Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 2011_09-Juni.pdf
- S.23
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ich jede Subvention an diese Tanzschule
überaus kritisch betrachten. Es braucht
niemand mehr zu sagen: "Sagt"s" nichts
gegen den "Polai", weil meine Tochter war
auch schon dort." Mich interessiert das
überhaupt nicht. (Beifall)
GR Hitzl: Ich möchte mich zuerst beim
Präsidenten der Campagnereiter-Gesellschaft Tirol, Dr. Kapferer und bei der Vizepräsidentin Claudia Rico bedanken.
Sie haben eine Führung von Beginn im
Jahre 1956 bis heute präsentiert und
dadurch habe ich diesen Bericht um vieles
besser gesehen. Ich bzw. viele InnsbruckerInnen sind nach wie vor schockiert,
dass man für einen Zwangsausgleich und
den Herauskauf des Privatinvestors so viel
Geld ausgibt. Was glaubt man, wie viele
kleine Vereine, die im sportlichen, sozialen
und kulturellen Bereich tätig sind, um dieses Geld froh wären? Um diese Summe
hätte man in Arzl das Vereinsheim oder
das Volkshaus Reichenau erneuern können. Das ist für mich nicht einsehbar.
Als die Campagnereiter-Gesellschaft Tirol
im Jahre 1956 begonnen hat, war dort
"Wüste". Sie haben sich alles selbst gestaltet. Sie hatten einen Vertrag bis zum
Jahre 1971 und anschließend eine befristete Vertragsverlängerung bis 1997. Erst
im Jahre 1991 wurde der Vertrag aufgrund
des Sportstättenschutzgesetzes unbefristet.
Die Campagnereiter-Gesellschaft Tirol
wollte den dortigen Standort eigentlich
nicht aufgeben. Erst als die Stadt Innsbruck sagte, dass sie in Igls vierzig Pferdeeinstellboxen bauen und € 750.000,-zahlen würde, siedelten sie, nach langem
Überlegen, nach Igls.
Daraufhin meinte man in der Reitanlage in
Igls, dass es so nicht geht und dass sie
auch etwas möchten. Die Stadt Innsbruck
hat neuerlich verhandelt, noch einmal
€ 750.000,-- bezahlt und sechzig Boxen
errichtet (22 für Igls, 26 für die Campagnereiter und 12 zum Einstellen der Schulpferde).
Jetzt habe ich die Anlage glücklicherweise
besichtigen können. Es gibt dort 350 Kinder die nicht elitär sind, sondern von jedem Bereich kommen. Hundert Erwach-
GR-Sitzung 16.6.2011
sene machen laut Vertrag die Ausbildung
weiter.
Die Kosten sind nicht sehr hoch. Die Kinder bezahlen € 30,-- und die Erwachsenen
€ 100,--. Im Monat werden tausend Reiteinheiten an der Longe gemacht. Das sind
die kürzeren Einheiten, als wenn geritten
wird. Die Einstellung eines Pferdes kostet
zwischen € 410,-- und € 430,--. Ich muss
sagen, dass es ein toller Betrieb ist und
dort sehr gut gearbeitet wird. Wir von der
Stadt Innsbruck sollten froh sein, dass wir
im Nahbereich von sieben Kilometern ein
solches Reitsportzentrum haben.
Außerdem kann man auf dem letzten
schönen Baugrund mit 22.700 m2, welchen wir dadurch in der Reichenau erhalten, nach guter Planung 350 Wohnungen
errichten.
Sehr negativ waren der Zwangsausgleich
und dieses "Herauskaufen".
GR Mag. Kogler: Dieser Bericht ist sehr
umfassend, detailliert und prägnant und in
einer sehr umfassenden Form aufgearbeitet. Ich möchte der Kontrollabteilung und
insbesondere Dr. Graziadei dafür danken.
Dieser abschließende Bericht zeigt, dass
in der Kontrollabteilung gut gearbeitet
wird. Das hier ist eine sehr komplexe Sache, die gut und prägnant aufgearbeitet
wurde.
Sicherlich sind einige Punkte enthalten,
bei denen ich auch der Meinung bin, dass
einiges nicht ganz rund gelaufen ist. Insbesondere würde mich interessieren, warum plötzlich wieder dieser Mietvertrag
aufgetaucht ist. Das hat enorme Kosten
verursacht. Man hat zuerst gesagt, dass
die Igler Reiter nur prekaristisch dort oben
sind. In weiterer Folge war es dann doch
ein Mietvertrag. Das Verfahren wurde
dann eingestellt. Zuerst war alles ganz klar
und die juristischen Sachen wurden nicht
alle bis zuletzt ausgestritten.
Auch beim Konkurs sind nicht nur öffentliche Gelder von der Stadt Innsbruck und
dem Land Tirol hineingeflossen, sondern
auch vom Tourismusverband Innsbruck
und seine Feriendörfer (TVB). Es ist natürlich auch eine touristische Einrichtung und
dazu muss man sich bekennen. Außerdem ist es auch Sportförderung.