Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 02-Protokoll-22.02.2018.pdf
- S.14
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Senioren reden, einfach zur Kenntnis nehmen oder uns allen in Erinnerung rufen sollten, dass wir nicht von hilfsbedürftigen Menschen, sondern von einer tragenden Säule
unserer Gesellschaft sprechen. (Beifall)
Uns allen ist bekannt, dass wir, so wie wir
hier sitzen, von den Leistungen und Errungenschaften unserer Eltern- und Großelterngeneration profitieren. Seniorinnen und
Senioren leben uns Solidarität im Familienverband und im öffentlichen Leben vor. Wir
alle wissen, dass wir von unserer Elternund Großelterngeneration Unterstützung erfahren, sowohl im Privaten, als auch im Öffentlichen. Im Privaten hat es eine meiner
Vorrednerinnen bereits beispielgebend erwähnt. Es betrifft z. B. die Kinderbetreuung,
wo die öffentliche Hand nicht ausreichend
Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung
stellt.
Es freut mich ganz besonders, wenn wir
heute von Seniorinnen und Senioren reden.
Die Voraussetzungen sind völlig anders als
vor 30, 40 oder 50 Jahren. Zum Glück ist es
so, dass sich sehr viele ältere Menschen
sehr lange der Mobilität und der Gesundheit
erfreuen. Das sollte auch so bleiben. Ich
sehe es in unserer Verantwortung und der
Verantwortung der folgenden Generationen,
dafür Sorge zu tragen, dass diese Mobilität
und dieses selbstbestimmte Leben für Seniorinnen und Senioren so lange als möglich
erhalten bleibt, wir unsere Gesundheitsversorgung weiterentwickeln und das Solidaritätsprinzip in der Gesundheitsversorgung, in
der Pensionsversicherung und im Sozialversicherungssystem lange genug aufrecht erhalten und auch ausbauen.
Es sollte auch nicht dazu führen, dass es
mehrere Klassen von Menschen gibt, die ihr
Leben lang für dieses Land wertvolle Arbeit
geleistet haben und auf deren Schultern wir
jetzt aufgrund ihrer Leistungen stehen können. Es sollte beispielgebend sein und uns
darin auch bekräftigen, zu schauen, dass
diese Mobilität, die so wichtig ist, je älter
man wird und dieses Bedürfnis nach Sicherheit bzw. sozialer Sicherheit möglichst gewährleistet und gefestigt wird.
Ich finde, dass es ganz wichtig ist, dass der
öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)
entsprechend ausgebaut und zur Verfügung
gestellt wird. Es ist wichtig, dass die Gesundheitsversorgung so ist, dass es nicht
GR-Sitzung 22.02.2018
davon abhängt, ob jemand eine gute Pension hat bzw. vermögend oder nicht vermögend ist. Leistungen sollen möglichst allen
Menschen, die hier leben, zugutekommen,
unabhängig davon, ob sie Mindestrentnerinnen und -rentner sind oder eben das Glück
haben bzw. hatten, auf die Sonnenseite des
Lebens zu fallen.
Ich denke, es ist auch gerade in der heutigen modernen Zeit, wo sich vieles in der digitalen Welt abspielt, ganz wichtig, dass dieser Zugang für ältere Menschen ermöglicht
wird. Wenn sie diesen Zugang nicht haben,
entgeht ihnen sehr viel Wissen und Entwicklung (soziale Foren, Informationszugang
und -zufluss). Das sind ganz zentrale, elementare Dinge.
Warum glauben wir, dass älterwerdende
Menschen weniger das Bedürfnis oder weniger Möglichkeiten haben sollten, Sportangebote in Anspruch zu nehmen oder ihre
Freizeitgestaltung zu haben? Ganz wichtig
ist mir in diesem Zusammenhang - das
wurde bereits angesprochen - dass Menschen, so lange es geht, in ihren eigenen
vier Wänden und unabhängig leben können.
Wenn es dann überhaupt nicht mehr geht,
sollten wir für diese älterwerdenden Menschen, die nicht mehr für sich selbst sorgen
können, da sein und entsprechend Pflegeplätze zur Verfügung stellen. Das gelingt
sehr gut und ich glaube auch, dass wir mit
Stolz sagen können, dass die Stadt Innsbruck ein sehr gutes Angebot hat.
Ich glaube aber, dass es wichtig ist, vielseitige Angebote zu haben, nämlich nicht nur
Heimplätze, sondern auch die mobile Krankenpflege auszubauen. Essen auf Rädern
ist ganz wichtig. Die mobile Krankenpflege
und die verschiedenen Wohnformen für ältere Menschen sind Zukunftsmusik und wird
vielen Menschen die Bedürfnisse abdecken
können. Ich sehe uns hier als kommunale
Verwaltung gefordert.
Ja, der Pflegeregress ist abgeschafft worden. Das ist auch gut so. Warum? Die überwiegende Mehrheit hat praktisch kein Vermögen. Wir tun so, als ob in den Wohn- und
Pflegeheimen die ganz Reichen und Wohlhabenden leben würden. Dem ist nicht so.
Ich muss sagen, Sie werden auch erfahren
haben, dass jene, die wirklich vermögend