Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 04-Protokoll_23.04.2015_gsw.pdf
- S.31
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 249 -
Beanstandungen beschränken sich auf
ganz wenige Fälle in der Stadt Innsbruck.
vom Kapitalismus und allen anderen möglichen Werten sprechen.
GRin Reisecker unterliegt auch einem weiteren kapitalen Irrtum. Als Gewerkschafterin
den Ausdruck Kapital in den Mund zu nehmen, ist vielleicht nicht so passend. Ich
schreibe diesen Irrtum vielleicht ihrer Jugend zu. Sie hat die Kaufkraft der Bevölkerung genannt.
Wir sollten darauf achten, dass die Menschen in den Betrieben Arbeit haben. Die
Betriebe sollen florieren und gesund sein,
damit die Menschen auch zu dieser Zeit
arbeiten können.
Hier geht es nicht darum, dass wir die Geschäfte länger offen halten, damit die Bevölkerung der Stadt Innsbruck länger einkaufen kann. Ich erwarte mir von einem
jungen Menschen, der ein bisschen Internationalität haben sollte, dass erkannt wird,
dass Menschen aus dem Umland in die
Stadt Innsbruck kommen sollten. Das sollte
auch ein touristischer Schwerpunkt sein.
Daher wird diese Veranstaltung vom Tourismusverband Innsbruck und seinen Feriendörfern (TVB) gefördert.
Alles andere ist mir viel zu engstirnig gedacht und wie ein "Brett vor dem Kopf",
dass mir dies aus dem Munde eines jungen
Menschen schon wehtut. Es geht nicht darum, die Kaufkraft der Innsbrucker Bevölkerung von Montag auf Freitagabend zu verlegen. Der Handelsstandort sollte sich überregional positionieren können.
Warum haben wir so gekämpft und alle
Schritte unternommen, dass IKEA ausbauen kann? Bei jedem kleinen Anzeichen,
dass der Bau nicht startet, haben wir politisch und beamtet alle Hebel in Bewegung
gesetzt, um den Handelsstandort zu stärken. Das ist heute auch Thema. Die mittelgroßen Städte haben einfach mit einem
Abfluss zu kämpfen.
Als Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck ist
mir auch das Hemd näher als der Rock. Ich
freue mich, wenn ich als Handelsstandort
attraktive Veranstaltungen bekomme. Ich
würde die Veranstaltung gerne ShoppingNight nennen, aber wir haben in dem Rahmen festgestellt, dass das nicht möglich ist.
Wir diskutieren jetzt hier im Gemeinderat
schon länger als die gesamte innsbruck@night dauern würde. Ich denke, das
ist der unglaubliche Luxus in dem die Demokratie in dieser Stadt und diesem Land
schwelgt. Wegen einer verlängerten Ladenöffnungszeit von zwei Stunden können wir
GR-Sitzung 23.04.2015
Ich wiederhole mich jetzt, weil das andere in
der heutigen Debatte auch schon getan
haben. Ich verweise nicht auf das Protokoll
der letzten Jahre. Wenn David Guetta in der
Stadt Innsbruck spielt, wo der Veranstaltungsbeginn auf 23:00 Uhr verlegt wurde,
hoffe ich, dass all jene, die von Ausbeutung
sprechen, dort weder ein Bier, ein T-Shirt
oder eine CD kaufen. Dort müssen Angestellte arbeiten, daher sollte diese Veranstaltung auch dementsprechend boykottiert
werden. Man sollte sich daher nicht an dem
von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) so stark kritisierten System
beteiligen.
Ich weiß, dass bei der Gewerkschaft nicht
mit zweierlei, sondern mit fünferlei Maß gemessen wird.
Wir sollen und müssen den Handelsstandort
Innsbruck stärken. Das war ein ganz wesentliches Element aus dem Markenbildungsprozess heraus. Ich kann dafür einstehen. All jene, die sich nicht konform verhalten - bei den Angestellten ist es genau
gleich - werden entsprechend gestraft. Das
betrifft auch die Betriebe. Das ist in einem
Rechtsstaat so und dafür können wir einstehen.
Wenn wir jetzt darüber diskutieren, ersparen
wir uns die Diskussion vielleicht später bei
den Anträgen des Ausschusses für Finanzen, Subventionen und Beteiligungen. In
der Zwischenzeit fand schon wieder eine
Vermischung statt. Wir diskutieren jetzt über
den 02.10.2015. Das hat mit Tanz oder mit
Sonstigem nichts zu tun.
GRin Dengg: Wenn ich mir die Diskussion
jetzt anhöre, dann muss ich in die gleiche
Kerbe wie die Frau Bürgermeisterin schlagen. Wir sprechen jetzt schon über eine
Stunde darüber. Wenn man von der Ausbeutung der Angestellten spricht, verwahre
ich mich als Gastronomin dagegen, dass ich
jeden Tag die Leute bis 24:00 Uhr in der
Nacht "ausbeute".