Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 2004_01-Jaenner.pdf
- S.66
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schnell verabschiedet hat, als es darum ging, unangenehme Maßnahmen
umzusetzen. Zum Schluss haben wir zusammen mit den Innsbrucker Grünen versucht, das Verkehrskonzept zu realisieren und so die Luft zu verbessern. Daran muss ich erinnern, die historische Dimension muss berücksichtigt werden. Bessere Luft zu fordern und sich dann zu verabschieden,
wenn es um unangenehme Entscheidungen geht, das ist der leichte Weg.
In der Stadt Innsbruck existieren zwei Messstellen: Eine in der
Andechsstraße und eine in der Fallmerayerstraße. Diese Messstellen liefern
aktuelle Werte, wobei die Luftqualität im Bereich der Innenstadt bis zu den
Stadtteilen Olympisches Dorf und Reichenau in etwa gleich ist.
In der Regel ist bei West-Wetterlagen eine gewisse Akkumulierung der Luft festzustellen: Bei Westwind wird die Luft mit Schadstoffen angereichert, je weiter sie nach Osten driftet.
Es ist richtig, dass der Anteil an Stickoxiden in der Luft in den
letzten Jahren leicht angestiegen ist. Ich habe mich anlässlich der Sitzung
des Gemeinderates zum Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck
für das Rechnungsjahr 2004 darüber informiert, wie oft die halbstündigen
Mittelwerte die Grenzwerte für die Stickoxide überschritten haben. Das
war in den vergangenen Jahren zum Teil überhaupt nicht der Fall, in den
letzten vier Jahren kam es allerdings fallweise zu Überschreitungen.
Sowohl in der Fallmerayerstraße als auch in der Andechsstraße gab es neun halbstündige Mittelwerte, die die Grenzwerte für Stickoxide
überschritten haben. Das ist aber kein Alarmwert, sondern ein Grenzwert
zur Vorsorge, und wenn man bedenkt, dass pro Jahr über 17.000 halbstündige Mittelwerte gemessen werden, ergibt das einen Prozentsatz im Bereich
der Hundertstel. Trotzdem darf man nicht ignorieren, dass die Tendenz
leicht steigend ist.
Das zweite Thema ist der PM (Particulate Matter) 10, ein
Grenzwert für lungengängigen Staub, den es seit dem Jahr 2000 in der Europäischen Union (EU) gibt: 35 Überschreitungen sind zulässig, in der
Stadt Innsbruck wird diese Zahl überschritten. Ich habe mich heute noch
erkundigt, in der Fallmerayerstraße waren es im Jahr 2003 38 Überschreitungen, und im Stadtteil Reichenau gab es eine Belastung von 60 Überschreitungen des PM (Particulate Matter) 10.
GR-Sitzung 29.1.2004