Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 06-Protokoll_14.06.2018.pdf
- S.62
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DI Baltes: GR Onay, Sie hatten gefragt,
warum der Speicherteich so teuer ist.
(GR Onay: Ja, und wann hat man das gewusst?)
Bei der Projekterstellung haben wir differenziert zwischen Projektteilen, die jedenfalls
zur Eröffnung von Winter- und Sommerbetrieb erforderlich sind, und solchen Projektteilen, die man dann später machen kann,
weil sie keine terminliche Vordringlichkeit
haben. Dazu gehören unter anderem der
Speicherteich oder die Rodelbahn.
Diese Projektteile sind natürlich nicht so
konkret ausgeplant worden wie genehmigungspflichtige Teile - Oberflächenentwässerung, Zufahrtsgestaltung, Landesstraße,
Retentionsbecken usw. Dazu gibt es eine
ganze Kette von Verfahren im Hintergrund,
geschätzte 40 bis 50, die alle abzuwickeln
sind.
Wenn ich einen engen Terminplan habe,
dann erledige ich nicht die Dinge, die in der
Konkretisierung nicht vordringlich sind, die
ich möglicherweise erst im Jahr darauf angehen kann. Rodelbahn und Speicherteich
waren zwei solche Positionen.
Wir haben dann, als wir mit der Fertigstellung des Baus zum Eröffnungstermin gewandert sind, sofort begonnen, die alten
Unterlagen der Bauschätzung zu überprüfen und zu planen, wie weit wir damit kommen. Wir haben bei der Rodelbahn die ursprüngliche Bemessungsgrundlage hergenommen. Das ist relativ leicht, denn es ist
ein Streckenverlauf, der mit Richtpreisen
multipliziert wird. Daraus resultieren auch
die Nachkommastellen. Es sieht ja so aus,
als hätte jemand ganz genau kalkuliert und
geplant. Das ist aber nicht so, das ist das
übliche Verfahren. Man nimmt Mengen und
multipliziert sie mit Richtpreisen, die man
hat.
Dann fängt es an! Aus diesen Grobplanungen, Schätzungen und Kalkulationen muss
ein Detailplan erstellt werden. Dieser muss
immer mehr Kriterien erfüllen, als das am
Anfang noch der Fall ist, zum Beispiel ob
die Überlegungen auch genehmigungsfähig
sind? Wie sieht es aus, wenn ich da wirklich
Leute zum Baden herholen möchte und die
betreuen muss? Brauchen die wirklich nur
GR-Sitzung 14.06.2018
eine Umkleidekabine? Kann ich das wie einen offenen Badeteich sehen? Wie schauen
dazu die rechtlichen Fragen aus?
Dann beginnen die Detailplanungen. Wir
haben auch andere Bergbahnen, die solche
Speicherteiche als Schwimmteiche haben,
herangezogen. Im Zuge dieser Detailplanungen kam dann irgendwann der Punkt,
an dem uns ein Speicherteich-Planer gesagt hat: "Mit dem Speicherteich wird das
sehr schwierig werden. Eine Umsetzung ist
nur mit hohen Kosten möglich, weil er so
steil gebaut ist. Eigentlich müsste er neu angelegt werden." Das kam für uns nicht in
Frage.
In der Folge hatten wir dringlichere Dinge zu
erledigen und das Thema Speicherteich erst
einmal zur Seite gelegt. Für uns war es in
dem Moment wirklich nicht unser größtes
Problem.
Wenn man die Detailplanung angehen
möchte, dann gerne. Im Moment sind alle
Schätzungen - auch die höheren - darauf
zurückzuführen, dass in der Konkretisierung
der Pläne erkennbar wurde, dass nicht wirklich ein sicherer freier Badebetrieb möglich
ist.
Das gilt für den ursprünglich geplanten
Speicherteich, natürlich mit Regenerationsfläche, zu dem einfach jede/r zugehen kann.
Die Menschen müssten dann mit mehr Gefahren rechnen, als jenen, von denen sie
sonst normalerweise bei solchen Anlagen
ausgehen.
Das hat eine Menge an Konsequenzen, von
Badeaufsicht bis Zugangskontrolle usw.
Deshalb hängt hier dieses wirklich teure
Preisschild dran. Das hat vor allem mit der
Konkretisierung zu tun!
Das war es von meiner Seite. Ing.
Mag. Frießer wird Ihnen noch drei weitere
offene Fragen beantworten.
Bgm.-Stellv. Gruber unterbricht um
20:00 Uhr die Sitzung. Nach Feststellung
der Beschlussfähigkeit werden die Beratungen um 20:20 Uhr wieder fortgesetzt.