Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_08-Oktober.pdf
- S.30
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Vorwurf kommen kann, ich wäre aus
Salzburg, Oberösterreich usw. angereist.
Deshalb sage ich diese Anmerkungen.
Wenn diese Sachen unter dem Titel "Das
Phänomen Tirol" auch zur Sprache
kämen, könnte ich mir das Museum
vorstellen.
Was wir im Moment gesagt bekommen ist
erstens nicht nur eine Weiterentwicklung,
sondern jeden Monat etwas anderes und
zweitens, wird die Suppe nicht dicker. Es
sind immer ziemlich blumige und wolkige
Geschichten. Ich weiß immer noch nicht,
was in dem Museum am Bergisel stattfinden wird und wofür die Tiroler Steuerzahlerinnen bzw. Steuerzahler insgesamt
€ 17 Mio ausgeben werden.
Noch etwas, auf das StRin Mag.a Schwarzl
eingegangen ist, aber keine Antwort
darauf erhalten hat. Was ist mit den
Folgekosten? Dieses Museum muss ja
nicht nur gebaut, sondern es muss auch
mit Wechselausstellungen usw. bespielt
werden. Ich habe weit und breit noch
keine einzige Zahl gehört, was an
jährlichen Betriebskosten in dieses
Museum hineingezahlt werden muss.
Wenn das Tiroler Landesmuseum
Ferdinandeum am Bergisel eine Notgrabung macht, um dort, bevor die Bagger für
das Museum auffahren, die Archäologie
zu sichern, muss die Abteilung Ur- und
Frühgeschichte zuerst auf Sponsorensuche gehen, da sie für solche "G’spasettln"
kein Geld haben. So ist der Umgang mit
unserer Geschichte.
Jedes Mal, wenn in Tirol irgendein
geschichtlicher Fund getätigt wird, dann
müssen die Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck oder das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum - wer immer dort grabt auf Sponsorensuche gehen und versuchen Geld aufzutreiben, um zu retten was
zu retten ist, bevor die Bagger bei
irgendeinem Bauprojekt kommen.
Solange wir einen solchen Zustand haben
und man mit unserer Geschichte so
umgeht, dass die bestehenden Kultur- und
Geschichtseinrichtungen nicht einmal ein
Geld für ihre Kernaufgaben haben, frage
ich mich, was ein neues Museum um
€ 17 Mio mit Folgekosten für den laufenden Betrieb, die auch irgendwer finanzieren muss und im Moment nicht abzuGR-Sitzung 18.10.2007
schätzen sind, soll. Diese Fragen wird
man hoffentlich noch in den Raum stellen
dürfen, ohne, dass man vom Landeshauptmann DDr. van Staa, oder wem
immer, als unpatriotischer Vaterlandsverräter beschimpft wird.
(GR Federspiel: Das hat er gar nicht
gesagt. Du musst aufpassen, was Du
sagst.)
Landeshauptmann DDr. van Staa kann für
sich selber reden und braucht schon gar
nicht GR Federspiel als seinen Pflichtverteidiger.
GR Mag. Kogler: Wir sehen das vor allem
als Investition in die Wirtschaft. Man muss
bedenken, dass 500.000 bis 800.000
Touristen auf den Bergisel kommen.
Lieber GR Mag. Fritz, es sind ja auch die
Touristen - wie stehen hier in einem
Wettbewerb mit den anderen Städten - die
dann andere Museen besuchen. Wir
müssen die anderen Museen auch
bespielen, aber zuerst müssen wir die
Touristen überhaupt erst einmal nach
Innsbruck bringen. Das ist für uns ein
entscheidender Faktor.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass
ich im Jahr 1992 mit Mag. Verdross den
Akt bearbeitet habe, was man alles am
Bergisel mit der Bergisel-Sprungschanze
machen kann. Es wurde viel umgesetzt;
vor allem die sportlichen Attraktivitäten.
Ich sehe es als normale Folge, dass man
in diesem Bereich das Museum, so wie die
Grünanlagen, in Angriff nimmt und für die
Innsbrucker Bevölkerung, aber vor allem
für die Touristen, attraktiv macht. Daher
sehen wir das als Investition in die
Hardware. Was man dann mit dem
Museum in der Software bespielen kann,
sind andere Sachen.
Das eingelagerte Olympiamuseum, das
zurzeit in Seefeld eingelagert ist, passt
sicher auch in das Museum bzw. man
könnte noch andere Räumlichkeiten
bauen oder umsetzen.
Wir stehen zu diesem Projekt und sehen
es als sehr wichtige Investition für den
Standort Bergisel, aber insbesondere auch
für Innsbruck als Tourismusstadt.
GRin Marinell: Als ursprünglich äußerst
skeptisch und immer noch skeptisch