Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 01-Protokoll_22.01.2015_gsw.pdf
- S.19
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geheime zu bauen. Aber in der Stadt Innsbruck ist es sehr schwierig, ein entsprechendes Grundstück zu finden. Wir haben
wenige freie Grundstücke, die bebaubar
sind.
Haben Sie noch weitere Ableitungen, Maßnahmen erstellt, um diesem Mangel an
Pflegepersonal zu begegnen? Wie können
wir Vorsorge treffen, um dem entgegenzuwirken?
Es kommt auch ein weiterer Punkt dazu. Es
wird in der mobilen Pflege sehr schwierig
werden, Personal zu finden. Das wird sich
in den nächsten Jahren verschlimmern,
denn wir haben sehr viele PflegerInnen aus
den europäischen Oststaaten.
Mag.a Pochobradsky: Es stehen etliche
Maßnahmen im Vorsorgeplan. Allen voran
geht es darum, auch ältere Pflegepersonen
im Beruf zu halten. Internationale Studien
zeigen, dass das Berufsaustrittsalter relativ
niedrig ist. Es liegt, glaube ich, bei
40 Jahren. Es geht nun darum, auf jeden
Fall Pflegepersonen länger und bis zur
Pensionierung im Beruf zu halten. Das würde diesem Problem natürlich schon entgegentreten.
Wie bekannt ist, leiden diese Länder ja
selbst schon am Fachkräftemangel. Man
wird dann immer weiter vorgreifen müssen,
um Pflegekräfte von "Gott-weiß-woher" zu
bekommen.
Der Zulauf zu den Pflegeheimen ist sehr
groß. Das ergibt sich, wie bereits angesprochen, auch sehr oft aus der finanziellen Situation.
Wenn man bedenkt, dass eine Person im
Pflegeheim wohnt, dann bleiben ihr praktisch 20 % des Einkommens und der 13.
und 14. Bezug als Taschengeld. Wenn man
das genauer hinterfragt, kommt man drauf,
dass in einer Wohnung, in der Miete, Heizung und andere Kosten zu tragen sind,
manchen Leuten überhaupt nichts bleibt.
Deshalb trachten viele danach, in ein Pflegeheim zu kommen. Es ist eben finanziell
günstiger.
Ich muss sagen, die Stadt Innsbruck bemüht sich da schon sehr. Wir geben den
SeniorInnen auch Hilfestellung. So haben
wir z. B. die Förderung für den Einbau von
Nasszellen, damit diese barrierefrei und seniorInnengerecht sind. Es werden auch die
Lifteinbauten und andere Dinge gefördert,
damit das Verbleiben in den Wohnungen erleichtert wird.
Aber es ist ganz klar, dass wir in Zukunft
noch sehr viel mehr unternehmen müssen,
um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
GRin MMag.a Traweger-Ravanelli: Danke
für die Präsentation.
Die Studie zeigt, wie wir schon gehört haben, dass wir nicht nur jetzt, sondern auch
zukünftig einen großen Mangel an Pflegepersonal haben werden.
Sie haben auch kurz die finanziellen Maßnahmen angeschnitten.
GR-Sitzung 22.01.2015
GRin Keuschnigg: Das Personal wird eine
wirklich große Herausforderung werden.
Laut "Strukturplan Pflege 2012 bis 2022",
wenn ich es richtig in Erinnerung habe,
brauchen wir bis zum Jahr 2022 einen Zuwachs von 400 Pflegekräften.
(Mag.a Pochobradsky: Für ganz Tirol.)
Ich habe die Unterlage leider nicht mehr.
Aber egal, wir werden mehr Pflegekräfte
brauchen. Deshalb meine Frage an Sie:
Gibt es von Ihrer Seite her Erfahrungen, wie
man Fachpersonal wirklich bedarfs- und
fachgerecht finden oder ausbilden kann?
Mag.a Pochobradsky: Das wäre eine eigene, weitere Studie.
GRin Dr.in Krammer-Stark: Ich möchte
mich, auch im Namen der Fraktion der Innsbrucker Grünen (GRÜNE), für die umfangreiche Datensammlung und den tollen Bericht bedanken.
Ich denke, was aus dem Plan sehr gut hervorgeht, ist die Kontinuität vom Jahr 1993
bis zum Jahr 2012 - in dem Fall bis zum
Jahr 2014.
Wichtig sind auch die Vorschläge, die im
Plan enthalten sind. Das haben Sie ja in der
Präsentation gar nicht so ausführlich besprochen. Es ist aber im Vorsorgeplan sehr
gut aufbereitet. Er enthält auch viele Denkanregungen, mit denen man gut im Ausschuss für Soziales und Wohnungsvergabe
oder einem anderen Gremium weiterarbeiten kann.
Ich denke, unterm Strich bleibt, dass wir die
soziale Teilhabe der Menschen wieder stär-