Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2015

/ Ausgabe: 05-Protokoll_21.05.2015_gsw.pdf

- S.6

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- 303 -

in Zusammenarbeit mit der Universität
Padua.
Für seine außergewöhnlichen und vielfältigen Leistungen wurde Univ.-Prof. Dr. Hans
Richard Klecatsky 2005 mit dem Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck ausgezeichnet.
Wir werden Hans Richard Klecatsky stets
ein ehrendes Andenken bewahren.
3.2

Holzbaur Klaus, ausgezeichnet
mit dem Ehrenzeichen für Kunst
und Kultur der Stadt Innsbruck,
verstorben am 13.05.2015

Klaus Holzbaur wurde am 21.03.1937 in der
Stadt Innsbruck geboren. Mit seiner Frau
Lisi hatte er drei gemeinsame Kinder.
Bereits im Jahr 1958 machte er sich als Malermeister selbständig und baute mit viel
persönlichem Einsatz und Fleiß einen Betrieb mit bis zu 70 Angestellten auf. Er war
gerichtlich beeideter Sachverständiger und
viele Jahre lang InnungsmeisterStellvertreter der Maler. Neben den beruflichen Herausforderungen engagierte er sich
bei der Feuerwehr Mühlau und dem Innsbrucker Verschönerungsverein.
Eine besondere Liebe hatte Klaus Holzbaur
immer zum Tiroler Schützenwesen. Im
Jahr 1953 trat er der Schützenkompanie
Mühlau bei und lenkte ab dem Jahr 1986
als Hauptmann fünfundzwanzig Jahre lang
deren Geschicke. Sein ausgeprägtes Organisationstalent führte dazu, dass er 1999
zum Bundesgeschäftsführer des Bundes
der Tiroler Schützenkompanien gewählt
wurde. Diese Funktion übte er sechs Jahre
lang mit großem Erfolg aus.
Familie, Heimat und "sein Mühlau" waren
für Klaus Holzbaur die großen Schwerpunkte in seinem Leben. Immer hat er seine beruflichen und gesellschaftlichen Möglichkeiten genutzt, vieles bewegt und vielen geholfen.
Für sein außergewöhnliches und vielfältiges
Engagement wurde er im Jahr 2007 mit
dem Ehrenzeichen für Kunst und Kultur der
Stadt Innsbruck ausgezeichnet.
Wir werden Klaus Holzbaur stets ein ehrendes Andenken bewahren.

GR-Sitzung 21.05.2015

4.

Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus, Bühnenstück "Die letzten Zeugen"

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich darf nun
auf eine sehr beeindruckende Veranstaltung
eingehen, die mich auch persönlich sehr
bewegt hat. Vor 70 Jahren endete der
2. Weltkrieg und damit das nationalsozialistische Terror- und Vernichtungsregime.
Ich war anlässlich eines Vortrags am Montag, dem 04.05.2015 in Wien und hatte die
Möglichkeit, am Dienstag bei der Festveranstaltung im historischen Sitzungssaal des
Parlaments anwesend zu sein. Dieser offizielle Akt Österreichs wurde vom Österreichischen Rundfunk (ORF) übertragen.
Christine Nöstlinger hielt eine sehr beeindruckende Rede über ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema Schuld und Verantwortung. Daraus möchte ich einen Auszug
der Rede bringen, der auch in "Innsbruck
informiert" als eine Zusammenfassung des
Themas abgedruckt ist.
Gerade für die nachfolgenden Generationen
ist es sehr wichtig, zu wissen, dass frei von
Schuld zu sein, nicht heißt, auch frei von
Verantwortung zu sein. Das auseinander zu
halten und sich mit dem zu befassen, dazu
hat besonders diese Gedenkstunde gedient.
Es waren vier ZeitzeugInnen anwesend, deren Erzählungen im Jahr 2013 im Burgtheater von jungen SchauspielerInnen im Stück
"Die letzten Zeugen" auf die Bühne gebracht wurden. In dieser Kombination war
es für mich eine sehr beeindruckende Veranstaltung.
Nun der Text von Christine Nöstlinger:
"Das Wort Mauthausen kannte ich als Kind
zwar nicht, den Ausdruck KZ aber sehr
wohl. Unzählige Male hörte ich ihn, wenn
meine Großmutter bei der Milchfrau oder
beim Greißler auf die Nazis schimpfte. Dann
hieß es, warnend geflüstert, entweder "Redens ihnen nicht um ihren Kopf" oder "Sie
reden Ihnen noch ins KZ rein!"
Und fest eingeprägt hat sich bei mir die Erinnerung daran: Mein Onkel, der "kleine
Bruder" meiner Mutter ist zu Besuch. Er
steht, groß und breit, in SS-Uniform neben
meiner kleinen Mutter und sagt: "Ella, die
Juden gehen alle durch den Rauchfang!"