Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2020

/ Ausgabe: 01-Protokoll-29-01-2020.pdf

- S.9

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-3-

alten und neuen Formen des Antisemitismus, Antijudaismus und Antizionismus entschieden zu verurteilen.
Wir unterstützen die frühzeitige Prävention
gegen Antisemitismus, Antijudaismus, Antizionismus sowie jegliche andere Formen
von Rassismen und Diskriminierungen. Wir
bekennen uns zu deren entschiedener Bekämpfung und stellen städtische Räumlichkeiten und Einrichtungen nicht Organisationen, Vereinen oder für Veranstaltungen zur
Verfügung, die extremistische Tendenzen
aufweisen.
Gleiches soll für städtische Beteiligungen
gelten, auf die wir in diesem Sinn einwirken
wollen. Wir erachten es als unsere Verantwortung, insbesondere Kinder und Jugendliche über verschiedene Erscheinungsformen
des Antisemitismus aufzuklären, sie für Diskriminierung zu sensibilisieren und gegenüber extremistischen Tendenzen widerstandsfähig zu machen.
In diesem Zusammenhang suchen wir den
Austausch mit dem Land Tirol, um entsprechende Inhalte, zum Beispiel mittels Workshop-Reihen für Tiroler Schulen und Jugendzentren, zu erarbeiten.
Wir wissen um unsere Verpflichtung zur stetigen Wachsamkeit gegenüber antisemitischen und anderen menschenverachtenden
Tendenzen. Wir sind uns weiters bewusst,
dass Erinnerungs- und Gedenkarbeit ein
fortlaufender Prozess ist. Dieser ist nicht abgeschlossen und kann nie abgeschlossen
werden, sondern muss im Sinne eines friedlichen, gedeihlichen Zusammenlebens aller
InnsbruckerInnen fortgeführt und vorangetrieben werden." (Beifall)
Bgm. Willi: Ich bedanke mich im Namen
des Gemeinderates und möchte unsere
enge Verbundenheit mit der Israelitischen
Kultusgemeinde zum Ausdruck bringen.
Günter Lieder, herzlichen Dank für Deinen
Besuch bei uns im Gemeinderat! (Beifall)
5.

Totengedenken

Bgm. Willi: Hoher Gemeinderat, ich darf
Sie bitten, sich von den Sitzen zu erheben.
(Die Anwesenden erheben sich zu einer
Trauerminute von ihren Sitzen.)

GR-Sitzung 29.01.2020

5.1

Reg.-Rat WILHELM Eugen, ausgezeichnet mit dem Sportehrenzeichen der Stadt Innsbruck, verstorben am 08.01.2020 im 94. Lebensjahr

StRin Mag.a Mayr: Eugen Wilhelm wurde
am 16.06.1926 in Scharnitz geboren. Bedingt durch die Kriegsereignisse, wurde er
bereits als Schüler zum Wehrdienst einberufen und an die Front geschickt. Im
Jahr 1944 wurde er bei Montecassino
schwer verwundet, in der Folge musste sein
linker Unterarm amputiert werden.
Nach seiner Rückkehr in die Heimat konnte
er als Externist am Humanistischen Gymnasium der Franziskaner in Hall die Reifeprüfung ablegen. Anschließend war er zehn
Jahre lang als Finanzbeamter beschäftigt.
Im Jahr 1959 trat er in den Dienst beim Amt
der Tiroler Landesregierung ein, wo er viele
Jahre lang als Landesrechnungsdirektor tätig war.
In der Freizeit widmete sich der passionierte
Sportler hauptsächlich seinem größten
Hobby – dem Skilauf. Dabei wusste er nicht
nur beim Alpinskifahren, sondern auch im
Langlauf zu überzeugen.
Bei den Tiroler Versehrten-Skimeisterschaften war Eugen Wilhelm wiederholt Sieger
seiner Klasse in den Alpinbewerben. Aber
auch bei internationalen Wettkämpfen erreichte er herausragende Platzierungen: So
errang er im Jahr 1974 bei den 1. Skiweltmeisterschaften für Versehrte in den alpinen
und nordischen Disziplinen in Frankreich im
4 x 10 km Staffellauf eine Bronzemedaille.
Ebenso konnte er im Jahr 1976 bei den
1. Olympischen Winterspielen für Versehrte
in Schweden einen dritten Platz im Staffelbewerb der Langläufer bejubeln.
Im Jahr 1979 wurde ihm in Anerkennung
seiner hervorragenden Leistungen auf dem
Gebiet des Versehrtensportes das Sportehrenzeichen der Stadt Innsbruck verliehen.
Auch im höheren Alter blieb Eugen Wilhelm,
der sich von seiner körperlichen Einschränkung nie behindern ließ, sportlich und vielseitig interessiert.
Nach einem erfüllten Leben ist er am
08.01.2020 im Alter von 93 Jahren verstorben. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.