Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 03-Maerz-geschwaerzt.pdf
- S.64
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Zukunft vorstellen. Bis es teilweise Realität
wird, benötigt es einen ganz langen Weg
und Überzeugungsarbeit. GR Buchacher,
entschuldige, aber ich halte den Antrag für
wirklich blödsinnig. Ich habe gedacht, dass
die SPÖ einen innerparteilichen Wettbewerb führt, welche Gemeinderätin bzw. welcher Gemeinderat mehr Anträge stellt.
Wahrscheinlich wurde dieser extra noch
gestellt.
Ich glaube es Dir, wenn Du sagst, dass sehr
viele Menschen zu Dir gekommen sind. Ich
habe acht Jahre in der Maria-TheresienStraße gearbeitet, jedoch diese Probleme
noch nie gesehen. Das tut mir leid. Ich war
jeden Tag hier und bei uns sind täglich Leute mit dem Fahrrad ins Geschäft gekommen. Es hat immer alles funktioniert. Ich
weiß nicht, in welchem Bekanntenkreis ich
mich bewege. Niemand davon versteht dieses Problem. Wo liegt das Problem?
Es wurde bereits ausführlich diskutiert und
ich möchte mich wirklich kurz halten und
hoffe, dass wir bald zur Abstimmung kommen. Vielleicht ändert sich in den nächsten
Jahren etwas.
GR Kritzinger: GRin Dr.in Pokorny-Reitter,
mir gefällt es auch, wenn wir alles gemeinsam wollen und versuchen, einen Konsens
zustande zu bringen.
Der Antrag ist kein Blödsinn, sondern auch
in rechtlicher Hinsicht gerechtfertigt. Wenn
jemand von einer Fahrradfahrerin oder einem Fahrradfahrer überfahren bzw. verletzt
wird (ich kenne solche Fälle), wird die Fahrradfahrerin bzw. der Fahrradfahrer sagen,
dass diese Person nicht rechtzeitig zur Seite gegangen oder ins Fahrrad gefallen ist.
Diese rechtlichen Fragen wären mit einem
Strich gelöst. Wir müssen auch Obacht geben, dass die Fahrradfahrerin bzw. der
Fahrradfahrer im Unrecht ist, wenn in einer
verkehrsfreien Zone eine Person angefahren bzw. verletzt wird. Stimmt das etwa
nicht? GR Onay, ich glaube, dass es gerechtfertigt ist, wenn wir sagen, dass wir
hier eine fahrradfreie Zone möchten.
Ich möchte noch eine homöopathische Dosis ergänzen und einen Zeugen anführen,
der damals auch ein Wort gesprochen hat,
dass diese kurze Strecke für die Fußgängerinnen und Fußgänger reserviert sein sollte.
Das war der vor kurzem verstorbene Altbischof Dr. Stecher. Er hat dezidiert gesagt,
GR-Sitzung 21.3.2013
dass er sich wünschen würde, dass in der
Maria-Theresien-Straße die Fußgängerin
und der Fußgänger dominant seien und
diese Straße für sie reserviert ist. Ich glaube, dass uns lange Debatten nicht viel weiterhelfen.
Wir haben uns bereits alle unsere Vorstellungen gemacht und ich glaube auch, dass
wir von der rechtlichen Seite den Fußgängerinnen und Fußgängern diesen Schutz
geben müssen. Sie bzw. er muss das Gefühl haben, dass sie bzw. ihn die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer nicht anrempeln bzw. belästigen dürfen oder sogar niederfahren. Die Mütter und die Väter sollen
mit den Kinderwägen beruhigt über die Maria-Theresien-Straße gehen können und
auch ihre Kinder, die frei laufen, nicht mit
Argusaugen beobachten müssen und hoffen, dass keine Fahrradfahrerin bzw. kein
Fahrradfahrer die Kinder überfährt. Das sind
auch Ängste. Ich spreche hauptsächlich für
die älteren Menschen. Mütter und Väter
sind davon in einem sehr hohen Ausmaß
betroffen. Hier appelliere ich an die Verantwortung der Innsbrucker Grünen und weise
sie darauf hin, dass sie hier Verantwortung
haben. Dazu trägt der gesamte Gemeinderat bei und wir sollten uns in dieser Frage
einig sein. Die Bevölkerung bzw. die Fußgängerinnen und Fußgänger sind uns Wert,
sie zu schätzen. (Beifall)
GR Onay: GR Kritzinger, ich bin komplett
Ihrer Meinung. Diesen Anspruch haben
auch wir und diesen Verantwortungsanspruch haben wir auch. Ich möchte mich
dagegen verwehren, dass wir die Minderheit
Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer vertreten. Ich möchte richtig stellen, dass
GR Buchacher immer noch nicht versteht,
warum der Fall im Österreichischen Rundfunk (Ö 3) gesendet wurde. Es geht nicht
nur um Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer und Fußgängerinnen und Fußgänger,
sondern schlicht und einfach darum, welches Symbol wir heute setzen möchten.
GR Buchacher hat gesagt, dass die nördliche Maria-Theresien-Straße nur den Fußgängerinnen und Fußgängern zur Verfügung stehen sollte. Beim nächsten Mal
kommt der Antrag gegen die Skateboardfahrerinnen und Skateboardfahrer. Anschließend wird der Antrag gegen die Rollerfahrerinnen und Rollerfahrer kommen.
Das ist für mich ein Weltbild. Das eine ist