Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2014

/ Ausgabe: 06-Protokoll_22_05_2014_gsw.pdf

- S.60

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Das läuft bei uns über die Intranet-Plattform.
Es steht hier nicht, dass die Anträge den
einzelnen GemeinderätInnen per E-Mail
zugesandt werden müssen!
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Es ist der Eingangsstempel drauf, 15.05.2014, 15:15 Uhr.
Bisher sind immer alle Anträge zugestellt
worden. Daher gehe ich davon aus, dass
das auch für diesen Antrag zutrifft.
StR Gruber: Darf die Opposition einen Vorschlag machen? Nachdem der Antrag inhaltlich nicht so umfangreich ist, könnten wir
ihn gleich jetzt beschließen. Sonst gäbe es
auch noch eine weitere Gemeinderatssitzung vor dem 21.06.2014.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Der Antrag ist
dringlich, deshalb wird er jetzt diskutiert.
Punkt.
GR Onay: Mahatma Ghandi hat einmal
gesagt: "Es gibt keinen Weg zum Frieden,
denn Friede ist der Weg." Ein Mensch kann
sich immer entscheiden, ob er politisch engagiert sein möchte. Die einen können das
besser leisten, die anderen haben nicht die
Zeit oder Kapazitäten dafür.
Politisches Engagement ist in vielen Bereichen eine Ressourcenfrage. Aber Friede ist
keine Ressourcenfrage, sondern eine Haltungsfrage. Jede Person hat das mit sich
selbst auszumachen. Sie kann sich entscheiden, wie sehr sie diesen Friedensweg,
diese Friedenshaltung ausstrahlt.
Wir sind heuer im hundertsten Gedenkjahr
zum Ersten Weltkrieg. In der Geschichte
sind immer wieder Personen aufgetaucht,
die trotz aller widrigen Umstände, trotz allen
Drucks diesen Friedensweg ausgestrahlt
haben. Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht sie wurden verraten und dann ermordet. Vor
kurzem gab es in der Stadt Innsbruck mehrere Veranstaltung in Gedenken an
Rabindranath Tagore aus Indien. Alle diese
Personen lebten den Frieden, wie Bertha
von Suttner. Sie war eine Friedensaktivistin
und Friedensforscherin.
Ich hätte den Antrag auch direkt bei Frau
Bürgermeisterin einbringen können. Ich bin
übrigens überzeugt, dass ich ihre Zustimmung gefunden hätte, am Gedenktag die
Fahne anzubringen. Mir geht es aber darum, dass wir auch heute immer wieder als
Stadt Innsbruck ein Signal setzen sollten,
um an die Wichtigkeit zu erinnern, dass
GR-Sitzung 22.05.2014

Menschen diese Friedenshaltung einnehmen. Deshalb ist nicht nur das Hissen der
Fahne mein Anliegen, sondern auch der
entsprechende mediale Aufruf, die Friedensbotschaft kundzutun.
Wir können auf Bertha von Suttner stolz
sein. Auch in Zukunft werden wir alle vor
Situationen stehen, wo wir solche Menschen brauchen. Daher möchte ich ein Signal an die BürgerInnen senden, wie wichtig
es ist, Zivilcourage zu zeigen und die Friedenshaltung einzunehmen. Ich bitte um die
Unterstützung des Gemeinderates.
GRin MMag.a Traweger-Ravanelli: Wir unterstützen diesen Antrag natürlich sehr gerne. Allerdings haben wir dazu noch eine
Ergänzung. Wenn die Fahne am Rathaus
hängt, wird sich die eine oder andere BürgerIn fragen, warum sie gehisst worden ist.
Daher bitte ich darum, an diesem Tag auf
der städtischen Homepage zu erläutern,
aus welchem Grund die Fahne am Rathaus
angebracht wurde.
GR Grünbacher: Unabhängig davon, ob wir
den Antrag übermittelt bekommen haben
oder nicht - wir stimmen inhaltlich zu. Bezüglich der Stilfrage möchte ich noch bemerken, dass dieses Anliegen meiner Meinung nach keines Antrages bedurft hätte.
Das kann man ja auch so vereinbaren! Da
geht es um ein Statement, nach außen ist
das doch das Gleiche!
Die Fahne soll hängen, es soll auch eine
Erläuterung dazu geben. Allerdings hat es
wenig Sinn, wenn hier für jeden Gedenktag
Anträge gestellt werden. Das muss auch auf
andere Weise gehen!
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich bin über
den Antrag froh, allerdings hätte ich nicht
die Friedensfahne, sondern die Europafahne gehisst.
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Genau das ist der
springende Punkt. Wir sprechen in diesem
Haus sehr oft darüber, dass wir das Thema
Europa manchmal nicht ernst genug nehmen.
Vor 100 Jahren war der Beginn des Ersten
Weltkriegs. Wenn Europa durch die zwei
Weltkriege etwas gelernt hat, dann das,
dass der Friedensgedanke etwas ganz Wesentliches ist. Das hat sich auch durch die
Gründung von EWR (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) bzw. EG (Europäi-