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Jahr: 2011

/ Ausgabe: 2011_07-April.pdf

- S.11

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ten zirka 60 % dieses Potenzials nutzen,
um es zu erreichen. Sie werden sich jetzt
und bei den anderen Ansichten fragen,
warum nur 60 %? Das hängt von wirtschaftlichen Faktoren, Ortsbildschutz bei
Solaranlagen und Möglichkeiten, es technisch unterzubringen usw., ab.
Welche Möglichkeiten hat man bei der Biomasse? Sind das größere Anlagen? Ist
es mit Fernwärme lösbar usw.?
Die Geothermie sind die Wärmepumpen.
Es gibt vier verschiedene Formen. Drei
beziehen sich auf Erdwärme. Wir haben
die Tiefenbohrungen nicht mit eingerechnet. Sie sind im Sinne von der Abschätzung des Bedarfes sehr aufwändig. AlpS
macht derzeit eine Studie für ganz Tirol,
wie das Potenzial bei den Tiefenbohrungen aussieht. Die wirklichen Potenzialabschätzungen sind so kostenaufwendig (es
wären viele Millionen Euro), dass man sie
noch nicht mit einbeziehen konnte.
Mit Oberflächenkollektoren und teilweise
Grundwasserwärmepumpen bezieht sich
das Gesamtpotenzial damit - aufgrund der
Wirtschaftlichkeit - auf 111 GWh/a. Sie
sind sehr leicht in die Häuser einzubauen
und in die bestehenden Energieträger und
Verteilsysteme umzusetzen.
Bei der Solarthermie geht es nur um thermische Solarenergie und nicht um Photovoltaik. Wir bewegen uns hier immer im
Wärme- und nicht im Strombereich. Das
Potenzial ist enorm und noch größer als
angegeben. Wir haben nur jene Dachflächen herangezogen, die sehr große Einstrahlungen aufweisen und damit eine
sehr hohe Effizienz haben. Es gibt keine
Freiaufstellungen und Fassadenkollektoren. Architektonisch wird das jetzt sehr
häufig umgesetzt. Dadurch ergibt sich ein
großer Spielraum. Wir haben eine Einstrahlung von 1.100 kWh/m2 angenommen. Es ist kein Problem, eine Dachfläche
mit 900 kWh/m2 Einstrahlung heranzuziehen und eine Ausweichfläche zu finden.
Trotzdem sind es nur 13 % Ausnutzung.
Wenn Sie die 90 GWh/a vergleichen, sind
es ähnliche Mengen wie bei der Geothermie und der Biomasse. Warum ist es
trotzdem nur so wenig? Weil sich dabei
natürlich der Kosten- und Ortsbildfaktor relativ stark niederschlägt. Man könnte viel
tiefer hineingehen und viel mehr herausGR-Sitzung 14.4.2011

holen. Aus besagten Gründen wurde dabei nicht mehr veranschlagt.
Bei der Abwärme haben wir von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) und
Erdgas Tirol GesmbH (TIGAS) sehr gutes
Datenmaterial erhalten. Sie haben sicher
schon über die Abwärmestudien gehört,
wo die Schienen bis nach Wattens reichen. Wir haben es natürlich nicht bis
dorthin einbezogen. Knapp nach der
Stadtgrenze bis nach Hall in Tirol beträgt
das gesamte Abwärmepotenzial, das tatsächlich bereits in der Luft und im Inn entsorgt wird, 77 GWh/a.
Dadurch, dass es relativ kostengünstig erschließbar und sehr leicht in die Gebäude
hineinzubringen und zu verteilen ist, ergibt
sich eine sehr hohe Ausnutzungsrate des
Potenzials von 95 %.
Aus den Potenzialen heraus haben wir
überlegt, was der optimale Mix ist. Wie
müsste es aussehen, wenn man das Autarkieszenario anstrebt? Wenn man von
beinahe Null auf eine Summe von
90 GWh/a (das sind 4 % des Gesamtbedarfes) geht, sind das plus 9.000 % im Solarbereich.
Wir haben mit diesem Vorbildszenario im
Jahre 2025 (48 %) noch immer beinahe
die Hälfte fossile Energieträger. Wir wissen nicht genau, was das in Bezug auf die
Energiepreise bedeutet. Diese werden
weiter steigen und für die BürgerInnen, die
Stadt Innsbruck und die städtischen Einrichtungen eine Belastung sein.
Man sieht, dass Öl mit 11 % zurückgedrängt und Gas mit 37 % noch immer
deutlich der stärkste Energieträger ist.
Bei der grafischen Darstellung sieht man
ansteigend den Anteil an erneuerbarer
Energie und abfallend den Energieverbrauch für die Jahre 2009 bis 2025.
Wenn wir so weiter fahren würden wie
bisher (Business as Usual-Szenario), würde sich der Anteil an erneuerbarer Energie
um etwa 4 % erhöhen. Das Öl würde weiter zurückgedrängt und das Gas würde auf
jeden Fall weiter steigen. Der Gesamtbedarf im Raumwärmebereich würde sich
von 2.700 GWh/a auf 3.400 GWh/a steigern. Im Verhältnis dazu schaut das Vorbildszenario wirklich sehr gut aus. Wir se-