Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 02-Protokoll-22.02.2018.pdf
- S.43
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Ende der Debatte zu verlangen. Da niemand diesen Antrag gestellt hat, konnte ich
auch nicht darüber abstimmen lassen.
GRin Duftner: Ich finde, dass es die Qualität
einer Debatte ausmacht, wenn wir uns Sachen ausreden. Ich fand es sehr wichtig,
dass GRin Mag.a Schwarzl den Sachverhalt
klargestellt hat. StR Gruber, wir haben es
zwar debattiert, aber offensichtlich haben
wir es wieder vergessen. Wenn Du,
StR Gruber, sagst, dass du dich gewundert
hast, dass die GRÜNEN es nicht wollten,
dann müssen wir unser Gespräch wiederholen. GR Mag. Krackl, Du hast vieles richtig
erläutert, aber es stimmt nicht, dass es uns
bei Emissionen hilft, wie diese Ökobilanz
aufzeigt. Wenn 70 Menschen jeweils mit einem Elektroauto anreisen, ist das eine viel
größere Belastung für die Umwelt, als wenn
sie mit einem Bus befördert werden würden.
Deshalb glaube ich, dass dieses Argument
falsch ist - das ist die Problematik. Dem
was Du, GR Mag. Krackl, bezüglich des
Platzmangels und wem öffentlicher Raum
gehört bzw. dass Raum im urbanen Gebiet
immer knapper wird, gesagt hast, kann ich
nur beipflichten.
GRin Dengg, ich finde, dass dies eine qualitätsvolle Debatte ist.
GR Grünbacher hat erwähnt, dass sich die
Politik bedauerlicherweise nicht immer an
den neuesten Erkenntnissen orientiert - das
wissen wir auch. Wenn man es bedenkt, ist
allein das "Umkippen" des Rauchverbotes
rückständig. Das ist so und man muss sich
die Dinge immer wieder neu ausdenken. Zu
den Männern mit höherem Alter als 50 Jahren möchte ich anmerken, dass es eine statistische Tatsache ist, die übrigens im Gemeinderat immer wieder erwähnt wird.
Von der Congress und Messe Innsbruck
GmbH wissen wir anhand der BesucherInnenzahlen, dass der größte Teil der BesucherInnen ältere Männer sind. Worauf man
immer hinweisen kann, ist, für welche Bevölkerungsgruppe man Politik macht. Immerhin sind wir durch Gender-Budgeting
etc. der Verfassung verpflichtet. Das ist etwas, das wir mitzudenken haben, und es ist
unsere Aufgabe sich immer wieder zu fragen, für welche Bevölkerungsgruppen wir
Politik machen. Wie viele Menschen man
damit erreichen kann und wie viel Geld investiert wird. (Beifall)
GR-Sitzung 22.02.2018
GRin Keuschnigg: Mir geht es ebenso um
das Prinzip und deshalb schließe ich mich
der Meinung von GRin MMag.a TrawegerRavanelli sowie der ÖVP an.
GR Hitzl: Liebe GRin Duftner, ob ich mir mit
50 oder 60 Jahren ein Auto kaufe, ist allein
meine Angelegenheit und dabei lasse ich
mich von Dir nicht belehren. Ob Du zu Fuß
gehst, ist Deine Sache und hierbei sage ich
Dir auch nicht, dass Du mit dem Rad fahren
sollst. Ich kaufe mir ein Auto, weil ich es
brauche. Da gibt es noch viele andere Menschen über 50, die ein Auto brauchen. Und
Du kannst gerne zu Fuß gehen oder mit
dem Rad fahren.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: An einer kleinen Frage entzündet sich eine wunderbare
und gesellschaftliche Debatte, wobei ich für
mich sagen möchte, dass ich mich voller
Überzeugung den Ausführungen von
GR Mag. Krackl und GRin Mag.a Schwarzl
anschließe. Mich freut es immer, wenn ich
über den Sparkassenplatz gehe und dort
die deutschen Elektroautos stehen sehe dies ist meine eigene empirische Wahrnehmung.
Dort steht auch der Tesla vom damaligen
Stadtrat Dipl.-HTL-Ing. Peer, der damit von
Vill bzw. Igls in das Zentrum der Stadt Innsbruck fährt. Auf Grund der gesamtgesellschaftlichen Steuerung ist es für mich nicht
nachvollziehbar, warum sich gerade die
SPÖ so stark dafür einsetzt. Das würde ich
eher bei der ÖVP oder bei der FPÖ angesiedelt sehen. Wir haben dieses Thema sogar hier bei einer Tagung gehabt. Wir brüsten uns dann mit diesen tollen Elektroautos
und tragen vielleicht noch etwas zum Weltklima bei. Es muss uns bewusst sein, dass
wir bei der technologischen Innovation letzlich nur in einer Übergangsphase sein können.
Wenn ich so in die Runde blicke, nehme ich
an, dass niemand wirklich glaubt, mit einem
riesigen Elektroauto etwas Positives zur
Eindämmung des Klimawandels beizutragen. Hierbei möchte ich noch einen Schritt
weiter gehen. Hier im Bundesland Tirol
wäre es die nächste heiße Debatte zwischen den GRÜNEN und der ÖVP, mit welchem Strom diese tollen Elektroautos dann
fahren.