Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 02-Protokoll-22.02.2018.pdf
- S.68
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die Betroffenen selbst, aber auch für die Unternehmen und unsere Gesellschaft. Die
Lehre in Mangelberufen ist eine der wenigen Beschäftigungsmöglichkeiten für Asylwerbende. Denn gerade im Bereich der
Mangelberufe suchen Betriebe händeringend nach Arbeitskräften. Die Lehre für
Asylwerbende ist hier eine riesige Chance,
die uns nicht genommen werden darf. In
Deutschland wurde bereits im Jahr 2015
eine klare Lösung dieses Problems von Negativbescheiden für Asylwerbende in Lehre
bzw. Ausbildung verwirklicht. Mit dem "3+2Modell" wird in Deutschland garantiert, dass
es während der zumeist 3-jährigen Ausbildungszeit und der ersten beiden Arbeitsjahre aufgrund einer Duldung zu keiner Abschiebung kommt. 7.000 junge AsylwerberInnen konnten so in den Jahren 2016 und
2017 in Deutschland ihre Lehrausbildung in
Sicherheit vor einer Abschiebung - für sich
selbst und das ausbildende Unternehmen absolvieren.
Hier ein Beispiel aus Landeck (Tiroler Tageszeitung vom 10.02.2018):
"Lehrling muss gehen
Landeck - Hassan Rezaee (22) aus Afghanistan hat einen negativen Asylbescheid bekommen. Er lebt im Heim Landeck/Kaifenau. Der junge Mann erwies sich als fleißiger Schüler in den Deutsch- und Wertekursen. Die Integrationsbetreuerin konnte
ihm eine Lehrstelle vermitteln - im Landecker Traditionsbetrieb Elektro Müller. Für
das Bundesamt für Fremdenwesen und
Asyl nicht Grund genug. Denn Afghanistan
sei ein sicheres Land. Mit Hilfe eines Anwaltes erhob Rezaee kürzlich Einspruch beim
Bundesverwaltungsgericht. Im Ausbildungsbetrieb möchte man ihn gern behalten, wie
Geschäftsführer Markus Müller bestätigt.
(hwe)"
Ich stelle daher folgenden Antrag:
Der Gemeinderat möge beschließen:
Die österreichische Bundesregierung wird
aufgefordert im Sinne der Ausbildungssicherheit für Lehrlinge und auszubildende
Unternehmen, welche ansonsten keine
Lehrlinge hätten, eine Lösung nach Vorbild
des deutschen "3+2 Modells" oder ähnlicher
Regelungen zur Verhinderung der Abschiebung von Lehrlingen zu verwirklichen, um
damit die Fachkräftezukunft des Wirtschaftsstandortes Österreich zu sichern.
GR-Sitzung 22.02.2018
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt
Innsbruck weist zudem darauf hin, dass die
zunehmenden negativen Asylentscheidungen und Abschiebungen von Lehrlingen die
einstimmige Entschließung des Tiroler
Landtages vom Oktober des Jahres 2015
konterkariert, wonach im Rahmen der ESFStrategie Tirol 2020 Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration von AsylwerberInnen
sowie zur Heranführung von unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlingen an die Lehrausbildung geprüft werden. Die ESF-Strategie
Tirol 2020 wurde in einem breiten Beteiligungsprozess unter Einbindung arbeitsmarktpolitisch relevanter AkteurInnen und
SozialpartnerInnen erarbeitet und unter Berücksichtigung bestehender und bereits geplanter Maßnahmen abgestimmt.
Mag.a Schwarzl, eigenhändig
35.5
GfGR/32/2018
Kaiserschützenplatz, gestalterische Veränderungen
(GR Degler MBA)
GR Degler MBA: Durch den gelungenen
Neubau des Stadtteilzentrums gegenüber
dem Kaiserschützenplatz ist dieser eigentlich sehr schöne Platz im Herzen von Wilten
noch unansehnlicher geworden. Man
könnte durch unten angeführte Maßnahmen
mit wenig Aufwand bis zur endgültigen Generalsanierung (offenes Verfahren Grassmayrkreuzung) diesen Platz verschönern.
Dadurch würde ein großer Mehrwert für die
dort lebenden BürgerInnen entstehen.
Ich stelle daher gemeinsam mit meinen MitunterzeichnerInnen folgenden Antrag:
Der Gemeinderat möge beschließen:
Frau Bürgermeisterin wird ersucht zu prüfen, inwieweit im aktuellen Jahresvoranschlag Verbesserungen am Kaiserschützenplatz vorgenommen werden können. Konkret werden folgende Maßnahmen zur Prüfung vorgeschlagen:
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die Versetzung der Müllinsel direkt neben dem Kaiserschützenplatz;
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die Entfernung der zwei Eisenstangen
in der Grünfläche des Platzes:
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eine neue Asphaltierung des Gehsteiges im Abschnitt der Leopoldstraße;