Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_08-Oktober.pdf
- S.19
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Das Riesenrundgemälde soll nach der
Übersiedlung neu und zeitgemäß mit
entsprechender Belichtung sowie entsprechender Darstellungsform präsentiert
werden. Das Riesenrundgemälde ist in
einer Zeit entstanden, in der es noch kein
Kino gegeben hat; also in einer Zeit, wo so
etwas wirklich eine Attraktion gewesen ist.
Es ist anlässlich der hundertsten Wiederkehr des Herz-Jesu-Gelöbnisses der
Tiroler Landstände von 1796 entstanden
und wurde bereits zweimal übersiedelt.
Die jetzige Übersiedlung ist nichts Neues
und diesbezüglich führen wir Gespräche
mit einer Schweizer Fachfirma, damit dies
auch ordnungsgemäß vonstatten geht.
Es soll nicht nur die Schlacht dargestellt,
sondern auch ein thematischer Rahmen
über die Ereignisse von 1809 geschaffen
werden. Die Themenschwerpunkte sind
Schlacht und Hinterlandstimmungsbilder,
Tiroler Frauen im Krieg, die Entwicklung
des Schützenwesens. Hier soll eine
thematische Aufarbeitung medial mit
Audioguides, Grafik und Text in moderner
und ansprechender Form erfolgen.
Der dritte Raum soll, wenn wir ein
bisschen vom Fokus Tirol bzw. Bergisel
weggehen und einen Europablickpunkt
einnehmen, ein Europaraum unter dem
Titel "Geschichte trifft Zukunft" sein. Im
Wesentlichen soll dort die Geschichte
nicht nur anhand von chronologischen
Ereignissen, sondern thematisch dargestellt und die gesamte Zeit von der
Aufklärung bis zum Ende des Feudalwesens von der Entstehung der Nationalstaaten aufgearbeitet werden. Anhand eines
interaktiven Kartentisches, können die
Leute spielerisch auf Knopfdruck die
kriegerischen Schauplätze in Europa von
1806, 1809 bis in die heutige Zeit sehen.
Das ist eine sehr moderne und mutige
Form der Darstellung, die aber sehr
attraktiv sein wird, um hier auch die
Auseinandersetzung mit der Geschichte
für die Bevölkerung - vielleicht auch für die
Kinder und Jugendlichen - zu entwickeln.
Nach diesem Europaraum gibt es in einem
dritten Raum, dem so genannten Raum
der Panoramen, und hier gilt es den Fokus
wieder auf Tirol zu zentrieren. Hier soll das
Phänomen Tirol in seinen geschichtlichen,
GR-Sitzung 18.10.2007
politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen dargestellt werden.
Wenn man den Besucherweg weitergeht,
kommt man letztlich in das Kaiserjägermuseum. Dieses soll neu aufgestellt
werden, wobei die Inhalte und das
eigentliche Thema, das jetzt schon
dargestellt wird, im Prinzip bestehen
bleiben, aber eine Modernisierung
stattfinden soll.
Auf dem Weg zurück, kommen die
Besucherinnen bzw. Besucher in einer Art
Epilog in Form einer Wechselausstellung.
In einem thematisch genannten Raum soll
in hundert Vitrinen bzw. Schaukästen
Weiteres zu diesem Thema dargestellt
werden.
Der Rundweg rundet natürlich das
Gebäude ab. Hier sollen jene Themen die
den Bergisel betreffen, hinsichtlich des
Sports, der Kultur, der Verkehrssituation
und natürlich auch die Archäologie, der
Park der Denkmäler, alles abrunden.
Diese Konzepte sollen jetzt natürlich von
den Fachleuten weiter vertieft werden. Die
Arbeitsgruppe des Landes Tirol wird noch
einmal zusammentreten und dieses
Konzept auch inhaltlich freigeben, um
dann vor allem von der Museumsgesellschaft - diese soll ein Teil der Betriebsgesellschaft werden - die weiteren Arbeiten
durchführen zu lassen. Soweit in aller
Kürze die inhaltlichen Themen dieses
neuen Museums. Vielen Dank! (Beifall)
StRin Mag.a Schwarzl: Meine Fragen
richten sich an HR Dr. Juen, weil er weiß,
dass wir uns vor allem inhaltlich für dieses
Museum interessieren. Wir haben
zumindest immer versucht uns dahinter zu
klemmen und Licht ins Dunkel zu bekommen.
Ich bin jetzt etwas verwirrt. Es sollen
hundert Vitrinen mit hundert Dingen
entstehen, wo man nicht recht den Epilog
weiß. Gleichzeitig gibt es ein zweiseitiges
inhaltliches Konzept, das in der letzten
Woche dem Tiroler Landtag vorgelegen
ist, wo noch von einem "war-room" die
Rede war. Alle kennen Stanley Kubrick,
Dr. Seltsam oder "Wie ich lernte die
Bombe zu lieben".
Es war noch die Rede von Natur und
Idylle, Heimat und Grenzen, Diktat und