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Jahr: 2019

/ Ausgabe: 02-Protokoll-28-02-2019_gsw.pdf

- S.47

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welche Stimmung dadurch erzeugt wird. Bei
der Exekutive haben wir auch solche Fälle.
Es gibt Kollegen, die auf einem Posten den
Außendienst abwickeln. Wir müssen im Bereich der Gendarmerie 28 Journaldienststunden, das sind Mehrdienstleistungen,
machen. Anschließend kommen die normalen Überstunden.
Ich betrachte jetzt andere Kollegen, die in
der Landespolizeidirektion arbeiten, die
Gleitzeit haben. Teilweise verdienen diese
gleich viel, weil sie in das Schema A wechseln und dort die Möglichkeit haben, ein
Sabbatical oder Telearbeit in Anspruch zu
nehmen. Die MitarbeiterInnen im Außendienst werden sich versetzen lassen, um die
gleichen Regelungen in Anspruch nehmen
zu können. Deshalb ist unbedingt eine entsprechende Abwicklung für alle Mitarbeiter
notwendig. Wir dürfen daher nicht unterscheiden, ob wir von einer Führungskraft oder einem Mitarbeiter sprechen. Die Führungskraft muss gewisse Ernennungserfordernisse aufweisen, damit sie in diese Position kommt. Das bedeutet aber auch, dass
die Entlohnung einer Führungskraft wesentlich besser ist als bei anderen Arbeiternehmern.
Was wird durch so eine Vorgangsweise erreicht? Neid! Wenn die Führungskraft
77,5 % zu Hause arbeiten kann und andere
Mitarbeiter nicht, werden diese keine
Freude haben.
Die wichtigste Aussage eines Dienststellenleiters muss sein, dass er sich auf seine Untergebenen verlassen kann. Sollte sich dieser aber nur die Rosinen herauspicken, weil
dies toleriert wird, werden die anderen MitarbeiterInnen nicht hinter ihm stehen. Das
gebe ich zu bedenken.
Ich unterstütze die Forderung nach Telearbeit und bin auch dafür, zu sorgen, dass
man Frauen nach der Geburt eines Kindes
den beruflichen Einstieg erleichtert. Die gesetzlichen Möglichkeiten bestehen. Bis zum
Eintritt der Kinder in die Schule besteht der
Rechtsanspruch der Herabsetzung der Arbeitszeit auf 50 %.
Man muss sich aber bewusst sein, dass so
eine Lösung früher oder später zu Problemen führen wird. Das wollte ich in meiner
ersten Wortmeldung anbringen. Ob in dem
Haus eine Führungskraft - übertrieben gesagt - € 10.000,-- pro Monat verdient, ist mir
GR-Sitzung 28.02.2019

egal. Mir geht es darum, dass bei gewissen
Dingen die Gleichberechtigung hergestellt
werden muss.
Eine Führungskraft kann man mit anderen
Mitarbeitern nicht vergleichen, denn der
Verdienst ist ein anderer. Bei der Telearbeit
sind allerdings alle Angestellten gleichzusetzen.
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)
StRin Mag.a Mayr: Ich wollte noch einmal an
die Wortmeldung von Bgm.-Stellv.in
Mag.a Oppitz-Plörer anschließen. Wenn in
dem Haus praktiziert wird, Telearbeit anzubieten, dass für Frauen Führungspositionen
besser vereinbar sind, stehe ich voll dahinter.
Ich verstehe allerdings auch den Aspekt von
GR Lassenberger, dass es wichtig ist, eine
Transparenz und allgemeine Richtlinien
festzulegen. Was ist in welchem Tätigkeitsprofil möglich? Dies sollte umgesetzt werden, um die Transparenz zu schaffen. Es ist
für jede Form der Bewerbung auch hausintern oder extern, wichtig, was es bedeutet,
im Stadtmagistrat Innsbruck zu arbeiten.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Oppitz-Plörer hat bereits angesprochen, dass es sehr oft einen
Wettbewerbsunterschied in der Bewerbung
gibt, wenn man eine Frau im gebärfähigen
Alter ist. Das wird zwar nicht artikuliert, aber
der Unterschied ist gegeben. Man weiß,
dass Väter seltener in Karenz gehen oder
den Rechtsanspruch auf den bereits gesetzlich verankerten Papamonat nicht wahrnehmen.
Wir sollten schon in die Richtung gehen,
dass Männer auch Erziehungs- und Familienarbeit übernehmen können und sollten.
Vorbildlich gibt es jetzt eine aktuelle Debatte
im Bund und bei den Gewerkschaften, dass
ein bezahlter Papamonat eingeführt wird. Im
Moment kann der Papamonat ohne Bezahlung in Anspruch genommen werden. Die
Gemeinde Traiskirchen ist hier vorbildlich
tätig, denn der Papamonat wird dort mit vollen Bezügen gewährt.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
wie wir an dem Beispiel erleben, sollte bei
uns möglich sein, auch dass Mittel für das
nächste Jahr vorzusehen sind. Wir werden
noch entsprechende Gespräche führen.