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ein solches Kulturleitbild eine Phrase ist, die immer wieder wie das Loch
Ness auftaucht und dann benutzt wird, wenn einem kein anderer Vorwurf
einfällt. Es stimmt, dass einige Städte ein Kulturleitbild haben.
Die Diskussion über das Kulturleitbild habe ich immer begrüßt. Es kann jede einzelne Fraktion überparteilich und mit der Bevölkerung Kulturleitlinien, Visionen mit den Künstlerinnen und Künstlern entwickeln; das macht die Fraktion "Für Innsbruck" auch. Die Mitglieder des
Gemeinderates sollen mir eine Stadt nennen, die noch einmal ein Kulturleitbild machen würde. Damit meine ich nicht die Innsbrucker Grünen und
all jene die gelegentlich Opposition spielen, sondern diejenigen, die das
verantworten müssen.
Es gibt Kulturvereine, die von der Dynamik, Spontanität und
von plötzlichen Initiativen - die vielleicht nur ein Monat lang stattfinden
und dann wieder enden, weil sie nur kurzfristig angesetzt werden - leben.
Für solche Vereine muss auch noch Geld übrig bleiben. Wenn wir alles von
vornherein festschreiben, benötigen wir keinen Ausschuss für Kultur, Bildung und Gesellschaft mehr, sondern können kleine Diskussionsrunden mit
ovalen, runden oder eckigen Tischen bilden, womit sich dann aber die Beweglichkeit aufhören wird. Unter diesen Umständen werden sich die Mitglieder des Gemeinderates eine andere Ressortverantwortliche suchen müssen, die dann für ein Kulturbudget kämpft.
Bei diesem Scheinplädoyer, dass die Kultureinrichtungen nur
mehr 80 % Förderung erhalten, verstehe ich nicht, warum ich das noch
einmal aufklären muss. Keineswegs bedeutet dies, dass es bei den 80 %
bleiben muss. Es heißt, dass die Kultureinrichtungen 80 % fix erhalten und
der Rest von 20 % oder mehr beantragt werden kann. Es wird pro Jahr immer viel verlangt, aber die Jahressubvention macht auch nie 100 % aus. Ich
verstehe voll und ganz, dass immer mehr verlangt wird, da Kreativität und
Schwung vorhanden sind. Von der Stadt Innsbruck werden sozusagen
100 % gegeben, aber nie das, was verlangt wurde.
Ich betone noch einmal, dass eine Förderung von 80 % fix
ausbezahlt wird. Es soll zuerst mit jenen Kultureinrichtungen eine Förderungsvereinbarung abgeschlossen werden, die dazu bereit waren - was bei
anderen Kulturvereinen nicht der Fall war - und bei denen man relativ si-

GR-Sitzung 29.1.2004