Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_27_gr_protokoll.pdf
- S.73
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42.8
MagIbk/94157/GR-AT/9/2025
Innsbrucker Soziale Dienste
GmbH (ISD), Sanierung und Ausbau der Wohnungslosenhilfe Herberge in der Hunoldstraße
(GRin Dengg)
GRin Dengg: Der Antrag betrifft die Sanierung und den Ausbau der Herberge der
Innsbrucker Sozialen Dienste GmbH (ISD)
in der Hunoldstraße. Ich beziehe mich dabei
auf den Zukunftsvertrag 2024 bis 2030,
Seite 13, und den Plan, die Herberge zu optimieren und auszubauen.
GR Happ und ich waren vor zirka drei Wochen in der städtischen Herberge. Man
muss ganz ehrlich sagen, dass der Altbau
schon sehr in die Jahre gekommen und
nicht mehr zeitgemäß ist. Eine Sanierung
wäre dringend notwendig. Zudem sollte ein
Ausbau erfolgen. Das ist die einzige Einrichtung dieser Art in der Stadt Innsbruck, die
auch eine Pflegestation beinhaltet und sehr
gut besucht ist. Auch Jüngere, nicht nur ältere Leute werden dort betreut, die Unterstützung in medizinischer Hinsicht brauchen. Daher wäre es ganz wichtig, dort etwas zu tun.
Wir durften auch - das ist Inhalt meines
zweiten Antrages - mit jungen Bewohnern
sprechen, die sich eine eigene Wohnung
wünschen würden. Derzeit sind sie in einem
Dreibettzimmer untergebracht und nie wissend, wer dort noch betreut wird. Das ist für
junge Leute, die gerade eine positive bzw.
erfolgreiche Drogentherapie durchmachen,
nicht ideal, um wieder Fuß zu fassen. Sie
möchten auch auf den Arbeitsmarkt, in Berufe, die sie gelernt haben, zurückkehren.
Daher bitte ich
um Zuweisung des beiliegenden Antrages
an den Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung
und nicht zur Schubladisierung.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
Bgm.-Stellv. Willi: Ich melde mich deshalb
zu Wort, weil mir beide Punkte wichtig sind
und wir bereits daran arbeiten. Die Herberge in der Hunoldstraße ist Teil des Konzeptes, das wir in der Workshop-Reihe zum
GR-Sitzung 27.02.2025
Thema Obdachloseneinrichtungen bearbeiten. Alle kompetenten Vereine sowie die
Mitglieder des Ausschusses für Soziales
und Wohnungsvergabe sind miteingebunden. Die VertreterInnen der Vereine, die für
obdach- und wohnungslose Menschen vorsprechen, werden alle gehört. Das Land Tirol ist auf Grund der Co-Finanzierung mit im
Boot.
Wir werden noch in diesem Halbjahr über
die Frage diskutieren, welchen Anspruch wir
an die Qualität unserer Notschlafstellen und
-unterkünfte haben? Wie gehen wir mit den
Menschen, die heute dort leben, um? Jene,
die wohnfähig sind, müssen wir in eine dauerhafte eigene Wohnversorgung bringen.
Weil wir mitten in dem Prozess stecken,
möchte die Koalition diesem Antrag nicht
nähertreten, da wir diesem großen, bereits
erwähnten Gremium nicht vorgreifen wollen.
Ich habe bei der Einleitung zu dieser Workshop-Reihe bereits gesagt, dass wir dort,
wo wir Quick-Wins machen können, das
auch tun. Eine kurzfristige, notwendige
Maßnahme in der Hunoldstraße ist die Einrichtung von zwei Außenzimmern. Wir haben bereits solche, aber wir benötigen noch
mehr. Daher haben wir mit den Mitteln der
Innsbrucker Immobilien GmbH (IIG) zwei
Außenzimmer installiert. Menschen, die
diese besondere Wohnform brauchen, sollen dort gut wohnversorgt werden.
Wir sind hier auf einem, wie ich glaube, guten Weg. Ich danke für die Mitarbeit aller.
Von Seiten der ÖVP ist GR Happ mit seinem Wissen eingebunden, das er mitbringt.
Ich möchte wirklich zuerst diesen Prozess
abwarten, damit wir dann, wenn wir das gesammelte Wissen haben, die ganz konkreten Maßnahmen festsetzen und anschließend in die Umsetzung gehen. Das gilt sowohl für den Antrag betreffend Hunoldstraße als auch für das Housing First.
Ich bin ein totaler Fan von Housing First,
aber uns muss klar sein, dass wir gerade
auf der städtischen Warteliste für Einpersonen-Wohnungen die meisten Leute vorgemerkt haben. Wir müssen daher mit dieser
Liste die vielen Singles wohnversorgen und
sollten Leute - dazu stehe ich auch - über
Housing First mit Wohnungen bedenken.
Wir haben daher ein besonders großes
Griss um diese Singlewohnungen. Daher
stellt sich die Frage, wie wir damit umgehen, neue Wohnungen bekommen und wie