Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 03-Maerz-geschwaerzt.pdf
- S.63
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Es ist nicht mehr normal, dass sich wegen
einer 180 Meter langen Fußgängerinnenund Fußgängerzone der Österreichische
Rundfunk (Ö 3) und die Medien einschalten.
Das geht soweit, dass eine Minderheit von
Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern eine
Klingeldemo durchführt und man während
eines Interviews von einem wahnsinnigen
Universitätsassistenten attackiert wird. Heute ist er Gast im Gemeinderat und hat hinter
mir Platz genommen. Er hat mir in die Haare gegriffen und gewisse Dinge zu mir gesagt, worauf ich mich nicht zur Wehr setzen
sollte. Soweit kommen wir schon. Ich möchte überhaupt nicht wissen, was er jetzt noch
vorhat. Ich wundere mich nur, wie eine solche Person an der Universität Innsbruck
(UNI) junge Menschen unterrichten kann.
Das ist für mich komplett schleierhaft.
In der Maria-Theresien-Straße werden gewisse Dinge immer ausgeblendet. Ich habe
zur Maria-Theresien-Straße auch noch andere Anträge gestellt. Eine Minderheit von
Taxifahrerinnen und Taxifahrern ist unbelehrbar und die Fußgängerinnen und Fußgänger sind in dieser wunderschönen Fußgängerinnen- und Fußgängerzone in ihrer
Sicherheit gefährdet. Auch Fiaker fahren
dort. Ich finde das einfach nicht richtig. Meine Anträge waren dahingehend, dass diese
Fußgängerinnen- und Fußgängerzone nur
den Fußgängerinnen und Fußgängern und
sonst niemandem gehört.
Es befinden sich dort auch kleine Kinder,
die nur spielen möchten. Sie werden von
Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern
gefährdet. Die Kellnerinnen und Kellner, die
die Gäste bedienen möchten, welche sich in
der Fußgängerinnen- und Fußgängerzone
wohlfühlen und die Aussicht genießen, werden von einer Minderheit von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern gefährdet.
Deshalb sage ich ehrlich und unterstelle
Euch, dass das Argument bis jetzt noch
nicht weggewischt wurde. In Wien sehe ich
mit Erstaunen, dass sehr viele Radwege
errichtet werden und es trotzdem sehr große Freiräume für Fußgängerinnen und Fußgänger gibt, wo sie sich komplett ungefährdet bewegen können. Dort gibt es nebenbei
auch kein abgestelltes Fahrrad. Wenn man
uns als Argument sagt, dass wir uns jetzt
umschauen werden, dass der Fahrradmull
weiterhin erhalten bleiben wird, ist das super gegenüber jenen, die die FußgängerinGR-Sitzung 21.3.2013
nen- und Fußgängerzone genießen möchten. Das kann es absolut nicht sein und ich
unterstelle Euch in dieser Frage, dass Ihr
hier die Interessen einer Minderheit von
Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern
vertretet.
Die bekannten Jusos haben es nicht einmal
geschafft, die notwendigen Unterschriften
zu sammeln. Dazu haben sie Leute außerhalb von Innsbruck benötigt. Ich sage noch
einmal, dass Ihr eine Minderheit von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern vertretet
und Euch gegen die Mehrheit der Fußgängerinnen und Fußgänger stellt. Diese Unterstellung möchte ich hier deponieren. (Beifall)
GRin Duftner: Es kommt mir heute wirklich
so vor, als hätte ich eine kleine Zeitreise in
die Vergangenheit gemacht. Ich war gestern
den gesamten Tag und heute noch bis Mittag beim Kommunalwirtschaftsforum. Es
gab dort sehr viele Vorträge und war sehr
interessant. Es waren keine Politikerinnen
bzw. Politiker, sondern Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler (Universität für
Bodenkultur, Wirtschaftswissenschaftlerinnen bzw. Wirtschaftswissenschaftler, Stadtentwicklerinnen bzw. Stadtentwickler, Zukunftsforscherinnen bzw. Zukunftsforscher)
anwesend. Unisono haben alle ungefähr ein
Bild von der Zukunft und von den Trends
gezeichnet, die in der Kommunalpolitik quasi kommen sollten. Es ging dabei immer um
Dinge, wie zum Beispiel Shared space, und
es gab zur Innenstadtentwicklung sehr viele
positive Beispiele von verschiedenen Städten der Welt. Wie belebt man Innenstädte
und die Gemeinden? Beinahe alle waren
sich einig, dass die Autos abgebaut werden
müssen.
Auch die Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler haben selbst gesagt, dass es
in der Vergangenheit Fehlentwicklungen
gab. Man hat Städte entwickelt und alles
dem Autoverkehr untergeordnet. Heute
sieht man das ein und versucht, Dinge teilweise rückzubauen. Alle sagen, dass das
Miteinander möglich ist.
Man hört sehr viele tolle Ideen und denkt
sich, dass alles super, toll, plausibel und
umsetzbar ist, landet dann in der Realität
und denkt sich, ob es das ist, was sich die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
und Forscherinnen und Forscher für die