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Jahr: 2004

/ Ausgabe: 2004_07-Juli.pdf

- S.68

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- 861 -

beabsichtigen wir mit dem Christkindleinzug? Es wurde bereits in mehreren Wortmeldungen darauf hingewiesen, dass es in dieser schrecklich kommerzialisierten schnelllebigen Zeit um Besinnlichkeit geht. Ich frage mich,
ob es Aufgabe einer Gemeinde ist, Besinnlichkeit und Beschaulichkeit zu
inszenieren.
Noch dazu - und hier fängt für mich die Widersprüchlichkeit
an - soll mit einem künstlerischen Leiter inszeniert werden, der dafür kein
kleines Honorar verrechnet. Ich nenne die Zahl nicht, weil ich nichts gegen
Anders Linder habe, aber Tatsache bleibt, dass um ein gesalzenes Honorar
die "Faszination des Lichts" inszeniert werden soll. Das ist ein gewisser
konzeptiver Widerspruch zur Inszenierung von Beschaulichkeit und Besinnlichkeit. Das geht eher in Richtung der Inszenierung eines Musicals mit
Licht und Musik und schönen Kostümen.
(Bgm. Zach: Der Christkindleinzug soll professionell, aber nicht kommerziell gestaltet werden.)
Ich möchte meine Meinung weiter ausführen, warum die Organisation eines Christkindleinzuges keine öffentliche Aufgabe ist. Meine größte Hochachtung gehört jedem Elternteil, der zur Weihnachtszeit oder auch zu jeder
anderen Zeit unter dem Motto von Besinnlichkeit und Beschaulichkeit mit
den Kindern in die Kirche oder vor eine Krippe geht und den Kindern in
aller Ruhe die religiöse Botschaft zu vermitteln versucht, wenn er oder sie
das will.
Dieselbe Hochachtung gilt jenen Eltern, die auf der Flucht vor
der Kommerzialisierung am Weihnachtstag mit ihren Kindern in den Wald
gehen, wo es still und ruhig ist, und die Rehe oder die Hasen mit Kastanien
füttern. Meine Hochachtung gilt den Eltern, die es fertig bringen, mit ihren
Kindern daheim den Christbaum zu schmücken, Kekse zu backen usw. Das
alles stellt man sich unter einem traditionellen Tiroler Familienleben vor.
Das ist aber wohlgemerkt Aufgabe der Eltern und der Familie. Es gehört
nicht zur kommunalen Daseinsvorsorge, Beschaulichkeit um € 160.000,-zu inszenieren. Das lehne ich grundsätzlich ab. (Beifall von Seiten der
GRÜNEN und der SPÖ)
Bgm. Zach: Ich möchte einiges korrigieren: Meine Leidenschaft für diese Sache bedeutet nicht, und ich habe das klar und deutlich

GR-Sitzung 15.7.2004