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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 03-Maerz-geschwaerzt.pdf

- S.65

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hier und das nächste kommt wieder. Genau
aus derselben Verantwortung sagen wir,
dass wir Maßnahmen setzen, damit die
Menschen Verantwortung übernehmen.
Wischen wir nicht alles mit Verboten weg.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: StR Gruber, das mit den Abfangjägern ist eine gute
Idee. Klappen wir die Flügel auf und lassen
sie in der Maria-Theresien-Straße landen.
Das schaffen sie locker.
GR Haager, mitnichten sind die Innsbrucker
Grünen gegen das Auto. Wir sagen, dass
das Auto eine gute Erfindung ist, wenn es
vernünftig eingesetzt und nicht täglich für
Wege verwendet wird, die auch mit dem
Fahrrad, zu Fuß oder mit dem öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) bewältigt
werden können. Die Verwendung des Autos
ist natürlich vollkommen sinnvoll, wenn ich
Sachen transportieren oder vielleicht in die
Universitätsklinik Innsbruck gefahren werden muss, da ich mir das Bein gebrochen
habe. Das Problem ist, dass das Auto leider
falsch eingesetzt wird.
Die Bilder in unserem Kopf sind recht
schräg. Ich bin in der Maria-TheresienStraße sehr viel kreuz und quer unterwegs
und kaufe dort auch sehr viel ein. Dabei
werde ich als Bürgermeister-Stellvertreterin
von jungen und alten Menschen angesprochen. Streckenweise geht es dabei auch um
die Maria-Theresien-Straße. Interessant ist
hier die differenzierte Wahrnehmung. Einmal hat mich eine alte Dame angesprochen
und gesagt, wie furchtbar es ausschaut und
wie furchtbar die Sandler bei der Annasäule
wären. Ich erkläre dieser Dame, dass es
Jugendliche sind, die ein Eis schlecken.
Das dürfen sie doch bitte dort in Ruhe machen. Es ist das Bild.
Es war bei der gestrigen Aktion interessant,
da es nämlich junge, mittelalterliche und
alte Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer
sowie auch junge bis alte Fußgängerinnen
und Fußgänger gibt. Zwei Damen begannen, miteinander zu diskutieren. Eine Dame
erwähnte, wie es hier durch diese Schrottlauben ausschaut und dass sie sich gefährdet fühlt. Die andere Dame empfand das
überhaupt nicht so. Ich habe mich nicht eingemischt, sondern nur zugehört und bin zur
Anschauung gekommen, dass jene Dame,
die alles so wild empfand, Sorgen hat. Ich
glaube aber, dass sie ganz andere Sorgen
GR-Sitzung 21.3.2013

hat als dass sie von einer Fahrradfahrerin
oder einem Fahrradfahrer niedergefahren
wird, sondern dass sie mit ihrer Pension
nicht auskommt. Auch nicht, ob sie sich den
nächsten Fernseher kaufen kann, sondern
dass sie nicht weiß, wie sie sich ihre
Waschmaschine bezahlen sollte.
Ich habe nachher mit ihr noch gesprochen
und sie gefragt, was wirklich los sei und
worum es wirklich geht. Ich habe es ganz
spannend gefunden, dass es Menschen
gibt, die sich sicher fühlen und Menschen,
die ängstlich sind. Das hat nichts mit alt sein
zu tun, da es von jung bis alt geht.
Ich glaube, dass es dabei um ganz andere
Sorgen und Ängste geht. Das beginnt bei
den Jugendlichen, die nicht wissen, wie sie
im Arbeitsmarkt unterkommen und reicht bis
zu den Pensionistinnen und Pensionisten,
die nicht mehr wissen, wie sie mit dem Geld
auskommen. Sie können nicht wie wir, vielleicht eventuell noch schnell einen Job auftreiben, um die magere Pension, die leider
viele Pensionistinnen und Pensionisten haben, "aufzufetten".
Diese Möglichkeit hat man mit siebzig Jahren nicht mehr. Im Alter von dreißig bis vierzig oder fünfzig Jahren kann man das noch
locker machen. Das gegeneinander Ausspielen und die Bezeichnungen wie Dreck,
Fahrrad, Drogen und diese Ängste schüren
ist nicht das, was die Leute wirklich benötigen. Man sollte darüber diskutieren, wie wir
die Sorgen und Nöte dieser Menschen entlasten können.
Auch wenn wir die Fahrradfahrerinnen und
Fahrradfahrer weggeben, verschwinden
diese Sorgen und Nöte nicht.
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Von Seiten der
Innsbrucker Grünen wurde eine namentliche Abstimmung verlangt. Ich rufe jetzt jede
Gemeinderätin bzw. jeden Gemeinderat
einzeln auf.