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Jahr: 2014

/ Ausgabe: 04-Protokoll_24_04_2014_gsw.pdf

- S.26

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dass ihnen das Geld gar nichts mehr nützt,
sondern dass sie endlich Freizeit brauchen.
Man kann in dieser Intensität nicht zehn
Monate mit 480 Vorstellungen (das heißt
mehrere Aufführungen pro Tag) an verschiedenen Spielstätten arbeiten. Da muss
verlässlich mehr Personal angestellt werden, wenn man nicht am Programm sparen
will. Die Zufriedenheit der BesucherInnen
und die Auslastung sind bisher wirklich
groß.
Wenn man die Festwochen dann noch in
den Sommer hineinpfropft, dann wird es wie im Schulbetrieb - einfach nicht möglich
sein, dass die gleichen Leute auch noch im
Sommer durcharbeiten. Das ist eine ganz
einfache Rechnung. Ich spreche da noch
gar nicht vom künstlerischen und kulturellen
Wert. Festwochen haben ihre Besonderheit
und unterliegen anderen Spielregeln. Sie
dauern nur ca. drei bis vier Wochen. In dieser ganz kurzen Zeit sind die entsprechenden Produktionen hochzufahren. Es handelt
sich dabei um keinen Ganzjahresbetrieb,
wo man die Vorstellungen einfach einbetten
kann.
Manche können es sich vielleicht besser
vorstellen, wenn ich einen Vergleich mache:
Im Bereich des Schulwesens gibt es auch
Ferienzeiten. Nach den zehn Monaten, in
denen man fleißig gearbeitet hat, ist das eine verdiente Pause, die sich alle gönnen
sollten. Wenn ich dann sage, so, jetzt arbeiten wir im Sommer zwei Monate lang weiter,
aber nicht mit einem reduzierten Ferienprogramm, sondern auf Hochtouren und mit einer ganz eigenen Thematik - nein, das geht
nicht!
Eine einfache Eingliederung in den Betrieb
des Tiroler Landestheaters scheint zwar auf
den ersten Blick eine gute Möglichkeit zu
sein - sie ist aber mit dem derzeitigen Personalstand einfach undenkbar! Die Angestellten könnten den Urlaub nicht mehr konsumieren und die Freizeitregelung könnte
nicht eingehalten werden. Auch vom künstlerischen Wert sind die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik ein ganz wesentliches
Element des Kulturjahres, das die Stadt
Innsbruck und das Land Tirol anbieten.
in

a

GR Mag. Schwarzl: Ich möchte zu den
Worten von Frau Bürgermeisterin nur noch
einiges ergänzen. Ihren Ausführungen kann
ich mich über weite Strecken anschließen.
GR-Sitzung 24.04.2014

Zu GR Mag. Dr. Überbacher möchte ich
Folgendes sagen: Wenn Sie schon von den
Tiroler Festspielen in Erl und von privaten
InvestorInnen sprechen, dann bitte ich auch
dazu zu sagen, dass das Land Tirol für das
Festspielhaus € 8 Mio. zugeschossen hat.
Bitte tun Sie nicht so, als ob kein öffentliches Geld geflossen wäre! Auch der Bund
hat etwas gezahlt, diese Zahl habe ich jetzt
aber nicht im Kopf. Man sollte das schon
auch laut aussprechen.
Ich stehe nicht an zu sagen, dass bei der
Führung der Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik GmbH große Fehler passiert
sind. Die Konsequenzen sind gezogen worden. Es ist mir aber auch wichtig zu betonen, dass meiner Vermutung nach die größten Konsequenzen Christa Redik selbst zu
tragen hat. Was das für die Zukunft heißt,
wenn man im Kulturmanagement tätig ist
und einem so ein Lapsus unterläuft, das
kann sich jede/r ausmalen.
Ich finde es nicht richtig, wie in manchen
medialen Berichten schon fast eine Kriminalisierung stattgefunden hat. Es hat keine Bereicherung gegeben, sondern es sind öffentliche Ausgaben von einer Gebietskörperschaft zur nächsten gewandert. Was ein
Fehler war, das braucht man nicht schön zu
reden, und wofür die Konsequenzen gezogen wurden. Auch durch Bundesgesetze
passieren immer wieder Ausgabenverschiebungen, aber das ist ein anderes
Thema.
Man muss aber auch einmal sagen, weil
das gerne vergessen wird, dass man auch
Grund für ein Lob hat. Redik hat durchaus
Akzente bei den Festwochen gesetzt, was
die Niederschwelligkeit und Innovationen
betrifft. Ich denke an die Barockoper "Jung",
an das Rahmenprogramm, den Schreibwettbewerb für Jugendliche, der auch dazu
geführt hat, dass dieses Festival der Alten
Musik viel stärker in der Ästhetik und Kultur
unserer Zeit Zugang und Verankerung gefunden hat. Das soll man auch einmal laut
aussprechen. Man kann den Fehler nicht
wettmachen oder beschönigen, aber Fehler
passieren.
Was die Sozialversicherungsbeiträge betrifft, so gibt es eine sehr genaue Darstellung der interimistischen Geschäftsführerin
Winkler. Es hängt damit zusammen, dass
viele Jahre lang, bis 2012, nicht klar war, ob