Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 2004_07-Juli.pdf
- S.50
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nett es im Grunde genommen gewesen ist. Ich kann mir auch vorstellen,
dass die Innsbrucker Kinder in den Schulen gerne mitmachen. Ich bin der
Meinung, dass der Christkindleinzug damals wirklich von Besinnlichkeit
geprägt war.
Wenn man den Christkindleinzug heutzutage kommerziell aufzieht und er einen derart hohen Betrag kostet, kann ich mir nicht vorstellen,
dass die schöne, besinnliche Weihnachtsstimmung von damals zur Wirkung kommt. Es geht nicht nur um den Beitrag der Stadt Innsbruck von
€ 70.000,--: Insgesamt sind es ATS 2 Mio, die noch dazu aus dem Sondersubventionstopf genommen werden sollen, den wir notwendigst für andere
Zwecke brauchen.
Unsere Fraktion wird dem sicher nicht zustimmen, weil ich
einfach glaube, dass man einen solchen Christkindleinzug sehr einfach gestalten kann. Damals haben wir zur Herstellung der Gewänder Nachthemden verwendet, wir haben die Sterne und Flügel selbst gebastelt. Wir haben
das alles selbst mit Hilfe der Eltern und Lehrer gemacht.
Ich halte € 70.000,-- für einen unglaublich hohen Betrag: Dass
man heute einen sicheren Wagen anschaffen muss, sehe ich ein. Ich glaube
einfach, dass die Igler Weihnacht besinnlicher ist, als der Christkindleinzug
je werden kann. Das ist nur ein Massenaufgebot, die Kinder ziehen durch
die Stadt, singen Stille Nacht und dann ist es vorbei. Von Besinnlichkeit
kann man dabei sicher nicht reden.
Damals war auch für die Kinder eine andere Zeit, und heutzutage ist in Innsbruck zur Weihnachtszeit leider im Grunde genommen
nichts von Besinnlichkeit zu spüren, nur Einkaufsstress. Daran ändert dieser Christkindleinzug nichts. Es wäre netter, wenn man ein Kindersingen
veranstaltet und gemeinsam mit den Kleinen Weihnachtslieder singt. Die
Kinder könnten einen Apfel oder etwas Süßes bekommen, aber der Christkindleinzug in dieser Form ist reiner Kommerz, und das gefällt mir nicht.
Für meinen Geschmack ist der Geldbetrag viel zu hoch, wenn
ich bedenke, dass im Sozialbereich da und dort € 10.000,-- nicht aufgewendet werden können, weil das Geld nicht da ist. Diesen Betrag von
€ 70.000,-- noch dazu aus dem Sondersubventionstopf zu nehmen, das ist
allerhand. Seitens der SPÖ gibt es keine Zustimmung.
GR-Sitzung 15.7.2004