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Jahr: 2020

/ Ausgabe: 03-Protokoll-30-04-2020_fertig.pdf

- S.21

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Eines ist sicher, wir machen dieses Jahr Urlaub daheim und es kann nicht sein, dass
die Innsbrucker, die sich so brav an alle Regeln gehalten haben, dann auch noch in
dieser Stadt draufzahlen! Wir wissen was
wir und die nächsten Generationen für den
Bau der Patscherkofelbahn bezahlen, was
uns die ganzen Infrastrukturprojekte kosten.
Jetzt sind endlich die Innsbrucker dran, das
auch nutzen zu können.
In diesem Sinne, liebe Grüße nach Hause.
Bleibt gesund, bleibt daheim! (Beifall)
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Ich hoffe,
es geht Euch allen gut!
Ich glaube, die Wortmeldung des Vertreters
der FPÖ hat gezeigt, wie gut es ist, dass
diese Partei, die auch in dieser Krise so zukunftsvergessen ist, nicht an der Regierung
beteiligt ist. (Pfiffe aus dem Plenum)
Mehr ist dazu nicht zu sagen. (Beifall)
Ich möchte den Dank an alle Mitglieder der
Stabstelle und vor allem an alle sogenannten systemrelevanten Menschen vorausschicken. Ich kann sagen, es sind vorwiegend Frauen im Gesundheitswesen und in
der Versorgung des täglichen Bedarfs in
den Geschäften beschäftigt.
Ich wünsche mir, auch bundesweit, dass
diese Personen nicht nur eine Einmalprämie
oder vielleicht eine Dienstmedaille bekommen, sondern dass sich das Gehalt dieser
Menschen endlich ihrer Systemrelevanz anpasst. (Beifall)
Die Coronakrise hat binnen weniger Tage
unser Berufsleben, unser Kulturleben, unsere Mobilität, kurz das gesamte System
drastisch verändert. Diese Krise wird auch
nicht so schnell wieder weg sein. Ihre Auswirkungen werden wir noch Jahre spüren.
Als Kulturreferentin auf der einen und Klimaschutzreferentin auf der anderen Seite
sah und sehe ich daher ganz wesentliche
Hauptaufgaben, an denen wir seit dem ersten Tag des Shutdowns arbeiten. Sie werden uns auch noch in den nächsten Wochen, Monaten, ja vielleicht sogar Jahren
verfolgen.
Kunst und Kultur, das Rückgrat unserer offenen und vielfältigen Stadtgesellschaft GR-Sitzung 30.04.2020

obendrein nicht zu vergessen, ein großer
Wirtschaftsfaktor in Städten allgemein - waren Hauptbetroffene dieser Krise und scheinen oftmals in der öffentlichen Wahrnehmung und der Krisenbewältigung etwas aus
dem Blickfeld zu geraten.
Es sind die KünstlerInnen, die Kulturinitiativen, die durch ihr vielfältiges Streaming-Angebot dazu beigetragen haben, uns die Isolation erträglich zu machen - meist unbezahlt! Im öffentlichen Diskurs, bei der Frage
nach der Rückkehr zur sogenannten neunen Normalität und zur Planbarkeit, scheinen sie oftmals hintan gereiht zu sein.
Auch wenn wir das als Stadt nicht direkt beeinflussen können, können wir das Bewusstsein schärfen und im Rahmen unserer
Möglichkeiten unsere Beiträge leisten. Darum bin ich sehr froh und stolz auf die sogenannte "Schwarzl-Express-Notrechts-Subventionsverfügung", die übrigens, wie viele
andere Notrechtsverfügungen, ihren stadtrechtskonformen Weg gegangen sind - trotz
der bestehenden Situation!
Ich freue mich auch, dass heute die Arbeitsstipendien für KünstlerInnen auf die Tagesordnung genommen wurden, die wir nach
mühsamen Budgetumschichtungen innerhalb der Kulturbudgets hoffentlich heute beschließen werden.
Zum Klimaschutz: Die Coronakrise hat den
Klimaschutz etwas aus dem Bewusstsein
vieler Menschen gedrängt, obwohl es so
viele strukturelle Parallelen zwischen
Corona- und Klimakrise gibt. Beide sind global und beide erfordern zur Lösung internationale Zusammenarbeit. Beide zwingen
uns, alte, liebgewordene Gewissheiten in
Frage zu stellen.
Beide wären besser beherrschbar, wenn wir
vorausschauend handeln. Beide haben gemeinsam, dass der Anstieg der Infektionskurve einerseits und der der Temperaturkurve andererseits abgeflacht werden müssen.
Es gibt aber einen Unterschied: Die
Coronakrise löst ganz unmittelbar Angst
aus, weil sie jede/n ganz persönlich betreffen kann. Die Klimakrise wird von vielen
weggeschoben, auf irgendwann später oder
irgendwo anders hin! Trotzdem sollten wir
bedenken, dass es gegen die Klimakrise in