Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_08-Oktober.pdf
- S.80
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Kulturszene, nicht nur das Projekt selbst,
sondern auch der ganze Prozess dorthin.
Das meinte ich zur Aufklärung im Zusammenhang mit dem Bergisel-Museum. Der
Prozess hatte seinen Ausgangspunkt im
Jahr 2003 oder 2004, wo die Idee
aufgekommen ist, dass sich Innsbruck als
Kulturhauptstadt bewerben soll. Es ist
dann nach längeren sehr heftigen
Diskussionen, teils in der Öffentlichkeit,
teils in einer qualifizierten Öffentlichkeit
übrig geblieben, dass wir keine Kulturhauptstadt, sondern eine Kulturoffensive
machen. Es sollen sich doch die Kulturschaffenden einbringen. Das hat die OffSzene - um einmal den Begriff zu verwenden - zum Anlass genommen, sich wirklich
einmal als baettlegroup for art - Innsbrucks
freie Kulturszenen, zusammenzutun. Der
Name symbolisiert zweierlei, einmal
baettle, im Sinne von kämpfen und streiten
und im anderen Sinne von Betteln um
Subventionen.
Die erste Aktion war damals am 1. Mai ein
Plakat mit einer Schreibmaschine auf der
kleine Playmobil-Männchen virtuell
geschrieben haben, dass Kultur auch
Arbeit ist. Es hat dann einen Zusammenschluss gegeben, der in der baettlegroup
for art - Innsbrucks freie Kulturszenen
immer größer geworden ist. Das erste in
Zusammenarbeit mit der Stadt Innsbruck
ausgearbeitete Projekt war der Stadtplan,
wo sich die Szene öffentlich verortet hat.
Das zweite war die Internetplattform, die
sehr spannend mit sehr viele Informationen über die einzelnen Mitglieder der
freien Kulturszene ist. Das dritte Projekt
war das Kulturrisikoprojekt, zu sagen,
dass wir einen bestimmten Betrag im Jahr,
das sind derzeit € 70.000,--, für spezielle
Projekte geben, die nicht Jahressubventionen oder irgendwelche Einzelprojekte
ersetzen sollen, sondern die sich ganz
speziell mit der Stadt Innsbruck als
urbanem Raum durchaus auch im
Widerstreit und im Zusammenspiel mit der
umgebenden Natur mit der Urbanität
beschäftigen.
Es wird jährlich eine unabhängige
Fachjury mit einer Person aus Innsbruck
oder mit dem Bezug zur Stadt Innsbruck
und zwei außenstehenden Juroren oder
Jurorinnen - wobei diese Jury immer rotiert
- die Mittel für eingereichte Projekte
GR-Sitzung 18.10.2007
vergeben wird. Es ist sehr spannend und
auch sehr innovativ, dass die Jurysitzungen öffentlich-transparent sein werden. Es
können sich sowohl die Einreicher und
Einreicherinnen, die Mitglieder des
Kulturausschusses oder die Mitglieder des
Gemeinderates die Argumentation der
Jury wie und warum sie zu welcher
Entscheidung gekommen ist, anhören. Ich
finde das ganz eine tolle Sache in der
Kultur. Wir kennen auf Bundes- und auch
teilweise auf Landesebene das Beiratssystem das Empfehlungscharakter hat. Wir
lassen noch ein bisschen weiter los.
Ich bin 100 % davon überzeugt, dass es
sich lohnt. Wir gehen hier in der Stadt
Innsbruck einen innovativen, einzigartigen
Schritt. Die Arbeit mit der baettlegroup for
art - Innsbrucks freie Kulturszenen wird
weiter gehen. Das nächste Thema wird so viel ich bei einer Arbeitskonferenz
zwischen Kulturausschuss und baettlegroup for art - Innsbrucks freie Kulturszenen gehört habe - Kulturräume und
Räume in der Stadt Innsbruck sein. Es
bewegt sich sehr viel. Ich finde diesen
Dialog, der zwischen Kulturschaffenden
und Kulturpolitik unglaublich produktiv und
fruchtbar ist, aber auch im Abbau von
gegenseitigen Stereotypen und Vorurteilen, sehr sinnvoll. Das hat auch sehr gut
zur Zusammenarbeit im Kulturausschuss
bis jetzt selber beigetragen. Wir gehen
seither auch besser, professioneller,
offener und transparenter um und dafür
bin ich sehr dankbar.
Auch die Frau Bürgermeisterin und
Kulturreferentin zieht in dieser Frage,
wenn auch nicht immer, wenn wir gemeinsam am Weg sind, mit uns an einem
Strang und das finde ich recht schön.
Bgm.in Zach: Ich knüpfe an die Wortmeldung von StRin Mag.a Schwarzl an: Umso
mehr hat mich heute die Debatte fürchterlich vor den drei Beamten oder Vertragsbediensteten des Landes Tirol gewundert.
Umso mehr. Aber, StRin Mag.a Schwarzl,
Sie nennen immer die Grenzen. Das
wildeste sind die Grenzen im eigenen
Hirn. Ich habe einige und bemühe mich
um den Abbau. Ich bin dankbar, wenn
man mich darauf hinweist.
Seltsamerweise steht die Mag.-Abt. V,
Kultur, und die Verantwortung unter