Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_06-Juni.pdf
- S.67
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zum Thema Menschen mit Behinderung
gemacht.
befürworten und bitte darum, das im
Stadtsenat zu behandeln.
Ich glaube, das war für uns alle eine ganz
positive Erfahrung, wie diese jungen
Menschen, zum Teil mit Behinderung,
diese Medienarbeit gemacht haben. Es ist
ganz wesentlich und das wurde heute
noch nicht gesagt, dass das freie Radio
ausbildet und sozusagen Radiomacher
macht. Es ist ganz etwas wichtiges, dass
es einen niederschwelligen Zugang zur
Medienarbeit gibt.
GR Altmann: Ich glaube kaum, dass in
der Stadt Innsbruck ein freies Radio
notwendig ist, damit man lernen kann, wie
man gutes und vielseitiges Radio macht.
Es gibt Privatsender, die ebenso bereit
sind, Behinderte aufzunehmen, falls sie
den Beruf des Radiomoderators oder
Redakteurs lernen wollen. Radio machen
bedeutet auch, sich selbst zu finanzieren.
Das gehört auch zum Radiodasein.
Wie ich das Radio FREIRAD besucht
habe, waren dort Pensionisten und
Pensionistinnen und haben ganz eifrig
eine Sendung über ihre Situation gemacht.
Ich glaube, wenn man davon absieht, dass
man sonst überall Quoten usw. haben
muss, hat das trotzdem einen sehr
multiplikatorischen Effekt, weil genau
diese Einrichtungen, die dort ihre Sendungen machen, das weiter berichten. Das
freie Radio mailt auch aus und teilt mit,
dass zu diesem Zeitpunkt zu diesem
Thema jene Sendung ausgestrahlt wird.
Das ist also zielgruppenspezifisch.
Wenn jemand Radio sein will, dann muss
man sich Mittel durch Werbung finanzieren. Ihr könnt dann aus bestimmten
Gruppierungen, die Werbung schalten
wollen, die Geldmittel, die dazu notwendig
sind, holen. Ich wüsste nicht, warum die
Sftadt Innsbruck horrende Summen
investieren sollte.
Ich glaube, dass so ein nicht kommerzielles Radio ganz wesentlich zur Meinungsvielfalt und zur Bewusstseinsbildung in
unserer Stadt beiträgt. Deshalb unterstützen wir auch die Zuweisung des Antrages
an den Stadtsenat zur selbstständigen
Erledigung.
GR Mag. Yildirim: Ich möchte mich
meinen Vorrednern anschließen und
unterstreichen wie wichtig ich Radio
FREIRAD finde. Ich kann aus persönlicher
Beobachtung und Wahrnehmung berichten, dass sich sehr viele Migrantinnenund Migrantenvereine sehr aktiv in den
Prozess eingeklinkt haben bzw. diesen
Prozess auch unterstützen.
Es ist zwar schon so, dass es sehr viele
Medien in der Migrantinnen- und Migrantencommunity gibt, aber diese meistens
bundes- oder europaweit sind und es fast
keine - bis auf ein oder zwei - regionalen
Medien in Tirol gibt. Es wird das sehr rege
benützt und die Breitenwirkung ist sehr
groß. Das FREIRAD wird auch angenommen. Ich würde das auch aus dem
integrativen Aspekt, der Integration von
Zuwandern und Zuwanderinnen sehr
GR-Sitzung 14.6.2006
Bgm. Zach: Ich darf als Finanzreferentin
nur einen kurzen Satz dazwischen
schalten. StR Mag. Schwarzl, Sie wissen
schon, dass die Subvention in der Höhe
von € 22.500,-- nur für ein halbes Jahr
beantragt worden ist, aber ich meine nur.
GR Mag. Fritz: Ich glaube, dass GR
Altmann einem doppelten Missverständnis
erlegen ist. Erstens geht es nicht um die
Ausbildung von professionellen Radiolehrlingen. Das war das erste Missverständnis. Es ist mir schon klar, dass man als
Praktikant oder Hospitant, wo auch immer,
wenn man das als berufliche Karriere
einschlagen will, bei diversesten Sendern
von ORF, via Lehrgang des Berufsförderungsinstitutes Tirol (BFI) oder vie
Lehrgang des Wirtschaftsförderungsinstitutes der Wirtschaftskammer Tirol (WIFI) das weiß ich jetzt nicht so genau - oder
auch bei privaten Sendern einsteigen
kann, um diesen Beruf zu erlernen.
Es war nicht die Rede davon, dass es
Radio FREIRAD fördert, dass jemand den
Beruf der professionellen Radiomoderatorin erlernt, sondern, dass die Kompetenz
zum Umgang mit den Medien breiteren
Bevölkerungsschichten zugänglich wird.
Es wird spezifische Bevölkerungsgruppen
von den von GR Marinell erwähnten
Pensionistinnen und Pensionisten bis zu
Migrantengruppen oder Gruppen von
Behinderten die Möglichkeit gegeben,
sozusagen jene Grundfähigkeiten sich zu