Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 04-Protokoll_23.04.2015_gsw.pdf
- S.29
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war. Die Mehrwertsteuer geht massiv zurück. Wieviel Kaufkraft hat unsere Bevölkerung? Inwieweit ist es daher überhaupt
sinnvoll, solche Maßnahmen zu setzen,
wenn es durchaus fraglich ist, welchen Effekt dies letztlich hat.
Wir werden daher die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten bis 23:00 Uhr konsequent ablehnen.
GR Onay: StR Gruber, ich würde Dir wirklich empfehlen, das tolle Projekt nicht mit
der "Langen Nacht des Tanzes" in einem
Satz auszusprechen. Damit machst Du dieses Projekt schlecht. Das werde ich auch
noch begründen.
Grundsätzlich möchte ich mich bei den Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern, die das
Ganze ins Leben gerufen haben, bedanken.
Innsbruck ist wunderschön, bei Tag und
auch bei Nacht. Warum sollten wir das tolle
Tagesprogramm auf die Nacht, nicht aus
unternehmerischer Sicht, ausweiten? GR
Mag. Stoll hat gerade meine Befürchtungen
noch einmal bestätigt. Es geht um den Umsatz und die Kommunalsteuer.
Ich bin absolut dafür, dass die Unternehmerinnen bzw. Unternehmer unterstützt werden sollen. Wenn wir von innsbruck@night
sprechen, dann müssen wir uns auch innsbruck@day ansehen. Die Stadt Innsbruck
bietet untertags mehr als nur Wirtschaftsdenken.
Grundsätzlich ist es so, dass sich solche
Shopping-Nights bundesgesetzlich gesehen
ziemlich an der Grenze befinden. Deshalb
würde ich mir einfach wünschen, dass man
in diesem Bereich Sensibilität zeigt. Die
Gesetzgeberin bzw. der Gesetzgeber hat
uns signalisiert, dass der Landeshauptmann
die Shopping-Night genehmigen kann,
wenn nicht nur das Shopping im Vordergrund steht, sondern wenn diese eine kulturelle oder sportliche Bereicherung für die
Stadt Innsbruck darstellt.
Ich sehe das als Chance und daher werde
ich nicht gegen den Antrag stimmen. Ich
finde es toll, was hier entsteht.
Einen Gedanken möchte ich aber mitgeben.
Wenn die Gesetzgeberin bzw. der Gesetzgeber sagt, dass inhaltlich etwas "Volumiges" mit Kultur oder Sport entstehen soll,
dann soll dies eben nicht nur die Begleitmusik sein. Das sollte echte Kultur sein. Wir
GR-Sitzung 23.04.2015
haben in der Stadt Innsbruck die städtische
Musikschule und das Innsbrucker Musikpädagogik-Institut Mozarteum. Allein im Bereich der Ästhetik, wie man die Innenstadt
für die Bewohnerinnen bzw. Bewohner nutzen kann, gibt’s die Bäckerei und "Transition Tirol - Innsbruck im Wandel". Darin findet
man aktive und motivierte Bürgerinnen bzw.
Bürger, die ihren Teil für innsbruck@night
beitragen können.
Mittlerweile gibt es auch einen Verein für
Straßenkunst, diesen könnten wir hinzuziehen. Es könnte daraus eine Win-WinSituation für alle Bereiche des Lebens in
unserer Stadt entstehen.
Das ist ein tolles Projekt und ich habe mich
bereits bei den Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiten bedankt. Ich finde es auch wichtig,
dass die Wirtschaft von der Veranstaltung
profitieren soll. Aber nicht nur diese soll
etwas davon haben, sondern auch die Einbindung auf Augenhöhe wäre möglich.
Nicht bei wie bei der "Langen Nacht des
Tanzes", wo einer von sich alleine denkt,
dass er für alle sprechen kann. Die anderen
Mitwirkenden wissen davon nichts, dass nur
eine Person verhandelt. Ich wünsche mir in
der Vorbereitung eine Einbindung bei Begegnung auf Augenhöhe. Darin sehe ich
Potenzial für die nächsten Jahre. Das wird
ein Projekt, wo nicht ausschließlich das Bedürfnis des Einkaufs per Nacht befriedigt
wird, sondern um auch gemütlich durch die
Stadt zu spazieren, um zu sehen, was in
der Kultur- und Musikszene geboten wird.
Eventuell kann man die Sportlerinnen bzw.
Sportler dabei einbinden.
Es liegt hier viel mehr Potenzial. Unser Klub
wird diesem Antrag zustimmen. Ich alleine
werde nicht dagegen sein, sondern ich will
mich der Stimme enthalten. Dies in der
Hoffnung, dass die Enthaltung ein Zeichen
ist, dass man vielleicht für die nächsten Jahre an diese Bereiche des Lebens in unserer
Stadt denkt.
GR Grünbacher: Oh mein Gott, jetzt wird
es schwierig, zu sagen, was Kultur ist. Diese Diskussion führe ich jetzt nicht. Was für
die/den eine/n Kultur ist, bedeutet für andere gar nichts.
Reduzieren wir die Sache doch darauf, was
sie wirklich ist, GR Onay. Wir sprechen über
die Verlängerung der Öffnungszeiten in den