Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 01-Protokoll_25.01.2018.pdf
- S.9
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Dazu gibt es seit Jahren mehrere Ideen:
Drei Zentren im Land Tirol schaffen oder die
Abwicklung über REHA-Kliniken durchführen. Die Stadt Innsbruck alleine hat zu wenige solcher KlientInnen. Land und Kommunen müssen gemeinsam Lösungen finden, weil die Lebenswelten dieser BewohnerInnen sich von denen der SeniorInnen
ganz wesentlich unterscheiden. Wie auch in
anderen Lebensbereichen tun sich gewisse
Generationenkonflikte auf und die Betreuung ist anders zu bewerten. Das wird also
eine große Frage bzw. Herausforderung für
die Zukunft werden.
Prinzipiell kann man sagen, wir sind gut
aufgestellt und erfüllen den Strukturplan
Pflege 2012 bis 2022. Das Hauptaugenmerk der nächsten Jahre muss auf die Finanzierung, die Ausbildung entsprechenden
Personals und die Unterstützung und Stärkung der Familien, die die Pflege in ihren
eigenen vier Wänden übernehmen wollen,
legen. Die Pflege ist ja nicht nur eine körperliche und psychische Belastung für die
MitarbeiterInnen, es ist auch eine finanzielle
Belastung, die wir als Gesellschaft anerkennen müssen.
Ich glaube, dieses Thema - obwohl der
Wahlkampf naht - können wir sehr seriös
abwickeln. Es gibt hier keine großen Meinungsunterschiede zwischen den einzelnen
Fraktionen. Natürlich gibt es unterschiedliche Modelle, wie man die Pflege steuern
bzw. organisieren und finanzieren kann.
Aber letztendlich sind wir uns einig, dass wir
allen Menschen, die Pflege benötigen - unterstützt durch die Familien -, Aufmerksamkeit geben und auch jene Finanzierung ermöglichen wollen, die diese Menschen am
Ende ihres Lebens oder in schwierigen Lebensphasen benötigen.
GR Buchacher: Ich darf mit den Worten
von StR Pechlaner sprechen, der etwas
später kommen wird. Die Zahlen und Fakten stammen aus seiner Hand.
Menschen haben auch im Alter das Recht
auf ein erfülltes, sicheres und aktives Leben. Gerade die Kriegs- und Nachkriegsgeneration, die dieses Land aufgebaut hat,
verdient eine optimale Pflege. Besonders
wenn Menschen hilfs- bzw. pflegebedürftig
sind, haben sie Anspruch auf Lebensqualität und verdienen unsere Wertschätzung
und Solidarität. Wie man leider in GroßbriGR-Sitzung 25.01.2018
tannien sieht, ist in manchen Ländern genau das Gegenteil der Fall.
Die Pflege und Betreuung alter und hochbetagter Menschen steht im Spannungsfeld
zwischen zwei Herausforderungen:
-
Der demografischen Entwicklung und
der sich ändernden Familienstruktur einerseits und
-
den begrenzten finanziellen Mitteln der
Privatpersonen andererseits.
Unsere Gesellschaft gerät in Gefahr, Menschen mit Pflegebedarf primär als Kostenfaktor zu sehen. Die Bedürfnisse der Gepflegten dürfen nicht deshalb in den Hintergrund geraten, weil Rahmenbedingungen
für die Pflege immer öfter nur unter dem
Gesichtspunkt der Kosten gesehen werden.
Dieser Entwicklung möchte ich eine klare
Absage erteilen. Es ist Aufgabe der Politik,
Rahmenbedingungen für eine optimale Betreuung und Pflege unserer älteren Generation zu schaffen! Dieser Aufgabe kommen
wir nach und zwar in hoher Qualität.
Ich darf in diesem Zusammenhang an den
Innsbrucker Vorsorgeplan für ältere Menschen (November 2014) erinnern, der von
der Gesellschaft Gesundheit Österreich erstellt wurde. Darin wurden im Statusbericht
der Stadt Innsbruck und der ISD die besten
Zeugnisse ausgestellt, sowohl qualitativ als
auch quantitativ.
Trotzdem ist eine Weiterentwicklung notwendig, um den künftigen Herausforderungen und dem Titel der Aktuellen Stunde,
Pflegegarantie für alle, gerecht zu werden.
23.676 InnsbruckerInnen sind über 65 Jahre
alt, das sind 17,9 % der Gesamtbevölkerung unserer Stadt. 3.337 InnsbruckerInnen
sind 85 Jahre und älter, Tendenz steigend.
In 12 Jahren werden es schon mehr als
5.000 sein.
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt bei den Frauen 84 Jahre und bei den
Männern 80 Jahre. Die Prognose der über
65-Jährigen für 2025 liegt bei mehr als
26.000 und im Jahr 2030 bei 28.515. Die
Zahl der ab 75-Jährigen ist in den letzten
10 Jahren um 25 % gestiegen.
In den nächsten 10 Jahren ist ein Plus der
über 75-Jährigen von etwa 40 % prognostiziert. Prognosen der über 85-Jährigen in der