Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_23_gr_protokoll.pdf
- S.48
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GRin Dengg, dass sie dort errichtet wird, wo
auch das Lager stand.
Leider Gottes gehöre ich zu der Generation,
deren Eltern den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben. Sie waren damals beide 13 und
14 Jahre alt. Die beiden stammen aus Holland und Italien, weshalb ich viele grausame
und schlimme Geschichten von dort aus
erster Hand gehört habe.
Viele von Euch, die deutlich jünger sind als
ich, werden nicht von ihren Eltern so dezidiert gehört haben, wie schrecklich der
Zweite Weltkrieg zum Teil war. Deshalb
finde ich es wichtig, dass man so eine Gedenkstätte macht. Es soll nicht nur ein Kapitel in der Schule bleiben, das man in zwei
Tagen besprochen hat und dann schon wieder zum nächsten springt.
Ich finde es traurig, dass wir bei diesem
Projekt von einer Phase 1 und einer
Phase 2 sprechen. Das klingt so zwar noch
ganz nett, aber bei der Phase 1 sprechen
wir von Basiselementen. Es geht hier um
eine Gedenkstätte, die an das Ende des
Zweiten Weltkrieges und an dieses Arbeitslager erinnern soll, in welches mehr als
8.500 Menschen zwangsrekrutiert wurden,
um dort zu arbeiten. Das Lager hat Arbeitserziehungslager geheißen. Da kann man
nicht von Basiselementen oder Ausbaustufen 1 und 2 reden - schon gar nicht, wenn
die Mittel dafür vorliegen. Da gebe ich StR
Mag. Stoll Recht - aus unserer Sicht ist es
auch ausfinanziert. Die Diskussion ist gefährlich. Man darf sie nicht in die Richtung
lenken, wie viel Geld das kostet usw.
Ich halte z. B. eine solche Diskussion aus
moralischer Sicht für höchst bedenklich.
Wenn man dann beim Vollausbau oder jetzt
in der Phase 1 Sitzgelegenheiten, Beleuchtungen und den Witterungsschutz weglassen muss, kann ich mir gar nicht sicher
sein, ob das dann später überhaupt noch
kommt. Es gibt schriftliche Zusagen, auch
ein paar mündliche und einige, bei denen
wir es noch nicht genau wissen.
Es wäre auf jeden Fall gut, wenn man das
sobald als möglich in trockene Tücher legt
und unter Dach und Fach bringt. Dadurch,
dass dort auch ein Radweg in der Nähe ist,
werden wir später noch einen Antrag dazu
einbringen. Es gibt Menschen, die sind
nämlich mit ihren E-Bikes unterwegs und
stellen ihr Rad nicht gerne in der Wiese ab.
GR-Sitzung 23.01.2025
Deshalb gehören zum Vollausbau auch Abstellmöglichkeiten für Räder dazu. Wir sehen das auch für zukünftige Generationen
als wichtiges Mahnmal. Der Zweite Weltkrieg ist mittlerweile 80 Jahre her. Er soll nie
vergessen werden und auch nicht nur ein
Kapitel in der Volksschule bleiben.
Bgm.-Stellv. Willi: Ich bedanke mich zunächst bei den Mitgliedern des Kulturausschusses der letzten Periode - einschließlich der ehemaligen Ausschussvorsitzenden
GRin Heisz und der damals zuständigen
StRin Mag.a Schwarzl, dass sie dieses Projekt auf die Reise geschickt haben. Jetzt bin
ich der, der es umsetzen darf und das möglichst gut machen möchte.
Die Vorgaben waren Folgende: Erstens sollten wir einen EU-weiten Wettbewerb durchführen, um ein bestmögliches SiegerInnenEeNprojekt zu erhalten. Zweitens waren mit
€ 1 Mio. netto die Kosten, die das Projekt
einhalten muss, vorgegeben.
Später gab es dann den Prozess der SiegerInnenfindung. Herausgekommen ist genau
dieses Projekt, das in der Unterlage steht.
Es gab ein paar schwierige Phasen bei der
Erstellung des Budgets für das Jahr 2025.
Zu schauen, wie wir bei sinkenden Einnahmen von den Bundessteuern bzw. Abgaben
und bei steigenden Kosten in verschiedenen Bereichen einen Jahresvoranschlag zusammenzubringen, war ein Kraftakt für alle
Beteiligten.
Die klare Vorgabe - zu der ich zu 100 %
stehe -, war, dass die Stadt Innsbruck
€ 700.000,-- netto, also € 840.000,-- brutto
bezahlt. Das ist durch einen Beschluss des
Gemeinderates abgedeckt. Das heißt, wir
haben ein Projekt, bei dem - von der Ausschreibung her - € 1 Mio. netto bzw.
€ 1,2 Mio. brutto vorgegeben wurden, und
es das ist, was die Stadt in der Lage ist zu
zahlen. Schließlich hat dann ein Prozess
begonnen.
In Abstimmung mit dem Referenten der
Mag.-Abt. V, Stadtarchiv/Stadtmuseum,
DDr. Morscher und der Amtsvorständin der
Mag.-Abt. V, Kultur, Dr.in Brandauer haben
wir geschaut, wer noch alles mitzahlen
kann. Es gibt dazu tatsächlich einen Beschluss des Tiroler Landtags aus dem
Jahr 2022. Den reiche ich gerne nach. Aller-