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Jahr: 2003

/ Ausgabe: 01-Jaenner.pdf

- S.183

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- 177 -

Erachtens sind wir eine sehr offene Kulturstadt. Obwohl es manche der hier
Anwesenden immer wieder in Frage stellen, sind wir in diesem Bereich
wesentlich offener als andere österreichische Städte. Gerade Megaereignisse, die in einer Kulturhauptstadt stattfinden, sind medial und vielleicht auch
wirtschaftlich sehr wirksam. Man wird sehen, wie sich Projekte, die unter
dem Titel "Kulturhauptstadt Europas" geführt werden, entwickeln.
Ich denke hier zum Beispiel an die schwimmende Insel in der
Kulturhauptstadt Graz. Die Folgekosten dieser Megaereignisse werden die
kreative Kulturarbeit in der betreffenden Stadt ganz massiv blockieren und
es wird daher in Zukunft kein Platz für kleine Initiativen sein. Es nützt
nichts, tolle Bauten zu schaffen, als Kulturhauptstadt in aller Munde und
weltweit in den Medien präsent zu sein. Es mag dies ein tolles Ereignis
sein, welches aber auch sehr gefährlich ist.
Mir ist ein bestehendes und kontinuierliches Leitbild, welches
die Bürger, die Bedürftigen und die Kulturschaffenden durch das ständige
Artikulieren ihrer Bedürfnisse schaffen, lieber, als wenn hier ein neues
Leitbild sozusagen "aufgesetzt" wird. Ich bin gegen diese aufgesetzten
Sichtweisen. Ich bin aber dafür, dass man auch kritische junge Leute, wie
beispielsweise damals Norbert Pleifer - der heute ein erzkonservativer, unbeweglicher Mensch ist - unterstützt. Es ist eine Tatsache, dass im Treibhaus im Vergleich zu einer neuen Szene relativ wenig Neues passiert. Das
muss man ganz deutlich sagen.
Bei der Erstellung eines Kulturleitbildes müssten wir auch diese Dinge in Frage stellen. Ich bin der Ansicht, dass die bestehenden Einrichtungen mit dem dazugehörenden Leistungspaket zu akzeptieren sind
und auch Platz für neue Einrichtungen gemacht werden sollte. Ich beende
nun meine Ausführungen, da noch andere Punkte auf der Tagesordnung
stehen und diese Sitzung nicht länger als bis Mitternacht dauern soll. Ich
betone es noch einmal, auf Grund der Vielfalt entsteht auch Offenheit. Die
Stadt Innsbruck ist meines Erachtens eine offene Kulturstadt. Es ist nicht
so, dass die Kulturoffensive erst nach der Sportoffensive startet, sondern
die Kulturoffensive besteht in der Stadt Innsbruck bereits seit Jahren, wenn
nicht schon seit Jahrzehnten.

GR-Sitzung 29.1.2003