Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 06-2023-06-15-GR-Protokoll.pdf
- S.20
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hier skizziert wurde, ist im Grunde eine tiefliegende städtebauliche Entwicklung. Es
geht um Stadtplanung und Raumordnung.
Alles was man hier im Gemeinderat gerade
versucht umzusetzen bzw. zu besprechen,
ist eigentlich in den Wurzeln einer Stadtplanung und einer Stadtentwicklung verankert.
Ich sehe die Stadt Innsbruck aus stadtplanerischer Sicht bei diesem Thema auf einem sehr guten Weg. Allerdings fehlt in der
Stadt Innsbruck etwas - nämlich die räumlichen Möglichkeiten. Durch die geographische Lage mangelt es oftmals an Platz, um
diese Ideen zu verwirklichen.
Ich nehme jetzt als Beispiel den Piazza del
Campo. Er ist das Zentrum der italienischen
Stadt Siena. Bewegen sich Menschen in der
Stadt Siena zu Fuß, führen die Wege automatisch zu diesem Platz. Das heißt, eine
politische Verordnung, wohin FußgängerInnenströme geführt werden sollen, ist äußerst schwierig. Das ist etwas, was man in
der Raum- bzw. in der Städteplanung fast
nicht steuern kann.
Die FußgängerInnenströme bzw. die Bewegung der Menschen lassen sich nicht gut
kontrollieren. Versammlungspunkte von
Menschen entstehen von selber. Denkt einmal an die Franz-Gschnitzer-Promenade,
also an das Sonnendeck. Vor einigen Jahren haben vermutlich nicht viele Menschen
geahnt, dass FußgängerInnen dorthin strömen werden, weil sie der Meinung sind, es
ist ein guter Aufenthaltsplatz.
Es gibt Beispiele in der Geschichte, wie
Städte von Grund auf geplant wurden. Oscar Niemeyer war ein begnadeter brasilianischer Architekt. Er hat versucht, eine Stadt
zu planen. Die Pläne haben alle Plätze und
Funktionen, die eine Stadt braucht, berücksichtigt. Das Projekt ist gescheitert!
Es lässt sich einfach sehr schwer planen!
Was bedeutet das für uns? Wir müssen beobachten, wohin Bewegungen von FußgängerInnen führen.
Ich gebe StRin Mag.a Schwarzl recht. Zwischen dem Hauptbahnhof und der Innenstadt ist eine Bewegungszone, die beachtet
werden muss. Ich gebe vielen MandatarInnen recht, die gesagt haben, die Kreuzung
mit den verschiedenen VerkehrsteilnehmerInnen in diesem Bereich ist ein Problem,
weil es zu Konflikten kommt.
GR-Sitzung 15.06.2023
Allerdings wäre das ein polizeilich zu lösendes Problem. Man muss keine städtebauliche Verdammnis an die Wand malen. Leider werden oft verschiedene VerkehrsteilnehmerInnen gegeneinander ausgespielt.
Die Bewegungsmuster der Gesellschaft lassen sich nicht einengen! Die Maria-Theresien-Straße ist ein sehr gutes Beispiel dafür,
wie es gelingen kann. Ein sehr schlechter
Ansatz wäre, Plätze zu verordnen, also einfach zu sagen, hier befindet sich nun ein
Platz. Eine Verordnung finde ich nicht richtig. Die Bewegungsmuster in der Stadt sollten beobachtet werden. Danach müssen die
richtigen Schlüsse aus städtebaulicher und
raumplanerischer Sicht getroffen werden.
(Beifall)
GR Depaoli: Ich beginne sofort mit dem
Bozner Platz. Wäre er für FußgängerInnen
so wichtig, wie StRin Mag.a Schwarzl behauptet, frage ich mich, weshalb die zwei
gesunden Bäume unter Vortäuschung falscher Expertisen gefällt wurden! Nun stehen
dort kleinere Bäume in irgendwelchen Blumentöpfen!
Diese Frage kann mir die Mobilitätsstadträtin nicht beantworten. Aus diesem Grund
verlässt sie vermutlich gerade den Raum.
Ich danke FI für das Thema. Die FußgängerInnen sind in der Stadt Innsbruck mittlerweile Freiwild. Der Gehsteig, der eigentlich
durch seinen Namen klarmacht, dass dort
gegangen wird, ist mittlerweile ein Fahrweg.
FußgängerInnen fühlen sich von Radfahrenden bedroht, die von den GRÜNEN inzwischen heiliggesprochen wurden! Die
Schutzpatronin der RadfahrerInnen ist die
"Heilige Uschi".
Macht einmal die Augen auf, wenn Ihr in der
Museumsstraße seid. FußgängerInnen sind
dort einer großen Gefahr ausgesetzt! Wenn
sie in die Straßenbahn oder den Bus einsteigen wollen, werden sie von Rädern
überrollt! Um einzusteigen, muss der Radweg gequert werden. RadfahrerInnen halten
sich aber nicht an die Regeln und fahren
einfach weiter, anstatt stehen zu bleiben!
Dort besteht für FußgängerInnen permanente Gefahr!
Im Olympischen Dorf gibt es einen Radweg
und einen Gehweg. Beide führen bis zum
SeniorInnenheim im O-Dorf. Dort werden
diese beiden Wege zusammengelegt. Dort