadt New Orleans, wo
der Erzählung nach, bei einer gemeinsamen Fahrt auf einem Mississippi-Dampfer
die Beziehungen zwischen Stadt Innsbruck und Universität unter die Lupe
genommen wurden. Oder auch eine Reise
nach Polen, an der - neben Magnifizenz
Altrektor em. o. Univ. Prof. Dr. Sprung
auch Bürgermeister Romuald Niescher
und meine Person damals teilnahmen um die "Papstglocke" der Universitätskirche in Lublin zu übergeben. Die Glocke
wurde am 27.6.1988 als Anlass des
Papstbesuches in Innsbruck seiner
Heiligkeit überreicht. Ich bin der einzige,
der damals noch dabei war.
Magnifizenz Altrektor em. o. Univ. Prof.
Dr. Sprung hat auch der Universität
Innsbruck jenen Stellenwert wieder
erworben und gesichert, der der Landesuniversität (für Nord-, Süd- und Osttirol,
Vorarlberg und Liechtenstein) zukommt
und die Internationalisierung der Alma
Mater Oenipontana entscheidend geförGR-Sitzung 10.7.2008

dert. Auch die Reaktivierung des in
Vergessenheit geratenen Universitätsfonds sowie die Schaffung einer neuen
"corporate identity" und des Standortkonzeptes der Universität Innsbruck gehen
auf sein Konto.
Wesentliche bauliche Maßnahmen, von
ihm mit der notwendigen Härte erst bei
den Ministerien "herausverhandelt", fallen
in seine Amtszeit. So zum Beispiel die
Beschlussfassung im Gemeinderat und im
Akademischen Senat zum weiteren
Schicksal der Fennerkaserne und des
damit verbundenen Neubaus der Sozialund Wissenschaftlichen Fakultät.
Die Stadt Innsbruck wird dem Verstorbenen stets ein ehrenvolles Andenken
bewahren.
3.2

Payr Richard, Obmann und
Geschäftsführer des Tiroler Blinden- und SehbehindertenVerbandes (TBSV), gestorben
am 4.7.2008

Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Hoher
Gemeinderat, ich darf Sie bitten, sich von
den Sitzen zu erheben. (Die Anwesenden
erheben sich zu einer Trauerminute von
ihren Sitzen.)
Wir gedenken einer sehr jungen Persönlichkeit, die gestern zu Grabe getragen
wurde. Ich durfte am Begräbnis teilnehmen. Im jungen Alter von 30 Jahren ist der
Landesobmann des Tiroler Blinden- und
Sehbehinderten-Verbandes (TBSV),
Richard Payr, verstorben.
Richard Payr, ist in Osttirol geboren.
Bereits in den ersten Kindheitsjahren hat
man festgestellt, dass er Probleme mit
dem Sehen hat und erblinden wird.
Richard Payr hat in Innsbruck die Blindenschule besucht und diese auch abgeschlossen. Man hat festgestellt, dass er
ein sehr begabter Junge ist. Er hat trotz
seiner Blindheit die Matura gemacht. War
dann in der Jugendorganisation des
Tiroler Blinden- und SehbehindertenVerbandes (TBSV) tätig und ist mit
23 Jahren dort Landesobmann geworden.
Das war eine große Verantwortung.
Ich habe mit Richard Payr sehr häufig
Gespräche geführt. Er war ein überaus