Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 05_2023-05-25-GR-Protokoll_geschwaerzt.pdf
- S.61
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nen des Gemeinderates bei den Beerdigungen anwesend. Ich, sowie andere dieses
Hauses auch, war bei der Verabschiedung
von KR Dr. Reissigl vertreten. Bei Hofrat
Univ.-Prof. Dr. Raas war ich persönlich leider verhindert, aber ich nehme an, dass
VertreterInnen des Gemeinderates bei dem
Begräbnis dabei waren und ihren Respekt
vor dem Toten damit kundgetan haben.
GR Onay: Offensichtlich befinden wir uns
hier in einer Protestveranstaltung seitens
mancher GemeinderätInnen. Ich finde, dass
wir die Sitzung kurz unterbrechen und das
weitere Vorgehen klären sollten. Oder die
KollegInnen bleiben einfach stehen und wir
fahren mit der Sitzung fort.
Ich wäre für Ersteres, denn ich bin der Meinung, dass die Würde des Hauses eine Klärung des Ganzen verdient und nicht aus einer demokratischen Veranstaltung, wie wir
sie hier haben, eine Protestveranstaltung
gemacht wird. Es steht nämlich nicht im
Stadtrecht der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR), dass man das so machen
kann.
GR Buchacher: Ich bin sehr lange schon
Teil dieses Gemeinderates, aber so einen
Tiefgang wie heute habe ich noch nicht erlebt. Tiefer geht es fast nicht mehr. Jetzt
fehlt nur noch, dass wir uns körperlich auch
noch attackieren. Das Totengedenken verdient keine solche billige und primitive
Wahlkampfveranstaltung der GRÜNEN.
Bgm. Willi: Ich weise diese Äußerung auf
das Schärfste zurück und ersuche Sie, diesen Vorwurf zurückzunehmen.
GR Buchacher: Herr Bürgermeister, Du
greifst nicht ein, obwohl gesagt wurde, dass
während dem Totengedenken die Bierflaschen geöffnet wurden. Du hast angeblich
nichts gehört und dementsprechend auch
nichts getan. Die ZuhörerInnen hatten sogar
eine Bierkiste dabei und Du hast nichts dagegen unternommen. Du versagst als Bürgermeister komplett.
Bgm. Willi: Ich habe die Totengedenken
verlesen und haben den Rahmen dafür als
würdig empfunden. Außerdem habe ich
festgestellt, dass die ZuhörerInnen aufmerksam zugehört haben.
StRin Mag.a Schwarzl: Wie auch immer das
heute weitergehen mag. Ich möchte allen zu
bedenken geben, ob hier nicht auch eine
GR-Sitzung 25.05.2023
gewisse Instrumentalisierung des Totengedenkens stattfindet.
Ich habe auch kein Zischen der Bierflaschen gehört, aber man kann natürlich auch
sagen, dass ich ohnehin schon schlecht
höre. Was die Kinder anbelangt, habe ich
Altbürgermeisterin KRin Zach im Ohr, die
gesagt hat, dass Kinderlärm Zukunftsmusik
sei. Ich habe das sogar als sehr schön empfunden, wenn man Personen gedenkt, die
99 Jahre alt geworden sind, und gleichzeitig
die nachfolgende Generation ihren Pieps
von sich gegeben hat.
Um bei Ihrer Diktion zu bleiben: Bitte messen Sie mit gleichem Maß und instrumentalisieren Sie nicht das Totengedenken für
Ihre Wahlkampfveranstaltung.
GR Mag. Plach: Offensichtlich wünschen
sich 32 Mitglieder dieses Hauses eine Wiederholung des Totengedenken. Ich glaube,
das ist ein Wunsch, den man respektieren
und dem man durchaus nachkommen kann.
Dann könnten wir auch dieses Dilemma beenden.
Hinsichtlich des Vorganges dieser Gemeinderatssitzung seit der ersten Minute, haben
wir zum wiederholten Male einen Tagesordnungspunkt zur Auflösung dieses Gremiums
heute auf der Tagesordnung. Vielleicht sollten noch einmal alle KollegInnen in sich gehen und sich überlegen, ob diesem Antrag
nicht doch nähergetreten werden sollte,
wenn man sich dieses Schauspiel von allen
Seiten anschaut. (Beifall)
GR Mag. Krackl: Ich möchte entschieden
darauf hinweisen, dass ich in keinem Wort
jemals erwähnt oder kritisiert hätte, dass
Kinder vorhin Laute von sich gegeben haben. Ich bitte auch das im Livestream nachzuschauen.
StRin Mag.a Mayr: Zur Geschäftsordnung!
Ich habe während des Totengedenkens
ebenfalls kein Bier zischen gehört. Trotzdem denke ich aber, dass wir das Totengedenken wiederholen sollten, wenn 32 GemeinderätInnen der Auffassung sind, dass
es dem nicht würdig war, weil die Bierflaschen zu hören waren. Ich bitte diesem
Wunsch nachzukommen.
GR Onay: Ich stelle
den Antrag auf Sitzungsunterbrechung.