Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_23_gr_protokoll.pdf
- S.76
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GRin Kofler: Ich würde gerne noch etwas
zur Wortmeldung von GRin Dr.in Winkel ergänzen. Warum ist es wichtig, solche
Räume zu erhalten? Oft entsteht das Gefühl, Kunst und Kultur passiert in dem Moment, in dem das Licht auf der Bühne angeht. Aber so ist es nicht.
Kunst und Kultur entwickelt sich nicht plötzlich von heute auf morgen, sondern es
braucht genau diese Freiräume dafür:
Räume, wo Ideen entstehen, Austausch
stattfinden und Leute ihre Kreativität spielen
lassen können. Zusätzlich brauchen wir
Supporträume, in denen ein Bühnenbild entstehen oder einfach nur etwas gelagert, vorbereitet bzw. aufbereitet werden kann.
Genau deshalb ist es so wichtig, dass wir
versuchen, solche Räumlichkeiten zu erhalten. Das ist nicht nur bei der ehemaligen
Talstation der Fall, sondern es gibt in Innsbruck derzeit auch einige andere Orte, bei
denen das immer wieder Thema ist. Wir
brauchen neben diesen reinen Aufführungsorten auch Supporträume, damit sich
Kunst und Kultur weiterentwickeln kann.
Wir hoffen, dass gerade in Bezug auf die
Talstation positive Rückmeldungen kommen
und wir zeigen, dass wir für ein vielfältiges
Kunst- und Kulturleben in der Stadt eintreten.
GR Onay: Wenn sich Jugendliche ein Spiel
kaufen und sich dann daheim in ihrem Zimmern einsperren und zocken, brauchen sie
dafür keine Stadtpolitik - das können sie
ganz alleine machen. Allerdings haben wir
während der Corona Pandemie gesehen,
was passiert, wenn Jugendlichen das soziale Miteinander abgeht, sie sich nur noch
drinnen aufhalten und ihnen jegliche Möglichkeiten fehlen - es wirkt sich auf ihre psychische Gesundheit aus.
Deshalb haben wir in der Sitzung des Gemeinderates am 17.11.2021 einen Antrag
hinsichtlich Prävention der psychischen Gesundheit im Kinder- und Jugendbereich eingebracht. Damals war es dann plötzlich
nicht das Problem der Stadt Innsbruck, sondern man hat das Land Tirol - mit der überforderten Kinder- und Jugendpsychiatrie in
Hall i. Tirol und Innsbruck - in der Zuständigkeit gesehen. In diesen Einrichtungen
muss man übrigens sechs Monate auf einen
Platz warten, auch wenn man wirklich
Schwierigkeiten hat.
GR-Sitzung 23.01.2025
Damit das alles gar nicht erst passiert,
braucht es nicht nur Präventionsmaßnahmen, sondern auch Räume, Möglichkeiten
und Optionen für Jugendliche. Die Lösung
dieser ganzen Palette an Präventionsmöglichkeiten ist letzten Endes die Kommunalpolitik. Wir als Stadt Innsbruck sind hier in
der Verantwortung. Dafür sind wir angetreten. Wenn wir uns dafür nicht einsetzen,
können wir es gleich lassen. Aber wir dürfen
unsere Jugendlichen nicht im Stich lassen!
Ich muss Euch nichts über die fehlenden
Kulturräume erzählen - und will auch gar
nicht gescheiter sein als andere hier im
Raum, immerhin wird diese Debatte schon
jahrelang im Gemeinderat geführt -, aber sie
sind in den letzten Jahren einfach noch weniger geworden. Ich kann mich noch genau
erinnern, wie sich plötzlich eine Fraktion
nach der anderen zum Sonnendeck gestellt
und gesagt hat, dass sie sich für mehr Kulturräume für junge Menschen einsetzen
möchte.
So war es auch im Jahr 2014 nach einem
mehr oder weniger erfolgreichen Beteiligungsprojekt zur Rotunde und der jungen
Talstation. Der damalige StR Kaufmann war
für den Bereich Jugend verantwortlich und
hat seine Arbeit, meiner Meinung nach, bis
zum Schluss wirklich großartig gemacht. Er
war ein "Vorzeige-Jugendstadtrat" und wird
auch heute noch gerne von den Einrichtungen und den damals jungen Menschen zitiert und erwähnt, wenn es um diese Arbeit
geht. StR Kaufmann war immer für die jungen Menschen da, wenn sie politische Unterstützung gebraucht haben.
Unter der damaligen Bgm.in Mag.a OppitzPlörer wurde der SchülerInnenbeirat eingeführt. Die jungen Menschen haben sich damals ehrenamtlich für ihren Raum engagiert, sich dafür eingesetzt und ihn letzten
Endes auch im Jahr 2014 als selbstverwaltetes Jugendzentrum bekommen. Das Jugendzentrum hat dann temporär den Auftrag bekommen, gute Arbeit zu leisten.
Temporär deshalb, weil nach sieben Jahren
die Genehmigung bzw. die Widmung ausgelaufen ist und man nicht genau wusste,
was sie jetzt machen sollen.
Es hat daraufhin eine Initiative von der ehemaligen GRin Ringler, BA gegeben - noch
einmal danke dafür! Sie hat gesagt, dass
wir ein Grundbekenntnis dazu brauchen. Es