Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 03-Protokoll_19.03.2015_gsw.pdf
- S.18
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GR Mag. Stoll: Vom Wohnen möchte ich
wieder zum eigentlichen Thema Patscherkofel zurückkehren.
(GR Grünbacher: Das gehört doch dazu!)
Wir von FI waren immer VerfechterInnen
des Sommer- und Winterbetriebes auf unserem Hausberg - auch wenn einige das
hier nicht glauben oder wahrhaben wollen.
Das möchte ich ganz klar sagen. Dahin geht
die Reise. Die Gespräche im Beirat waren
sehr konstruktiv, das hat sich bei jeder Sitzung gesteigert und irgendwann konnten wir
dann zukunftsweisende Entscheidungen
treffen. Ich denken, mit dem momentanen
Status Quo sind wir auf dem richtigen Weg.
Manche haben geäußert, dass die Koalition
hier uneins sei. Hier handelt es sich aber
um kein Koalitionsthema! Es geht um ein
Projekt, bei dem Sach- und Fachpolitik gefragt ist, und das den gesamten Gemeinderat betrifft.
Wir haben also eine Entscheidung getroffen. Das ist prinzipiell löblich. Eine Frage
wird uns aber weiterhin begleiten, und zwar
die nach den GrundeigentümerInnen. Wir
diskutieren hier so, als ob die Bahn schon
fahren würde. Allerdings muss zuvor mit
den GrundeigentümerInnen ein Konsens
erzielt werden, sonst fährt hier nämlich gar
nichts! Wir haben also erst die halbe Wegstrecke erfolgreich hinter uns gebracht.
Wir haben heute schon Äußerungen gehört,
dass der Beginn der Übernahme ein holpriger gewesen sei. GR Mag. Abwerzger hat
sich über die Pistenqualität im Jänner negativ geäußert. Bitte, im Jänner war es perfekt
zum Skifahren! Er muss wohl den Dezember meinen. Wenn die Öffentlichkeit eine
Bahn betreibt, dann wird immer alles
schlecht gemacht. Wenn Private die UnternehmerInnen sind, dann ist immer alles
sehr gut. Auch ich war damals bei den
schlechten Pistenverhältnissen auf dem
Patscherkofel.
Es ist richtig, dass es nicht gut gegangen
ist. Aber im selben Zeitraum ist es auch im
Stubaital nicht besser gewesen! Bei den
Serlesliften konnte man ebenfalls nicht ins
Tal hinunterfahren. Als ich zum Stubaier
Gletscher unterwegs war, musste ich feststellen, dass die Bahnen wegen des Windes
geschlossen waren. Man hätte wirklich am
Anfang des Tales ein Hinweisschild anbrinGR-Sitzung 19.03.2015
gen können! Über solche Vorfälle habe ich
aber nichts in der Zeitung gelesen. Nur über
den Patscherkofel, weil den die Öffentlichkeit betreibt!
Es wurde heute auch erzählt, dass die Vorfahren von GRin Dengg mit Unterstützung
von zwei oder drei Personen eine Bahn gebaut hätten. Löblich! Wenn ich vergleiche,
wie das heute beim Brückenschlag über die
Kalkkögel abläuft - da könnte man mit zwei
oder drei Personen gar nichts mehr ausrichten. Jetzt braucht man nur mehr Gutachten,
ExpertInnen und Sachverständige. Entscheiden will heute schon lang niemand
mehr! Es wird nur mehr Populismuspolitik
betrieben!
Viel gescheiter wäre es, sich nicht dauernd
hinter den ExpertInnenmeinungen und
Sachverständigengutachten zu verstecken!
Diese wollen ja doch auch nur Geld verdienen. Ich hoffe schon, dass die gewählten
VertreterInnen, die ein politisches Mandat
innehaben, Hirn haben sowie eine eigene
Meinung und daher eine Entscheidung treffen können! Populismuspolitik ist hier sicher
nicht angesagt.
Auch wenn wir noch drei Lifte oder Seilbahnen bauen, deshalb steigt noch lange nicht
die Attraktivität des Skigebietes. Diese
steigt nur mit der Anzahl der Pisten. Mit dieser Variante einer einzigen Umlaufseilbahn
können wir alle Pisten erschließen. Wer also meint, mit mehr Liftbauten eine höhere
Attraktivität zu erreichen, hat überhaupt keine Ahnung vom Wintertourismus.
Ob nun eine Kombibahn oder eine Umlaufseilbahn installiert wird, das ist Geschmackssache. Denn alle beide wird man
garagieren müssen. Für mich ist da kein
Unterschied gegeben.
Für diejenigen, die ihre Zustimmung von der
Anbindung des Igler Zentrums abhängig
machen, möchte ich sagen, dass uns das in
Richtung Zurufpolitik bringt. Zuerst werden
wir einmal den oberen Teil in Angriff nehmen. Dann wird der Prozess für die restlichen Punkte eingeleitet, was absolut löblich
ist. Auch hierüber wird wohl eine konstruktive Entscheidungsfindung möglich sein, so
gut, wie der Beirat in letzter Zeit gearbeitet
hat.
Man kann aber nicht immer sagen, dass
man alles voneinander abhängig macht.