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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 06_Protokoll_14.06.2018_gsw.pdf

- S.40

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Ich glaube, die Projekte, die die Stadt Innsbruck abwickelt und in hochwertiger Architektur erbaut, sind bewusste Entscheidungen. Meines Erachtens - ich spreche als Tiroler - hat die Landeshauptstadt durch die
Mittel, die sie aus dem Bundesfinanzausgleich bekommt, den Auftrag dazu.
Nun komme ich zum Projekt selbst. Wir haben im Prinzip in unseren Sitzungen Informationen von der Geschäftsführung erhalten. Sehr wichtig war uns, welche Planungsbüros gewählt wurden. Sie sind alle
hochwertig und haben Erfahrung im hochalpinen Bau. Die Bauleitung hatte das größte
Seilbahnprojekt der letzten Jahre in Tirol,
die 3S Eisgratbahn am Stubaier Gletscher,
gebaut. Es sind also Planungsbüros, die
das können.
Nach der Auslobung des Architekturwettbewerbs wurde die Innsbrucker Immobilien
GesmbH & Co KG (IIG) gebeten, die Kostenschätzungen und -ermittlungen der ArchitektInnen bzw. der Bauleitung zu prüfen.
Auch dazu hat es einen positiven Beschluss
gegeben. Dann erst ist man in die Bauphase getreten.
Konjunkturell hat sich eine sehr schwierige
Entwicklung ergeben. Das nehmen wir, bei
unseren Projekten in Seefeld, ebenfalls
wahr. Wir kamen bei den Ausschreibungen
leider nicht mehr zu den geplanten Ergebnissen. Wir haben es in Seefeld mit der WM
etwas leichter, weil wir nicht den Zeitdruck
des Eröffnungstermins haben. Wir haben
einige Monate mehr Spielraum, in denen
man ein zweites Mal ausschreiben kann.
Um nochmals auf das Bundesvergabegesetz zurückzukommen, dieses macht alles
sehr schwierig. Private können verhandeln,
das kann die öffentliche Hand nicht. Wenn
ausgelobt ist und es gibt eine/n BestbieterIn, dann hat er oder sie den Zuschlag zu
erhalten. Mit Verhandlungsgeschick kann es
manchmal gelingen, zusätzlich etwas herauszuholen, aber im Prinzip ist man gebunden. Das sind die Schwierigkeiten, die den
Unterschied zwischen einem Bau der öffentlichen Hand und einem Bau, den ein privates Seilbahnunternehmen in Tirol durchführt, ausmachen.
Am Ende glaube ich, dass es hier in Tirol
unsere Aufgabe ist, Skisport zu betreiben,
ihn auch unseren Kindern zu lehren, damit
wir den TouristInnen glaubwürdig das SportGR-Sitzung 14.06.2018

und Tourismusland Tirol verkaufen können.
Aus diesem Grund ist hier - nach meiner
Meinung - ein gutes Projekt gelungen. Wir
bemühen uns, das kooperativ einigermaßen
gut zu führen.
Es gibt aber auch für die Zukunft schwierige
Voraussetzungen. Wir haben einen Partnerbetrieb, die Glungezerbahn, die wir dringend benötigen, damit der Sommerbetrieb
funktioniert. Es sind dort zwei große Baulose in Ausarbeitung und man muss erst sehen, was dabei herauskommt.
Ich denke, Sie waren schon alle beim Schifahren am Patscherkofel. Für KundInnen ist
es, glaube ich, ein schöner Skiberg. Man
kann den MitarbeiterInnen zur Qualität der
Pisten und zur Durchführung des Betriebs
nur gratulieren und hoffen, dass wir in Zukunft die entsprechenden Ergebnisse erzielen werden.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Bgm.-Stellv. Gruber: Ing. Mag. Frießer,
herzlichen Dank.
Zu Ihrer Information, es sind heute auch
Mag. Dr. Scheiber als Geschäftsführer der
Patscherkofelbahn Infrastruktur GmbH und
FD MMag. Tschurtschenthaler als weitere
Auskunftspersonen hier. Gibt es Fragen an
den Aufsichtsratsvorsitzenden, an DI Baltes
oder eine der anderen genannten Personen?
StRin Dengg: Bgm. Ing. Mag. Frießer, ich
möchte vorausschicken, ich bin eine Verfechterin von Seilbahnbetrieben.
Ja, Private müssen keinen Architekturwettbewerb ausschreiben, aber Private müssen
mit ihrem eigenen Vermögen haften. Hier im
Raum haftet keine/r der Verantwortlichen
mit ihrem/seinem Vermögen. Die Haftung
müssen die BürgerInnen übernehmen! Das
möchte ich vorausschicken.
Ich gehe davon aus, dass sowohl Private
als auch die Stadt Innsbruck als Bauherrin
ein ausgearbeitetes und genau durchdachtes Konzept brauchen. Sie brauchen einen
straffen und genauen Finanzierungsplan,
bei dem immer auch der Worstcase zu berücksichtigen ist! Man muss vom Ende her
beginnen und fragen, was passiert, wenn es
am schlechtesten läuft?!