Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 2011_07-April.pdf
- S.10
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Wohnbau. Wir haben jetzt schon 1 % Sanierungsrate und man sieht, dass diese
laufenden Aktivitäten durchaus schon geringfügigen Erfolg zeigen.
Zwischen Business as Usual- und dem
Minimalszenario ist der Unterschied erheblich.
Beim Vorbildszenario geht die Linie, die
den Energieverbrauch bei der Wärmebereitstellung darstellt, deutlich nach unten.
Die unteren Farben von grün über violett,
blau und orange, sind die Anteile an erneuerbaren Energien. Auch diese steigen
in Richtung des Energieverbrauches und
bilden beinahe eine Kreuzung wie im Autarkiebereich. Dieser Bereich soll natürlich
in allen Szenarien wachsen.
Sie sehen den Stand aus dem Jahre 2009
im Bereich des Heizwärmebedarfes. Die
Gesamtzahl beträgt 2.752,7 GWh/a. Dieser Verbrauch soll im Vorbildszenario in
Abstimmung mit der Steuerungsgruppe im
Innsbrucker Energieentwicklungsplan
(IEP) bis zum Jahre 2025 auf
2.181,5 GWh/a reduziert werden. Dabei ist
nicht nur der absolute Wert wichtig, sondern, wie diese Energie bereitgestellt wird.
Zwei Drittel machen die fossilen Energieträger Öl und Gas aus. Diese sollten auf
ein Minimum reduziert werden. Das Öl
sollte im Jahre 2025 auf einen Gesamtverbrauch von 11 % reduziert sein. Gas
wird immerhin noch einen Anteil von 37 %
haben. Auch bei diesen Maßnahmen, die
jetzt gesetzt werden, werden die fossilen
Energieträger im Jahre 2025 beinahe noch
die Hälfte des Energiebedarfes decken.
Im Bereich der erneuerbaren Energien
spielt die Biomasse, Biogas und Deponiegas mit 15 % Anteil und die Ab- und Fernwärme mit 23 %, eine Rolle.
Nicht weniger wichtig ist das Thema der
Wärmepumpen oder der Bereich Solar.
Die absolute Veränderung bei Solarenergie vom Stand im Jahre 2009 von
1 GWh/a auf 90 GWh/a im Jahre 2025 ist
im Verhältnis zum Gesamtverbrauch relativ gering. In der prozentuellen Veränderung ergibt das eine Größenordnung von
plus 9.000 %. Wenn man die Verteilung
sieht, ist der Anteil an Solarenergie vom
Gesamtenergiebedarf mit 4 % im Jahre
2025 doch relativ bescheiden.
GR-Sitzung 14.4.2011
Das Ergebnis dieser ersten Tabellenform
ist eine deutliche Reduktion (44 %) der
fossilen Energieträger bis zum Jahre 2025
bei gleichzeitiger Anhebung des Anteils
der erneuerbaren Energien um 27 %.
Wie kann das vollzogen werden? Wir unterscheiden zwischen Wohnbau und NichtWohnbau. Im Wohnbau geht es hauptsächlich um die Erhöhung der Sanierungsrate. Diese ist auf die Bestandsgebäude
bezogen und soll bei einer Sanierungsqualität von 50 % bis 70 % auf 5 % angehoben werden. Im Neubau ist es ohnehin
über die Wohnbauförderung Tirol geregelt.
Hier liegt das Ziel auf zirka 36 kWh/m2a.
Es kann natürlich auch geringer sein.
Bei gleichzeitigem Anteil der erneuerbaren
Energien geht es von plus 10 % bis zum
Jahre 2015 und plus 30 % bis zum Jahre
2025.
Im Nicht-Wohnbau (Industrie und Gewerbe) gehen wir von einem Einsparungspotenzial von 2 % pro Jahr aus. Hier haben
wir vor allem im Gewerbebereich andere
Kennzahlen. Wir kommen nicht auf
36 kWh/m2a, da wir zusätzlich die gesamte Prozesswärme mitbetrachtet haben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass
die Einsparung minus 20 % (kumuliert zirka 3,8 Terrawatt) betragen könnte.
Mag. Krismer wird darstellen, was dies für
den/die einzelne/n BürgerIn von Innsbruck
bedeuten könnte.
Inwieweit können wir diese Ziele erreichen? Haben wir überhaupt das Potenzial
an erneuerbaren Energien, um den Anteil
anzuheben?
Mag. Krismer: Ich möchte Ihnen jetzt erklären, unter welchen Bedingungen man
diese Szenarien abdecken kann. Wie
kommen wir zur Verteilung, die Sie mit
den verschiedenen Farben dargestellt,
vorhin in der Grafik gesehen haben?
Ein strittiger Punkt ist immer die Biomasse. Wir werden auch noch auf die
Feinstaubproblematik zurückkommen. Das
abgegrenzte Potenzial ist für die Stadt Innsbruck und die Umgebung. Im Pfeil ist
immer skaliert auf 100 % dargestellt. In
diesem Fall ist es ein Potenzial von
56 GWh/a. Die Ausnutzung bezieht sich
immer auf das Vorbildszenario. Wir müss-