Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 05-Mai.pdf
- S.127
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sein können, da es sich in Kranebitten um eine ehemalige Waldfläche handelt. Hier geht es darum, dass dann ein Teil dieses Baumbestandes nach
einer Rodungsgenehmigung erhalten bleibt und dies ist nach Möglichkeit
über den Baubescheid sicherzustellen, wie bei anderen Bauverfahren auch.
Bei der Markthalle befindet sich dieses neue Gebäude und die
alte schöne Schwarzkiefer hat man dadurch erhalten, indem man vorgeschrieben hat, dass sie im Zuge der Bauführung entsprechend zu sichern ist.
Ich glaube, dass man in solchen Fällen versuchen muss, im Rahmen des
Baubescheides und im Einvernehmen mit dem Bauwerber diese Siedlungsmaßnahmen zu ermöglichen.
StR Mag. Schwarzl: Nur zu den Äußerungen von Bgm.-Stellv.
Dipl.-Ing. Sprenger möchte ich schon klar stellen, dass die Bäume in der
Templstraße - wo es um die Bäume in Nachbars Garten gegangen ist - weg
mussten, damit der Nachbar, ein Bauträger, seine Baugrube machen kann.
Es ist nicht darum gegangen, dass dieser die Baugrube nicht ausheben hätte
können. Dies wäre, wenn die Bäume abgesichert worden wären, sehr wohl
möglich gewesen, aber das hätte etwas mehr gekostet.
Man hat die Auffassung vertreten, dass man ohne Baumschutzgesetz und ohne entsprechende Bewertung dieser Bäume die Interessen abwiegt. Die Mehrkosten für die Baugrubenabsicherung betragen
ATS 20.000,-- und demgegenüber hat man den Brennholzwert dieser drei
uralten Bäume gegenüberstellt.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Interessenabwägung muss man immer
machen.)
Die Baumschutzverordnung bezweckt, dass in der Interessenabwägung
Konkurrenzgleichheit herrscht. Es sollte nicht immer der Baum auf das
Brennholz reduziert werden, sondern er soll einen Wert bekommen, damit
er überhaupt im Abwägen der Interessen gleichwertig konkurrieren kann.
Zu Kranebitten möchte ich sagen, dass man, wenn man dort
baut, natürlich den Wald nicht stehen lassen kann, weil man sonst nichts
bauen kann. Wenn es ein Baumschutzgesetz gibt, würde es nicht passieren,
dass zum Beispiel die Firma Profil Wohnbau GesmbH usw. alle Bäume
wegschneidet und nachher nur mehr Thujenhecken pflanzt. Der Stadtteil
Kranebitten verkommt schon langsam zu einer klassischen Thujenhecken-
GR-Sitzung 22.5.2003