Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 02-Protokoll-22.02.2018.pdf

- S.27

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hier den hochwertigen Platzbelag, der aus
dem Projekt Terranova erhalten bleiben
wird. Nun noch eine Darstellung in Blickrichtung Norden. Man kann auch die Universitätsstraße einsehen.
Auf dieser Visualisierung stellt sich das
Ganze von der Universitätsstraße mit Blick
auf die Kaiserliche Hofburg dar. Man erkennt, dass sich hier eine ganz neue Situation eröffnet. DI Reiter wird zu den geplanten Gastgärten noch nähere Ausführungen
machen. Ich darf ihm nun das Wort übergeben. (Beifall)
DI Reiter: Gerne informiere ich Sie noch
detaillierter über die Platzgestaltung, die
Materialität und das Beleuchtungskonzept.
Die Ausgangslage auf diesem Platz ist ja
sehr spannend. Es treffen zwei recht unterschiedliche Stadtbereiche aufeinander. Zum
einen die dichte und kompakte Kernstadt,
die sehr geometrisch angelegt ist, und zum
anderen ein durch Einzelbauten aufgelockerter städtischer Bereich, zu dem ich das
TLT, das Haus der Musik und letztlich auch
das Gebäude der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und das Management Center Innsbruck (MCI) zählen
darf. Sie leiten dann über zu einem parkähnlichen Naturraum in der Stadt. Diese
beiden sehr unterschiedlichen Stadtstrukturen treffen hier aufeinander und werden in
Verzahnung und Verkettung gebracht. Ein
Teil der Planung war das analytische Herangehen, um zu erkennen, welche Qualitäten dieses Aufeinandertreffen der Strukturen in sich birgt. Wir haben versucht, sie
planerisch an diesem Ort in Verbindung zu
bringen und besser auszutarieren.
Im Hintergrund erkennt man auf dieser Folie
den Hofgarten. Die Einzelbaukörper wie das
Haus der Musik treffen hier auf eine relativ
geschlossene Gebäudeflanke, die von der
Kaiserlichen Hofburg, der Hofkirche, dem
Volkskunstmuseum und dem Gebäude der
Fakultät der Katholischen Theologie gebildet wird. Der dazwischenliegende Platz wird
zu einem Gemeinschaftsraum, den wir für
alle zugänglich machen wollen. Er soll für
Veranstaltungen genützt werden können
und eine Aufenthaltsqualität bekommen. Wir
sehen hier gut, dass auch der Platzraum in
zwei Bereiche gegliedert ist, die untereinander verzahnt sind. Im Westen gibt es einen
großzügigen, großformatigen Bereich, der
als Veranstaltungsfläche adaptiert werden
GR-Sitzung 22.02.2018

kann. Im Osten geht er in einen durch Objekte gegliederten Bereich über. Dieser ist
als Versuch einer Fortführung verschiedener Elemente, die man schon im Hofgarten
vorfindet, zu sehen. Man versucht, diese in
den Platz weiter hineinzuziehen.
Auf dieser Abbildung sind die beiden Grünflächen zu sehen. Es ergibt sich die Situation, dass die drei Naturdenkmäler - Blutbuche, Stieleiche und Schwarzkiefer - durch
weitere Bäume ergänzt werden. Dadurch
wird ein park- und gastgartenähnlicher Zustand erreicht. Man erkennt den Versuch einer Flächengliederung durch verschiedene
Fugenelemente, die ein beziehungsreiches
Geflecht zwischen den bestehenden Bauten
herstellen sollen.
Nun zur Materialität: Zum Teil sind schon
Beläge vorhanden, mit denen wir weiterarbeiten wollen - wie die Granitplatten vor
dem TLT bzw. die Betonplatten, die zum
Hofgarten überleiten. Sie werden in einen
großformatigen, natursteingebundenen
neuen Belag eingebettet. Damit versucht
man, die typische Höttinger Brekzie, die bei
vielen Sockeln sowie auf vielen Fassaden,
z. B. beim Dom zu St. Jakob oder der Jesuitenkirche, verarbeitet ist, zu kontextualisieren. Das Material soll mit verschiedenen
Gesteinszuschlägen kein Imitat darstellen,
sondern einen eigenständigen neuen Belag
bilden, der den historischen Steinbelag aufnimmt und das Wesen der Höttinger Brekzie
in sich trägt.
Auf diesem Bild sieht man den Gastgarten
am Übergang zum Haus der Musik. Auch
hier zeigt sich wieder eine Verzahnung diesmal von Innen- und Außenraum. Der
Oberbau überkragt das Erdgeschoß und
schafft somit diese subtile Überleitung vom
Inneren zum Äußeren. Wie DI Dr. Zimmeter
schon angedeutet hat, war dieser Gastgarten ein wesentliches Element bei der Planung. Ursprünglich wurde er mehr in Richtung Westen und zur Kaiserlichen Hofburg
hin gedacht. Im Zuge der Entwicklung des
Platzes ist man immer mehr zur Überzeugung gelangt, dass es dem Ort guttun
würde, hier eine zweite Achse nach Süden
zu etablieren statt einer strikten Ost-WestBeziehung zwischen Kaiserlicher Hofburg,
TLT und Haus der Musik. Eine zusätzliche
Richtung wertet das Gebiet auf. Letztendlich
wird sogar die Fortführung des Hofgartens
wieder aufgenommen - auch baulich.