Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 01-Protokoll-29-01-2020.pdf
- S.35
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einen Beschluss fällen können und uns zu
der Tiefgarage bekennen. (Beifall)
StRin Mag.a Mayr: Ich stelle den Antrag
auf Ende der Debatte.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Die MandatarInnen, die in der RednerInnenliste vermerkt sind, dürfen noch zu Wort kommen.
Ich lasse über den Antrag auf Ende der Debatte abstimmen.
Mehrheitsbeschluss (gegen FI, GR Lukovic,
BA MA, StR Federspiel und GR Onay,
10 Stimmen):
Der Antrag von StRin Mag.a Mayr auf Ende
der Debatte wird angenommen.
GR Mayer: Ich möchte kurz zu den Ausführungen von Bgm.-Stellv. Gruber Stellung
nehmen: Er spricht von € 80 Mio., welche
die Stadt Innsbruck lukrieren konnte. Dieser
Betrag wurde aber vom gesamten Bundesland Tirol eingenommen.
Er schickte mir die Ergebnisse dieser Studie, also sollte er sie kennen. Ich habe sie
gerade vorliegend. Insgesamt gab es
22.000 Busanfahrten in die Stadt Innsbruck.
13.000 davon fuhren zum Fennerareal. Die
Gastronomie und die Beherbergung der
TouristInnen machte nur die Hälfte der Einnahmen von den genannten € 80 Mio. aus,
denn die andere Hälfte dieser ankommenden Busse fährt nach wenigen Stunden weiter.
Wenn er also schon davon spricht, dass wir
die Wahrheit im Dorf lassen sollen, bitte ich
darum, dass er sich selbst daran hält. Nenn
die Zahlen, wie sie in der Studie nachzulesen sind. Du selbst hast mir diese Ergebnisse zukommen lassen! Natürlich ist der
Tourismus wichtig. Aber wir sprechen nicht
von diesem supertollen Tourismus, den Du
vor Augen hast, sondern vom Massentourismus in der Stadt Innsbruck. (Unruhe im
Saal)
Wir müssen an die Bevölkerung denken.
Wir rufen einen Klimanotstand aus und
sprechen gleichzeitig von 22.000 Busanfahrten. Dann muss die Frage erlaubt sein,
ob wir diese Anfahrten tatsächlich am Fennerareal haben wollen oder doch andere
Varianten in Betracht ziehen sollten. Außerdem bitte ich Dich darum, nicht von
GR-Sitzung 29.01.2020
€ 80 Mio. zu sprechen, denn diese Einnahmen betreffen das ganze Bundesland Tirol.
(Beifall)
GRin Heisz: Mit meiner Wortmeldung
möchte ich direkt an jene von GR Mayer anschließen. Bgm.-Stellv. Gruber, Du hast uns
vorhin gescholten, weil es toll klingt, zu sagen, dass die SozialdemokratInnen Arbeitsplätze vernichten. Das stimmt so nicht!
Uns allen ist bewusst, wie wichtig der Tourismus für das Land Tirol und die Stadt
Innsbruck ist. Durch ihn konnte man einen
massiven Wohlstand im Bundesland schaffen. Über die Qualität der Arbeitsplätze im
Tourismus müssten wir eine eigene Debatte
führen. Meines Wissens nach gibt es in sehr
vielen Tourismus- und Gastronomiebetrieben einen massiven Mangel an Arbeitskräften. Händeringend werden MitarbeiterInnen
gesucht, die in dieser Branche arbeiten wollen und es gesundheitlich aushalten. Das ist
aber ein anderes Thema.
Ich bin froh, dass diese Debatte nun zu
Ende geht, denn mir ist klar, dass wir das
Thema in den kommenden Monaten noch
mindestens 17 Mal auf gleiche Weise diskutieren werden. Irgendwann müssen wir zu
einem Ergebnis kommen! Natürlich wird die
SPÖ diesem Antrag zustimmen, weil unter
den MandatarInnen Einigkeit darüber
herrscht, dass das Projekt MCI in die Gänge
kommen muss.
Zum Thema Tourismus möchte ich einen
letzten Satz anfügen: Die Stadt Innsbruck
und das Land Tirol sind keine Inseln. Jeden
zweiten Tag wird das Thema Massentourismus irgendwo auf der Welt angesprochen.
Weltweit wird überlegt, wie man mit den tausenden Menschen, die via Bus oder - wie in
der Bundeshauptstadt Wien - mit Donaukreuzfahrtschiffen ankommen, umzugehen
hat. Sie gehen einige Stunden durch die
Stadt und trinken nicht einmal einen Kaffee,
weil sie von den ReiseveranstalterInnen abgefüttert werden.
Das sage ich bewusst etwas flapsig.
StR Federspiel hat natürlich recht, wenn er
sagt, dass die Verpflegung sicher hochklassig und mehr als ausreichend ist. Jedenfalls
stellen alle Länder Überlegungen an, wie
man mit diesen Menschenmassen umgehen
kann.