Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 2011_07-April.pdf
- S.9
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wir für Informationslücken, welche wir erkannt haben, im Dezember 2009 eine umfangreiche Umfrage durchgeführt. Es wurden immerhin 10 % der Innsbrucker
Haushalte erfasst. Diese Information ist
ebenfalls in die Datenbank eingeflossen.
Mit der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
(IKB) haben wir Informationen und datenschutzrechtliche Vereinbarungen getroffen. Wir erhielten alle Informationen von
den VerbraucherInnen und haben sie aus
datenschutzrechtlichen Gründen nur bis
zur Zählsprengelebene weiter verfolgt
bzw. in das System eingebracht.
Sämtliche Informationen der Statistik Austria, welche verfügbar sind, haben wir
auch berücksichtigt.
Das Jahr 2009 ist das Basisjahr. Die Datensicherheit wurde durch so genannte
Kreuztabellen gesichert. Wir haben sämtliche Daten auf ihre Plausibilität überprüft.
In Innsbruck gibt es zirka 9 Mio m2 Nutzfläche und 12.304 Adresspunkte, welche
keine Aussage über die Anzahl der Wohnungen haben. Adresspunkte können
auch mehrere Wohnungen beinhalten. Ein
Gebäude mit hundert Wohnungen wäre in
diesem Falle ein Adresspunkt. Insgesamt
haben wir laut GWR-Online (Gebäudeund Wohnungsregister) in Innsbruck
142.226 gemeldete Haupt- und Nebenwohnsitze.
In der Tabelle sind verschiedene Gebäudetypen (z. B. Gebäude mit einer Wohnung, Gebäude mit zwei und mehreren
Wohnungen, usw.) dargestellt. Die Summe der daraus entstehenden Nutzfläche
aller Wohngebäude beträgt zirka 6,3 Mio
m2. Dividiert man diese Summe durch die
Anzahl der Haupt- und Nebenwohnsitze,
kommt man auf eine Nutzfläche von 44,50
m2 pro EinwohnerIn. Diese Zahl ist durchaus plausibel und mit anderen Städten der
Region vergleichbar.
Der Heizwärmebedarf (HWB), basierend
auf das Basisjahr 2009 beträgt
2.700 Gigawattstunden pro Jahr (Gwh/a).
Man kann auch 2,7 Terrawattstunden
(TWh/a) sagen. Wenn man den Strombedarf, basierend auf dem Jahr 2009 für
Wohnbau und Nicht-Wohnbau betrachtet,
kommen wir ziemlich genau auf
3,5 TWh/a. Das bedeutet in Öläquivalent
GR-Sitzung 14.4.2011
einen mit Öl beladenen Güterzug, der von
Innsbruck bis über Salzburg hinausreicht.
Das ist der Energieverbrauch der Stadt Innsbruck pro Jahr.
Wie wird das dargestellt? Wir machen das
visualisiert. Diese Datenbank erlaubt
Ihnen alle möglichen Abfragen. Sie können je nach Wunsch kombinieren (z. B. alle Zählsprengel aufzeigen, wo es mehr als
20 % Sanierung gab oder eine gewisse
Zahl an Passivhäusern ist).
Worum geht es bei einer Energieentwicklung? Im Endeffekt haben wir zwei
große Stählschrauben, an denen wir arbeiten können. Das ist einerseits die Reduktion des Energieverbrauches (insbesondere
am Heizwärmebedarf) und andererseits
die Erhöhung der Bereitstellung der erneuerbaren Energien.
Wenn sich beide Kurven schneiden, könnten wir von einer Energieautonomie sprechen. In weiterer Folge werden wir sehen,
dass die Energieautonomie oder
-autarkie ein visionäres Ziel ist, aber realistischer Weise in diesem kurzen Zeitraum (die nächsten fünfzehn Jahre) noch
nicht erreicht werden kann.
Wir sind von vielen verschiedenen Szenarien ausgegangen. Beim Business as
Usual-Szenario geht man davon aus, dass
nichts weiter passiert; wir machen so weiter wie bis jetzt. Beim Minimalszenario gibt
es etwas mehr Anstrengung und beim
Vorbildszenario soll und möchte die Stadt
Innsbruck ein leuchtendes Vorbild sein.
Beim Autarkieszenario geht es darum, innerhalb von fünfzehn bis zwanzig Jahren
die beiden angesprochenen Kurven zur
Kreuzung zu bringen - d. h. regional genau
so viel Energie zu produzieren, wie verbraucht wird.
Wir haben im Rahmen des Innsbrucker
Energieentwicklungsplans (IEP) eine entsprechende Software erstellt. Die gesamte
Geo-Datenbank steht der Stadt Innsbruck
für weitere Auswertungen und Szenarien
zur Verfügung.
Beim Beispiel des Heizwärmebedarfes im
Wohnbau sieht man das Business as
Usual-Szenario. Bedingt durch die Maßnahmen, welche jetzt laufen, ergibt sich
eine geringe Reduzierung des Energiebedarfs für die Heizwärmebereitstellung im