Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2014

/ Ausgabe: 04-Protokoll_24_04_2014_gsw.pdf

- S.24

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 04-Protokoll_24_04_2014_gsw.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2014
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 266 -

gleich richtig gemacht wird - und die DienstnehmerIn ihren Anteil selbst bezahlt.
Frau Bürgermeisterin hat aber recht, dass
das ein grundsätzliches Thema ist. Da gibt
es zig Vereine, die das betrifft. Allerdings ist
es so, dass die Judikatur in den letzten Jahren sehr klare Aussagen darüber macht,
dass es kaum mehr Spielräume gibt. Man
müsste sogar irgendwann einmal auf die
Vereine zugehen und sagen: "Freunde, auf
Dauer spielt sich das nicht mehr!"
Denn im Nachhinein muss das dann ja die
öffentliche Hand abfedern - oft ist es die
Stadt Innsbruck, manchmal sind es andere
Körperschaften. Insgesamt ist der Antrag so
aber schon in Ordnung.
GR Mag. Dr. Überbacher: Bei aller Liebe
zur Alten Musik, die ich teile und bei der ich
sagen kann, dass ich ein Kenner bin - überhaupt, was ernste und klassische Musik betrifft. Aber jetzt eine beinahe Heiligsprechung für Christa Redik zu betreiben, die
Geschäftsführerin war und nicht nur ein
Chaos, sondern auch eine Chaostruppe von
achtzehn Personen hinterlassen hat, da
mache ich nicht mit!
Auf der Homepage ist zu lesen, dass diese
achtzehn Personen die Festwochen betreut
haben. Vom Operndirektor bis zur künstlerischen Leitung und zur Buchhaltung. Bei
dieser Dimension stellt sich jetzt schon die
Frage, warum Gustav Kuhn es mit den Tiroler Festspielen in Erl schon schafft, sich einen privaten Sponsor an Bord zu holen?
Den hat ihm damals die Politik vermittelt.
Sie hat die Gespräche geführt, aufgrund derer die Strabag SE dann eingestiegen ist.
Warum hat das die Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik GmbH nie geschafft, die ja
so eine lange Tradition hat? Man muss bedenken, dass Prof. Otto Ulf den Grundstein
mit den Ambraser Schlosskonzerten schon
in den 1960er-Jahren gelegt hat. In den
1980er-Jahren sind daraus die Festwochen
entstanden mit den ersten großen Operninszenierungen.
Damals machte das künstlerisch gesehen
den Sonderstatus der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik aus, weil es zu diesem Zeitpunkt nur sehr selten szenische
Aufführungen von Barockopern gab. Ich
darf daran erinnern, dass Nikolaus Harnoncourt 1976 im Zürcher Opernhaus erstmals
GR-Sitzung 24.04.2014

den Monteverdi-Zyklus mit "L"Orfeo", "Il ritorno d"Ulisse in patria" und "L"incoronazione di Poppea" szenisch mit Jean-Pierre
Ponnelle als Regisseur umgesetzt hat. In
den 1980er-Jahren hat René Jacobs zum
ersten Mal eine Oper des ehemaligen Innsbrucker Hofkomponisten Pietro Antonio
Cesti reaktiviert. Es sind Opern von Georg
Friedrich Händel wie "Flavio" aufgeführt
worden. Die Hochblüte war dann in den
1990er-Jahren.
Das Konzept der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik GmbH wurde allerdings
dann nicht mehr weiterentwickelt und nicht
adaptiert. Es wurden keine Ressourcen und
keine Verbindungen genutzt. Man muss de
facto sagen, dass es sich um verlorenes
Geld handelt, wenn man dieser Beschlussvorlage zustimmt. In diesen Zeiten - mit einer finanziell derart angespannten Situation
- Steuergeld zu investieren, ist meines Erachtens nicht nachvollziehbar!
Es gibt zwei Möglichkeiten: Man kann die
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
GmbH fortführen oder in Konkurs gehen
lassen. Wir sind für Letzteres und für eine
Integration der Gesellschaft in die Tiroler
Landestheater & Orchester GmbH (TL). Das
ist kostengünstiger, was die Personalausgaben anlangt. Man hat gehört, dass die
Gewerkschaft und der Betriebsrat des Tiroler Landestheaters darüber natürlich aufgebracht sind.
Aber dass manche Angestellte - wie die
BühnenbildnerInnen - während der Festwochenzeit noch einmal saftig lukriert haben
(das wäre eigentlich ihre Urlaubszeit gewesen!), das sind schon Dinge, die man bei aller Liebe auch einmal erwähnen muss!
Deshalb wird die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) - und ich nehme an, die Liste
Rudi Federspiel wird das Gleiche machen diesem Antrag nicht zustimmen. Denn da
wird Steuergeld verbraten. Wenn man bedenkt, was in der Vergangenheit auch von
der Geschäftsleitung und vom gesamten
Team aufgeführt worden ist, so ist das horrend indiskutabel und sofort abzustellen!
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ad hoc möchte ich manche Dinge zurechtrücken. Hier
von einer Chaostruppe zu sprechen, das
weise ich vehement zurück! Ich erachte es
für die MitarbeiterInnen dort als unglaubliche Anmaßung, wenn solche Aussagen von