Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 01-Protokoll_22.01.2015_gsw.pdf
- S.18
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ten. Man setzt dabei statt auf ihre körperlichen Kräfte auf ihre Erfahrung.
Kurzum, Mag.a Pochobradsky, es ist eine
gute Arbeit, die da geleistet wurde, das
muss ich sagen. Ich wiederhole nochmals
meine Aussage: Eine Remobilisierung ist für
ältere Leute sehr wichtig, zumal die Pflegestufe eins und zwei - Sie haben das mit
Recht etwas kritisch betrachtet - jetzt ja
durch eine andere Verfügung neu geregelt
wird.
Es ist ja wirklich für viele Menschen auch
ein finanzielles Problem, weil sie sich einfach - auch wenn sie nur in der Pflegestufe
eins sind - die Pflege und Behandlung nicht
mehr leisten können.
Wenn sich alte Menschen das durchkalkulieren, steigen sie am Monatsende besser
mit den 20 % (von der Rente/Pension) als
Taschengeld, das sie im Heim erhalten,
aus. Das steht ganz im Gegensatz zur finanziellen Situation, wenn sie zu Hause
wohnen bleiben. Ich spreche jetzt nur von
der Pflegestufe eins, denn Pflegestufe zwei
ist ja noch schlimmer.
Ich glaube also, Remobilisierung ist ein
wichtiger Faktor. Bitte, das müsste noch in
den Vorsorgeplan aufgenommen werden.
(Beifall)
GR Buchacher: Ich bedanke mich hier
ebenfalls für Ihre Ausführungen, denn die
Daten und Fakten, die Sie dargelegt haben,
sind einfach wichtig, um zu wissen, wo Verbesserungen notwendig sind.
Ich habe schon vor langer Zeit hier im Gemeinderat einen Antrag dazu eingebracht.
Sie haben ja aufgezeigt, dass also
40 Frauen und Männer, die unter 60 Jahre
und pflegebedürftig sind, in Altersheimen
wohnen. Das ist für mich, nach meiner persönlichen Ansicht, ein Dorn im Auge. Ich
habe angeregt, ob es nicht möglich wäre, im
Verbund der Innsbrucker Soziale Dienste
GmbH (ISD) diese Frauen und Männer anders unterzubringen.
Ich wollte nun Sie fragen, wie Sie dazu stehen?
Mag.a Pochobradsky: Es ist auch im Vorsorgeplan ganz konkret festgehalten, dass
stationäre Pflegestrukturen auf jeden Fall
für pflegebedürftige Menschen höheren Alters zur Verfügung stehen sollen.
GR-Sitzung 22.01.2015
Es stellt sich wirklich die Frage, ob Altenwohnheime den richtigen Ort für die Betreuung von Menschen unter 60 Jahren darstellen.
GR Mag. Kogler: Mag.a Pochobradsky,
danke für Ihre Ausführungen.
Sie haben diese 3 % der Personen unter
60 Jahren in den Altenheimen angeführt.
Ich habe ja dankenswerterweise den Bericht
schon vorab bekommen. Da ist mir aufgefallen, dass es bei der mobilen Pflege doch
12 % sind. Wenn ich das hochrechne, sind
es immerhin 150 Personen, die in der mobilen Pflege unter 60 Jahre alt sind.
In diesem Zusammenhang wollte ich nachfragen, wie sich das aufschlüsselt? Sind das
Leute, die kurzfristig eine Pflege brauchen?
Ich frage das in die Richtung, ob sie wieder
remobilisiert werden können? Das ist ein
ganz wichtiger Fakt.
Kann man da auch mit den Krankenanstalten zusammenarbeiten? In unserer heutigen
Gesellschaft ist es ja so, dass viele alleine
leben und nach einem Unfall zuhause keine
Pflege haben. Wie ist da die Vorsorgeplanung in einem solchen Fall?
Mag.a Pochobradsky: Es wurde im Erhebungsbogen nicht dezidiert nachgefragt,
von wo diese Personen kommen, die in der
mobilen Betreuung jünger als 60 Jahre sind.
Allerdings in den ergänzenden Gesprächen
mit ExpertInnen wurde uns bestätigt, dass
es sich dabei meist um eine kurzfristige Betreuung nach akut-stationären Aufenthalten
handelt.
Das ist zielführend und sollte auf jeden Fall
so beibehalten werden, um den Übergang
sicherzustellen.
GRin Springer: Ich möchte mich ebenfalls
ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Ausführungen bedanken. Sie waren sehr interessant.
Wir haben uns ja mit dieser Thematik schon
öfter befasst. Es ist uns allen klar, dass in
der nächsten Zeit, in den nächsten Jahren,
aufgrund der demografischen Entwicklung,
auf die Politik sehr große Anforderungen
zukommen werden.
Die Problematik in der Stadt Innsbruck sehe
ich so: Wir werden natürlich in den nächsten
Jahren einen erhöhten Bedarf an Pflegeplätzen haben. Wir wären auch bereit, Pfle-