Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 02-Protokoll-22.02.2018.pdf

- S.12

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voraussichtlich weitere 25 betreute Wohnungen dazukommen.
Die Stadt Innsbruck hat sich vertraglich verpflichtet, für die jährlichen Fehlbeträge bei
der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH
(ISD) aufzukommen. Jährlich ist das eine
große Summe, die die Stadt zu den ganzen
Investitionsbeiträgen, die von vornherein
bereits festgelegt sind, dazuschießt. Es sind
etliche Millionen Euro.
Um vor allem das Bleiben in den eigenen
vier Wänden zu gewährleisten, möchte ich
auf meinen Antrag vom Dezember 2007
hinweisen. Er ist seit 01.01.2009 in Kraft. Er
beinhaltet die barrierefreien Nasszellenumbauten und hat einen regen Zulauf. Dabei
hat die Stadt auch schon sehr viel Geld ausgegeben. In den ersten fünf Jahren war es
mehr als € 1 Mio.
Es gäbe etliche Punkte, die mir am Herzen
liegen. Einige wichtige habe ich herausgegriffen. Die Wertsicherung der Pensionen
als Grundrecht der Alterssicherung ist verfassungsrechtlich zu schützen, da die Inflationsrate eigentlich immer höher ist als die
Pensionserhöhung. Die Kaufkraft mit den
Pensionsgeldern wird immer geringer. Es
wäre eine gute Sache, denn wenn es so
weitergeht, werden Pensionistinnen und
Pensionisten, die wenig haben, vielleicht
einmal auf die finanziellen Zuschüsse ihrer
Kinder angewiesen sein.
Die Abschaffung der Pensionsbeiträge für
erwerbstätige Pensionistinnen und Pensionisten soll endlich durchgeführt werden. Es
kann nicht sein, dass erwerbstätige Pensionistinnen und Pensionisten Pensionsbeiträge bezahlen, die nicht zur Höherbewertung der Pension dienen.
Es benötigt eine Reform, in der Seniorinnen
und Senioren eingebunden sind, die z. B. in
der Arbeitswelt verhindert, dass das "Hinausmobben" nicht mehr so leicht möglich
ist. Ich habe beobachtet, dass es bei den
Banken gang und gäbe ist. Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 50 Jahre alt sind,
wird ihnen eine Abfertigung angeboten und
sie sind ihren Job los. Da gibt es viele, die
noch gerne arbeiten würden.
Trotzdem möchte ich sagen, dass wir in Österreich gegenüber anderen Staaten der Europäischen Union (EU) gut aufgestellt sind.
Etliche gesetzliche Regelungen werden in
GR-Sitzung 22.02.2018

Zukunft jedoch notwendig, um zwischen Alt
und Jung ein harmonisches Leben zu gewährleisten.
GR Onay: Danke für die Auswahl dieses
Themas. Aus meiner Sicht ist alles zu begrüßen, was den Seniorinnen und Senioren
und der Solidarität in der Gesellschaft hilft.
Wenn es eine rechtliche Gleich- bzw. Besserstellung bedeutet, bin ich natürlich dafür.
Ich habe als freier Mandatar wenig Redezeit
und hoffe, dass sich das nach den Wahlen
ändert.
(GR Dr. Stemeseder: Hoffentlich.)
Verzeihen Sie mir, dass mir ein Thema besonders am Herzen liegt, welches ich hier
an dieser Stelle anbringen möchte. Heute,
vor 75 Jahren sind die Geschwister Scholl
und Christoph Probst ermordet worden. In
letzter Zeit steht in der Zeitung sehr viel
über die Mörder und auch über deren Fans,
die in Liedertexten diesen Mördern huldigen. Christoph Probst hatte auch einen Bezug zu Tirol, weil er in Aldrans lebte. Darüber wird viel zu wenig geredet. Hochachtung und Respekt vor den Menschen im Widerstand in der damaligen Zeit.
Es heißt immer, dass die Seniorinnen und
Senioren in die Familie integriert sind. Dabei
denke ich an meine Mutter. Sie ist mit
18 Jahren nach Österreich gekommen, hat
zwei Kinder geboren und war Alleinerzieherin. Sie hat 30 Jahre in der Wagner"schen
am Fließband gearbeitet. Ihre Behördengänge hat sie auch immer alleine gemeistert. Es gab nie ein Problem. Als sie älter
wurde, sind die Probleme gekommen. Sie
hat langsam Angst bekommen - nicht vor irgendwelchen dunklen Ecken, sondern vor
der Einsamkeit. Wenn man älter wird und
die Kinder aus dem Hause sind, ist es in der
Gesellschaft sehr oft so, dass gerade Seniorinnen und Senioren alleine dastehen.
Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass
wir als Stadt Innsbruck die Verantwortung
haben, indem wir solidaritätsfördernde Maßnahmen setzen, die die gesellschaftliche
Mitverantwortung unserer älteren Mitmenschen fördern. Das hat etwas mit Gemeinwesen und Rahmenbedingungen zu tun. Es
sollte nicht jede/jeder seines Glückes
Schmied sein. Als Gesellschaft müssen wir
merken, dass wir alleine eigentlich nicht