Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 06-2023-06-15-GR-Protokoll.pdf
- S.72
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MagIbk/54511/GfGR-AT/118/2023
Aufstellung eines öffentlich zugänglichen Fairteilers, Standortsuche (GRin Bex, BSc)
GRin Bex, BSc: Dieser Antrag ist mir ein
sehr dringendes Anliegen in Zeiten der Teuerung. Ich weiß nicht, ob jede/r hier im Gemeinderat einen Fairteiler kennt. Fair steht
im Sinne von gerecht. Nach meinem Wissen gibt es diesen Fairteiler in der Markthalle nicht mehr, da es dort Probleme gegeben hat. Schwierigkeiten sind diesbezüglich
aufgetreten, wer die Reinigung vornehmen
sollte. Solche Dinge regeln sich normalerweise von selber, denn dies funktioniert an
sieben Standorten in Innsbruck bereits sehr
gut. In der Kulturbackstube oder im Stadtteilzentrum Wilten sind solche Geräte zu finden.
Was ist ein Fairteiler? Das sind öffentlich
zugängliche Kühlschränke oder auch Regale, in denen Lebensmittel, die noch genieß- und haltbar sind, zur freien Entnahme
zur Verfügung gestellt werden. Das Modell
funktioniert bereits in vielen Städten und ist
eine sehr gute Möglichkeit, um zu Lebensmitteln zu kommen. Daher ist das auch ein
Beitrag zur Lebensmittelverschwendung,
gerade in Zeiten der Teuerung eine tolle Initiative. Wenn man zum Beispiel auf Urlaub
fährt, kann man die Lebensmittel dort hinbringen, die dann noch verwendet werden.
Ich ersuche um Prüfung hinsichtlich eines
öffentlich zugänglichen Platzes, welcher
24 Stunden verfügbar ist. Beim Botanischen
Garten gibt es beispielsweise einen Außenteiler, der wunderbar errichtet wurde, aber
zu späterer Stunde nicht zugänglich ist.
Personen, die im Nachtbetrieb arbeiten,
sollten von so einer Einrichtung profitieren.
Daher hätte ich gerne eine Standortsuche
im innerstädtischen Bereich und ich ersuche
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc
und den Bürgermeister einen derartigen
Platz zu finden. Ich weiß, dass ich mit der
Angabe des Zeitraumes sehr ambitioniert
war, denn es sollten vor der Sommerpause
dem Stadtsenat noch erste Standorte vorgelegt werden. Daher spreche ich mich dafür aus,
beiliegenden Antrag dem Stadtsenat zur
selbständigen Erledigung zuzuweisen,
GR-Sitzung 15.06.2023
damit zumindest einer oder auch mehrere
Fairteiler aufgestellt werden können.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Es wird nicht
gar so viele Themen geben, bei denen ich
mit GRin Bex, BSc einer Meinung bin. Im
Bereich der Verhinderung von Lebensmittelverschwendung bzw. in der Arbeitsgruppe
"Nachhaltiges Essen im Kindergarten" sind
wir durchaus einer Ansicht. Wir würden den
Antrag auch annehmen.
Jede/r sollte sich einbringen, in welchen Bereichen solche Kühlschränke untergebracht
werden können. Vielleicht wäre dies in den
Stadtteilzentren sinnvoll. Die Lebensmittelverschwendung und die -nichtnutzung, gerade im schulischen Bereich, ist zu bedenken. Es sollte gelehrt werden, wie man gesund und nachhaltig kochen kann, da das
zunehmend wichtiger wird. Diesem Antrag
stimmen wir mit der Hoffnung gerne zu,
dass viele GemeinderätInnen auch hinsichtlich des Standortes ihre Ideen einbringen.
Die Platzauswahl kann nicht nur amtsseitig
erfolgen.
GR Mag. Plach: Meine Euphorie für diesen
Antrag hält sich in Grenzen, vor allem, wenn
ich die Begründung lese. Ich bin ehrenamtlich bei der Tafel in Innsbruck tätig. Wenn
man meint, mit der Aufstellung von Kühlschränken, die von einer privaten Initiative
getragen werden, leisten wir den essentiellen Beitrag zur Verhinderung von Armut und
den Auswirkungen der Teuerungssituation,
dann ist das meiner Meinung nach etwas
vermessen.
Ich respektiere nach den mündlichen Ausführungen von GRin Bex, BSc das grundsätzlich hehre Anliegen auch im Sinne der
Lebensmittelverschwendung. Aber, wir haben Institutionen, die ehrenamtlich in sozialen Infrastrukturen getragen werden, die
diesen Beitrag leisten und die sich auch
freuen. GRin Mag.a Seidl war oder ist immer
noch bei der Tafel tätig und weiß, dass man
dort über jeden Einsatz froh ist.
Wenn wir jetzt wieder beginnen, einzelne
Beispiele herauszuziehen, so kann das in
den Stadtteilzentren oder in anderen Konstellationen durchaus angedacht werden,
aber nicht mit der Variante öffentlich zugängliche Kühlschränke aufzustellen. Man
muss in dem Zusammenhang auch die Signalwirkung betrachten. Zu sagen, dass das