Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 06_Protokoll_14.06.2018_gsw.pdf
- S.110
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 322 -
Das Gratisparken für E-Autos und PKW mit
Wasserstoffantrieb sehen wir als Förderung
des motorisierten Individualverkehrs. Das
führt zu einer Verschärfung der Parkplatzproblematik, denn jeder PKW, egal welcher
Antriebsart, braucht Platz.
95% der Zeit wird ein geparktes Auto nicht
bewegt. Eine Förderung des MIV unter dem
Deckmantel der "Umweltfreundlichkeit" trägt
in keiner Weise zur Lösung der Parkplatzproblematik und des Verkehrsaufkommens
bei.
Sowohl der Parkplatzproblematik als auch
dem Stauproblem kann man sinnvollerweise
nur mit einer Verringerung der Anzahl der
PKW pro 1.000 Einwohner und einem Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs
(ÖPNV) begegnen. Der PKW-Bestand ging
in der Stadt Innsbruck It. VCÖ von
442 PKW pro 1.000 EinwohnerInnen im
Jahr 2011 auf 423 PKW pro1.000 EinwohnerInnen im Jahr 2016 zurück. Das entspricht einem Minus von nur 4,3 %. Damit
liegt Innsbruck im österreichweiten Städtevergleich hinter Wien mit 371 PKW pro
1.000 EinwohnerInnen bereits an zweiter
Stelle.
Um ÖPNV-Angebote zu ergänzen, gelten
CarSharing-Modelle besonders in Städten
als wichtiger Bestandteil klimafreundlicher
und flächeneffizienter Mobilitätsangebote.
Das Angebot ist in Innsbruck kaum ausgebaut.
Lediglich die ÖBB-Personenverkehr AG
stellt über Rail & Drive aktuell vier Fahrzeuge am Bahnhof/Frachtenbahnhof Innsbruck
zur Verfügung. In Wien ersetzt It. Statistik
ein CarSharing Auto fünf private PKW, bei
stationären Angeboten geben 7 % ihr privates Auto auf und nutzen die Autos für längere Fahrten.
Wir möchten durch die Befreiung von Parkgebühren ein Anreizsystem schaffen, um
das Angebot an CarSharing-Modellen in der
Stadt Innsbruck und damit das Mobilitätsangebot zu erweitern.
GR-Sitzung 14.06.2018
32.7
GfGR/56/2018
Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaitalbahn GmbH (IVB), verbesserte Information über Umstiegsmöglichkeiten
(GRin Mag.a Seidl)
GRin Mag.a Seidl: Ich stelle folgenden Antrag:
Herr Bürgermeister möge als Eigentümervertreter an die Geschäftsführung der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
GmbH (IVB) mit dem Ersuchen herantreten:
1.
Die IVB Bus- und Bahnlinienansagen
um Umstiegsmöglichkeiten zu erweitern;
2.
Die IVB Bus- und Bahnlinienaushänge
ebenfalls um Umstiegsmöglichkeiten
nach Wiener oder Münchner Vorbild zu
erweitern;
3.
In den Fahrzeugen selbst Linien- und
Streckenpläne mit Umstiegsmöglichkeiten auszuhängen;
Mag.a Seidl, eigenhändig
Innsbruck gilt als internationale Sportstadt,
die jährlich neben Großevents, wie die Radoder die Kletter WM, hunderttausende TouristInnen begrüßt. Der öffentliche Verkehr
muss also gleichermaßen für unsere Gäste
wie auch unsere BürgerInnen attraktiv und
für ein internationales Publikum ausgerichtet sein.
Für eine/n TouristIn, die/der z. B. vom Flughafen kommt und gerne in eine andere Linie
umsteigen möchte, ist es ohne Haltestellen
zu zählen praktisch unmöglich herauszufinden, wann und wo er/sie umsteigen muss.
Das geht InnsbruckerInnen, die selten die
"Öffis" nutzen oder eine Linienänderung
nicht im Kopf haben, genauso.
Damit InnsbruckerInnen, die selten mit den
öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind,
vom Auto auf die regelmäßige IVB Nutzung
umsteigen, müssen wir es ihnen so leicht
wie möglich machen. In Innsbruck tun wir
aktuell aber oft das Gegenteil. Um Barrierefreiheit herzustellen, wäre eine Umstiegsmöglichkeit als Ergänzung zur Haltestellenerwähnung zudem ein weiterer wichtiger
Schritt.