Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 06_Protokoll_14.06.2018_gsw.pdf
- S.113
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Österreichs und diese muss von Seiten der
ASFINAG erneuert werden. Und hier hakt
die Projektidee "Wohnen auf der Überholspur" ein: Anstatt einfach nur die Lärmschutzwände zu erneuern, soll eine Einhausung dieses Autobahnabschnittes erfolgen
und solchermaßen erstens für einen effektiven Lärmschutz für zehntausende AnrainerInnen sorgen und zweitens die Möglichkeit
für neuen Wohnraum bieten.
Die Idee an sich ist nicht neu, nur in Tirol
leider noch nicht wirklich etabliert. In anderen Bundesländern, etwa Wien oder in unseren Nachbarländern, etwa in Deutschland
oder der Schweiz, gibt es schon sehr erfolgreich umgesetzte Projekte.
In Wien beispielsweise ist "Monte Laa" sehr
vielen ein Begriff. Auf einer Überplattung
der Wiener Südost-Tangente, dem sogenannten Absbergtunnel, wurde eine städtebauliche Vision Wirklichkeit: Auf einer Fläche von 90.000 m2 wurden nach dem Masterplan des Architekten Albert Wimmer insgesamt 200.000 m2 Nutzfläche errichtet, die
zu gleichen Teilen für Wohnen und Arbeiten
genutzt werden. Ein zentraler Punkt von
Monte Laa ist ein Grünbereich mit rund
12.400 m2. Der Park bildet die Achse, die
Wohn- und Bürogebäude verbindet.
Das Herzstück der gesamten Überlegungen
ist eine Überplattungskonstruktion, wie sie
auch im antragsgegenständlichen Bereich
der A12 bei Sieglanger/Mentlberg gewählt
werden könnte. In Wien wurde in den Jahren 2001 und 2002 das Projekt Monte Laa
mit der Errichtung des Basisgrundwerkes,
eines zweizelligen, ca. 220 m langen Stahlbetonrahmenbauwerkes gestartet. Dieses
war statisch sowohl auf die Lasten aus den
künftigen Überbauungen als auch auf Explosionsdruck und Brandlast aus dem Tunnel auszulegen. Der Querschnitt war auf
vier Fahrspuren je Richtung ausgelegt.
Als besondere Randbedingung der Herstellung mussten während der Errichtung in jeder Bauphase je Fahrtrichtung immer drei
Fahrspuren freigehalten werden, da die A23
die am stärksten befahrene Straße Österreichs ist. Dies ist gelungen und ist auch für
das Projekt in Innsbruck anzudenken. Auf
eine solche Einhausung kommen durch die
folgende Überbauung hohe Lasten zu. In
Wien wurde dies mit Pfahlgründungen mit
Tiefen von mehr als 40 m gelöst.
GR-Sitzung 14.06.2018
Mit der Einhausung und Überbauung einer
Autobahn können lokal gleich drei gravierende Probleme für die Bevölkerung auf
einmal gelöst bzw. zumindest verbessert
werden: Lärmbelastung, Abgasbelastung,
Wohnengpass.
Eine Einhausung und Überbauung des Autobahnabschnitts im Westen von Innsbruck
würde rund 100.000 m2 leistbaren Grund für
beispielsweise bis zu 1.000 Wohnungen
schaffen. Zudem würde man mit diesem
Projekt zehntausende Innsbrucker BürgerInnen von den Lärm- und Abgasbelastungen der Autobahn befreien.
Diese Lösung wäre eine Win-win-Situation
für die Bevölkerung und ein wichtiger Schritt
in Richtung bezahlbares Wohnen in Tirol
bzw. in der Landeshauptstadt Innsbruck.
Zusammenfassend muss auch festgestellt
werden, dass eine Überbauung der Einhausung der Autobahn bei Sieglanger/Mentlberg wohl die sinnvollste Form der dortigen
Flächennutzung ist.
Damit wäre auch bereits ein offenes Thema
aus dem aktuellen Koalitionsübereinkommen der Innsbrucker Stadtregierung gelöst:
"Mobilität 2018-2024 (...)
Wir streben die Realisierung einer sinnvollen Form der Einhausung der Autobahn
gemeinsam mit dem Land Tirol und der ASFINAG bei Sieglanger, Mentlberg (...) an."
32.10 GfGR/59/2018
Stadt Innsbruck, Reduktion der
Hundesteuer (GR Depaoli)
GR Depaoli: Ich stelle folgenden Antrag:
Der Gemeinderat der Stadt Innsbruck möge
beschließen:
Die Hundesteuer von derzeit € 99,60 wird
auf € 50 pro Kalenderjahr für steuerpflichtige Hunde gesenkt, wobei die Höhe der
Hundesteuer bzw. Hundeabgabe unabhängig davon ist, ob es sich um den 1. Hund
oder um jeweils einen weiteren Hund handelt.
Depaoli, eigenhändig