Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_27_gr_protokoll.pdf
- S.21
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extrem wichtig, denn sie sind Schulen der
Demokratie und der Verantwortungsübernahme.
Manchmal gibt es Personen, die Funktionen
50 Jahre lang bekleiden und Platz machen
wollen, doch das sind minimale Nebenerscheinungen. Im Kern sind Vereine unglaublich wichtige Einrichtungen der Demokratie und der Verantwortungsübernahme in
Gemeinschaften.
Jetzt komme ich zum zweiten Thema dieser
Aktuellen Stunde, nämlich den Stadtteilen.
Wir haben Stadtteile, die einstmals Dörfer
waren. Das Interessante in der Stadt Innsbruck ist, dass tendenziell dort, wo Stadtteile ehemals Dörfer waren, nicht nur das
Vereinsleben bunter und vielfältiger ist, sondern dass sie auch städtebaulich besser
aufgestellt sind.
Ich nehme als Idealfall den Stadtteil Igls. In
Igls gibt es einen großen Dorfplatz. Dort befindet sich eine Kirche, die Schule, ein
Wirtshaus und ein Hotel. Weiters gibt es am
Dorfplatz eine Bank, mehrere Geschäfte,
Begegnungsräume und eine Haltestelle der
Linie "J". Um diesen Platz herum findet das
Leben und Begegnungen statt.
Wie sieht es in anderen Stadtteilen aus?
Wo befindet sich das Stadtteilzentrum der
Reichenau? Wo ist das Zentrum der Höttinger Au? Wo genau liegt der Mittelpunkt von
Mühlau? Ist das Mühlauer Platzl das Zentrum, oder ist es dort, wo die Geschäfte, die
Apotheke, und die Tankstelle sind? Man
kann festhalten, überall dort, wo es ein
Stadtteilzentrum gibt, befindet es sich meistens auf einem zentralen Platz. Hier sprechen wir also von der Stadtplanung. Denn
ausgehend von einem Platz, also dem Zentrum, kann ein Stadtteil wachsen.
Im Olympischen Dorf erleben wir gerade,
wie durch die Umgestaltung des DDr.-AloisLugger-Platzes die Chance besteht, dass
dieser Stadtteil ein Zentrum bekommt. Es
wird kein heißer Platz sein, über den man
schnell hinwegschreitet. Dort entsteht ein
Stadtteilzentrum, an dem sich Menschen
gerne aufhalten, weil es ein Ort sein wird,
der zum Verweilen einlädt.
An diesem Platz gibt es die Endhaltestelle
der Linie "2". Dort werden sich viele Menschen aufhalten. Es gibt einen Nahversor-
GR-Sitzung 27.02.2025
ger vor Ort. Nicht weit vom DDr.-Alois-Lugger-Platz entfernt befinden sich Schulen.
Außerdem liegt dort ein grüner Park vor Ort,
der von uns sogar noch mehr begrünt wird.
Wenn wir es bewerkstelligen, mit stadtplanerischen Maßnahmen Räume zu schaffen,
in deren Zentrum Plätze sind, dann können
wir Stadtteile stärken. Dies wird geschehen,
weil wir die Begegnung zwischen Menschen
stärken. Ein Paradebeispiel für ein solch geglücktes Projekt ist das Wiltener Platz.
Seit dort die Platzumgestaltung fertiggestellt
wurde, ist nach und nach mehr Leben um
das Wiltener Platz entstanden. Dort haben
sich viele Betriebe angesiedelt. Es gibt nun
Gastronomien und interessante kleine Unternehmen. Dort kommt es zu tollen Begegnungen.
Weiters findet bei diesem Stadtteilzentrum
das Stadtteilfest der Innsbruck Marketing
GmbH (IMG) statt. Wenn wir es also schaffen, städteplanerisch und baulich gute Voraussetzungen für die Stadtteile zu schaffen, entsteht dort Stadtteilleben. Und das
macht letztlich unsere gesamte Stadt lebendig.
GR Mag. Plach: Auch ich möchte mich an
dieser Stelle für die Themenwahl bedanken.
Es ist ein außerordentlich wichtiges Thema
und eine extrem wichtige Aufgabe für uns
als VolksvertreterInnen, diese essentiellen
Institutionen in unserer Stadt zu würdigen
und im Austausch mit ihnen zu bleiben.
Mich freut es sehr, dass heute die Obfrau
des Stadtteilvereins Initiative Lebensraum
Kranebitten (ILK) und die ehemalige Vorsitzende des Unterausschusses Igls anwesend sind. Es ist wirklich schön, dass wir
Vereinsstrukturen und Interessensvertretungen haben, die auch zentrale Anknüpfungspunkte für viele Menschen in unserer Stadt
sind.
Wir haben Kontakte vor Ort, die auch zentral für uns als VolksvertreterInnen sind. Es
ist eine Anforderung an uns, hier im Austausch mit den verschiedenen Vereinen und
Interessensgruppen in den Stadtteilen zu
bleiben. Es ist eine zentrale Aufgabe im Dialog eine sinnvolle Abwägung zwischen den
einzelnen Interessen vor Ort und dem Gesamtinteresse in der Stadt zu ermöglichen.
Eben das ist nur durch Dialog möglich, der