Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 05-April-geschwaerzt.pdf
- S.10
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Frieden in unserem Land. Eine aktive SeniorInnenpolitik ist für mich nicht nur eine politische Aufgabe und ein politischer Auftrag,
sondern ein Herzensanliegen. Daher werden wir auch verantwortungsvolle Entscheidungen für die Zukunft treffen.
In der Stadt Innsbruck leben 29.600 InnsbruckerInnen über 60 Jahre und 22.400
über 65 Jahre. Das sind immerhin 18,5 %
der gesamten Bevölkerung. Etwas über
14.000 sind über 70 Jahre und cirka 3.000
Personen sind 85 Jahre und älter. Sie kennen die durchschnittliche Lebenserwartung.
Sie ist bei den Frauen 84,4 Jahre und bei
den Männern 79,3 Jahre. Die Tendenz ist
steigend. Diese Zahl - das denke ich mir ist schon recht interessant. Die Zahl der
über 75 jährigen ist in den letzten zehn Jahren um 25 % gestiegen. Die Prognose für
die nächsten zehn Jahre ist weiterhin steigend. Man sagt, dass die Zahl der über
75 jährigen um 45 % steigen wird.
Wir betreuen in der Stadt Innsbruck durch
die Innsbrucker Sozialen Dienste GmbH
(ISD) 1.250 Pflegebetten. Davon sind 920
Betten in den Heimen der Innsbrucker Sozialen Dienste GmbH (ISD). Da muss man
dazusagen, dass diese wirklich von höchster Qualität sind. Darauf möchte ich wirklich
hinweisen. Es gibt über Leistungsvereinbarungen der Stadt Innsbruck mit anderen
Heimen zusätzlich 330 Betten. Darüber hinaus gibt es ein breites Angebot an mobilen
Hilfestellungen und an mobiler Pflege für
unsere älteren MitbürgerInnen der Stadt
Innsbruck.
Im Wissen, um diese Entwicklung - die ich
jetzt geschildert habe - haben die Regierungsparteien vereinbart, einen Vorsorgeplan für die ältere Generation in unserer
Stadt zu erarbeiten. Der Stadtsenat hat
nach einigen Vorarbeiten dazu grünes Licht
gegeben. Wir werden noch vor dem Sommer eine "kick off" Veranstaltung durchführen. Die Projektdauer für diesen Vorsorgeplan wird etwa ein Jahr dauern.
Der Planungsgegenstand bezieht sich vor
allem auf die stationäre und teilstationäre
Pflege sowie auf die sozial mobilen Dienste.
Das sind in erster Linie Alters- und Pflegeheime inklusive dem Schwerpunkt Kurzzeitpflege, alternative Wohnformen, teilstationäre und mobile Dienste. Die Ergebnisse werden entscheidend sein, um die strategiGR-Sitzung 25.4.2013
schen Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können. Handlungsbedarf sehe ich
vor allem in der Kurzzeitpflege, in der Tagespflege, bei der mobilen Betreuung und
beim Ausbau neuer und alternativer Wohnformen. Darüber hinaus brauchen wir eine
Alternative und eine andere Möglichkeit für
die Betreuung psychisch erkrankte Menschen. GR Buchacher stellte dazu einen
Antrag. Wir sind also dabei, entsprechende
Alternativen zu suchen und zu finden, da
die psychisch erkrankten Personen in unseren Wohnheimen fehluntergebracht sind.
Die Betreuung ältere Mitmenschen hat in
den letzten zehn Jahren zu einer wahren
Kostenexplosion geführt. Nämlich zu einem
Plus von 214 %. Der Grund der Kostenexplosion liegt natürlich in der Leistungsexplosion in diesem Bereich. Ich muss schon
sagen, dass ich der Überzeugung bin, dass,
um diese Qualität - die wir gegenwärtig haben - aufrecht zu erhalten, an der Einnahmenseite gedreht werden muss. Wir schlagen eine entsprechende Vermögensbesteuerung vor, wo Teile davon auch für die
Pflege älterer Menschen herangezogen
werden.
Unser Ziel ist grundsätzlich eine Vollversorgung der älteren Generation, vor allem auch
Stadtteil bezogen, zu erreichen. Abschließend möchte ich mich ganz herzlich bei all
jenen bedanken, die in der Betreuung und
in der Pflege unserer älteren MitbürgerInnen
aktiv sind. Vor allem spreche ich meinen
Dank den Innsbrucker Sozialen Dienste
GmbH (ISD), dem Direktor Hubert Innerebner - er leistete eine großartige Arbeit - aber
auch allen hauptberuflichen und allen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, aus. Sie tragen alle zum Wohlbefinden der älteren Generation bei. Es ist nicht nur Aufgabe der
Stadt Innsbruck, die entsprechenden Rahmenbedingungen herzustellen, sondern sich
auch um das Wohl der älteren Menschen zu
kümmern. Das heißt, für sie Zeit haben,
Aufmerksamkeit und menschliche Wärme
zu schenken. Das geschieht bereits in hohem Ausmaß und dafür möchte ich mich
ganz herzlich bei allen, die daran arbeiten,
bedanken. (Beifall)
GRin Dr.in Krammer-Stark: Ich möchte
mich auch bei dir, GR Kritzinger, für die
Wahl des Themas bedanken. Ich möchte
gleich zur Antwort der impliziten Frage - die
ich aus dem Thema herauslese - kommen.